Siesta

 

Das Spiel:    

Siesta von Guido Hoffmann

Legespiel für 2-4 Spieler

1999 Goldsieber Spiele

ab 10 Jahre, 45 – 70 Minuten

 

Die vergleichbaren Spiele:

Fünf in einer Reihe und alle Klone davon

 

 

Die WIN- Wertung:

* Siesta S II U AAA 4 m

 

Samstag 11 Uhr. Die Mittagsmüdigkeit machte sich bei mir breit. Die Aufforderung meiner Freundin „ Was hälts Du von Siesta!“, lies mich frohlocken. Ein Mittagsschläfchen konnte nicht schaden. Erst der verwunderte Blick von Sandra, als ich mich zur Siesta begeben wollte, lies mich innehalten. „ Hast Du Dagmar nicht eine Rezession versprochen“, wollte sie mich erinnern. ´Welches Interesse konnte Dagmar an meinen Schlafgewohnheiten haben?´. Da durchfuhr es mich und mir wurde bewußt, daß mit Siesta, das neue Goldsieber-Spiel gemeint war.

 

Beim Öffnen der Schachtel war ich sofort von der Ausstattung begeistert. Meine alte Schwäche für Spielzeug aus Holz erwachte zum Leben. Das Spielbrett und die Figuren sind aus diesem Material gefertigt, sogar für die Schachteleinlage wurde Karton verwendet. Kein unnötiger Kunststoff, es geht ja doch, auch mal einen Gedanken an die Umwelt zu verschwenden.

 

Das Spielbrett umfaßt eine Spielfläche mit 144 Feldern und einer umlaufenden Zählleiste.  25 Sonnenfiguren, 60 Dächer (jeweils 15 in vier verschiedenen Spielfarben), 75 Schattenplättchen, 4 Zählsteine und ein Stoffsack, um die Figuren aufzubewahren, befinden sich in der Schachtel. Das Ziel des Spieles ist durch die Kombination von Sonnen-,  Dächer- und Schattensteinen Punkte zu gewinnen.

 

Jeder Spieler erhält die 15 Dächer in seiner Farbe, die Sonnenfiguren und die Schattenplättchen werden als neutrale Steine für alle erreichbar aufgelegt. Punkte erhält ein Spieler nur dann, wenn eine Sonne über ein Dach einen Schatten wirft. Je länger der Schatten umso mehr Punkte erhält der Spieler. Der am Zug befindliche Spieler muss immer drei Steine einsetzen, wobei er selbst entscheidet ob es Sonnen, Dächer oder Schatten sind. Vorraussetzung ist immer, dass man pro Zug einen Punkt erreicht.

 

Bei Spielbeginn legt der erste Spieler eine Siesta (Sonne, Dach, Schatten) und erhält dafür seinen ersten Punkt.

Die Spielsteine müssen lückenlos auf einer Linie liegen, diagonales Legen ist nicht erlaubt. Die weiteren Spieler legen ebenso drei Steine ihrer Wahl, jedoch muss immer an einen bereits gelegten Stein angelegt werden.

 

Beim Einsetzen der Steine sind folgende Dinge zu beachten:

 

1.     Die drei Spielsteine dürfen an verschiedenen Stellen eingesetzt werden, müssen aber immer waagrecht oder senkrecht an bestehende Steine anschließen.

2.     Schattenplättchen müssen immer Bestandteil einer Siesta sein.

3.     Eine Sonne darf niemals direkt neben einem Schatten stehen. Sie dürfen sich jedoch diagonal berühren.

4.     Der Spieler muss am Ende seines Zuges mindestens einen Punkt erhalten haben.

 

Auf der Zählleiste werden die Punkte mit dem Zählstein sofort festgehalten. Die optische Unterteilung alle fünf Felder erleichtert die Orientierung beim Vergleich.

 

Die Punkte resultieren nur aus den gelegten Schattenplättchen. Für ausgelegte Sonnen oder Dächer welche keinen Schatten werfen, werden keine Punkte vergeben. Man hat auch noch die Möglichkeit Zusatzpunkte durch Doppelsiestas zu erreichen, indem man ein oder mehrere Schattenplättchen durch jeweils ein Dach und eine Sonne auf jeder Seite abgrenzt. Dafür gibt es zwei Bonuspunkte.

 

Das Spiel endet wenn entweder die Sonnen, die Schatten oder die jeweiligen Dächer einer Farbe aufgebraucht sind. Sobald der letzte jeweilige Stein gesetzt ist, endet das Spiel sofort, auch wenn der Zug noch nicht vollendet ist.

 

Die Spielregel ist übersichtlich auf zwei Seiten aufgeteilt und wenn man sie einmal studiert hat ist das Spiel in wenigen Worten erklärt. Das beigelegte Blatt mit Beispielen, trägt zur vollen Klarheit der Regeln bei.  Dies und die Ausstattung sind die herauszuhebenden Punkte dieses Spieles. Es spielt sich zu viert gut und ist eher bei 45 Minuten Spieldauer anzusiedeln. Ein Spiel für zwischendurch oder für den Abschluß eines Spieleabends, man sollte jedoch über ein gewisses Maß an Strategie und räumliches Sehen und Denken verfügen, ansonst ist man, je weiter das Spiel fortgeschritten ist, etwas überfordert.

 

Die oben genannte WIN Wertung bezieht sich allerdings nur auf 4 Spieler. Sollten Sie nicht diese Möglichkeit haben und wollen es zu zweit spielen, kann ich Ihnen nur empfehlen, nehmen Sie ein kariertes Blatt Papier und spielen Sie „fünf in einer Reihe“ ( x,o). Dies ist günstiger und der Spielwert ist um ein vielfaches höher.