Kupferkessel Co.
Das Spiel:
Kupferkessel Co.
für 2 Spieler
ab 6 Jahren
ca. 30 Minuten
Goldsieber, 2001
Die WIN-Wertung:
** W SS III MM UU A 2 m
Der Autor:
Günter Burkhardt
Barbara sitzt
beim Spielekreis und tratscht mit Dagmar und den anderen.
Kay: „Hast du
Lust noch was zu spielen?“
Barbara: „Gerne.
Was denn?“
Kay: „Ist mir
egal. Such du was aus!“
Barbara: „Kennst
du das Kupferkessel schon?“
Kay: „Nein,
eigentlich nicht.“
Barbara holt die
Schachtel und öffnet sie.
Kay: „Uh! Das
schaut so nach Memory aus.“
Barbara: „Na,
ein bisschen was merken, muss man sich schon. Aber es macht Spaß!“
Kay: „Na schön,
probieren wir’s halt!“
Barbara mischt
die 56 Plättchen und legt dann die Viertelkreise in die Ecken und quadratischen
Plättchen dazwischen, so dass sich ein Quadrat mit 6x6 Karten ergibt. „Das ist
unser Spielfeld. Wir starten neben den Eckfeldern mit den Pöppeln. Die sollte
man am Anfang diagonal hinlegen. Willst du lieber schwarz oder weiß?“
Kay: „Das ist
mir eigentlich egal.“
Barbara: „Schön
dann nehm’ ich den Schwarzen. So, jetzt kriegt noch jeder ein Plättchen. Nein,
kein weißes oder schwarzes. Das ist dein Zauberkessel.“
Kay: „Aha.“
Barbara: „2
Kärtchen, die zur selben Serie gehören, hatte ich auch noch nie für die beiden
Kessel. Also: Es gibt verschiedene Zutaten. Von jeder Farbe 2.“
Kay: „Was sind
die Zutaten?“
Barbara: „Na die
Bilder auf den Karten. Außerdem hat jede Zutat eine Farbe.“
Kay: „Sind das
die kleinen Kästchen in der Ecke? Und was sollen die Zahlen?“
Barbara: „Jede
Zutat gibt es mit den Werten von 1 bis 4! Wie z. B. die Kürbisse da. Siehst Du:
1 – 2 – 3- -4.“
Kay: „Klar“
Barbara: „Die
Zahl gibt an, wie weit du ziehen darfst und wie viel die Karte Wert ist. Du
ziehst jetzt mit deiner Figur im Uhrzeigersinn um das Feld so weit, wie die
oberste Karte in deinem Kessel angibt.“
Kay: „ Also 4
Felder.“
Barbara: „Genau.
Jetzt nimmst du dir aus dieser Reihe eine Karte und legst sie offen auf deinen
Zauberkessel. Dabei solltest du versuchen von jeder Zutat mindestens 2 zu
erwischen, weil einzelne Karten ihren Wert minus zählen. Zwei Karten von einer
Sorte zählen gar nichts, 3 Karten ihren jeweiligen Wert plus und wenn du alle 4
von einer Sorte hast, bekommst Du zum aufgedruckten Wert auch noch 5 Punkte
dazu. Das steht übrigens auch auf dieser Übersichtskarte.“
Kay: „Aha.“
Barbara: „Wenn
du die Übersichtskarte umdrehst, gibt es auf der anderen Seite auch noch ein
paar Regeln für die Wertung.“
Kay: „Aus diesen
kryptischen Zeichen soll man schlau werden?“
Barbara: „Naja,
das erste heißt: wer die meisten Einser hat, bekommt 5 Punkte dazu.“
Kay: „Steht das
da tatsächlich?“
Barbara: „Klar,
wenn man die Regel gelesen hat. Außerdem zählen die Zutaten in deiner Farbe -
also weiß - für dich doppelt. Auch die Minuspunkte!“
Kay: „Welche
Zutaten?“
Barbara: „Na die
komischen Augen in dem Einsiedeglas zum Beispiel. Irgendwo gibt es auch noch
eine zweite. Ich muss die schwarzen sammeln, also diese komischen Dinger hier –
was ist das eigentlich? Häute? Muscheln? – und die Flaschen.“
Kay nach
eingehendem Studium der fraglichen Karte: „Fledermäuse denke ich.“
Barbara: „Das
wär’ möglich. Jedenfalls gibt es da noch auf manchen Karten zusätzliche kleine
Symbole. Dieser kleine Zauberhut heißt: Du darfst noch einmal ziehen. Und das
komische Ding da soll ein explodierender Kessel sein. Solange noch Karten auf
dem Stapel sind, wird die oberste Karte des gegnerischen Kessels darunter
geschoben, dann wird sie ganz aus dem Spiel genommen. Du brauchst dir darüber
aber keine Sorgen zu machen, weil ich sowieso immer auf die Sonderregeln
vergesse. Die Symbole sind so klein.“
Kay: „Was
passiert, wenn du mir im Weg stehst?“
Barbara: „Das
hätte ich fast vergessen. Du überholst mich dann, und das Feld, auf dem ich
stehe, wird nicht mitgezählt. Alles klar?“
Kay: „Ich weiß nicht.
Probieren wir’s einfach.“
Barbara: „Weiß
fängt an.“
Kay: „Also ich
fahr jetzt 4 und nehme mir das Glas mit den Augen.“
Barbara: „Sehr
schön. Ich hab hier 2. Nicht gerade berauschend. Na schön nehme ich halt eine
zweite von der Sorte, die ich schon habe.“
Kay: „Wenn ich
jetzt 1 fahre, stehe ich an der Ecke. Was mache ich jetzt? Darf ich mir eine
Reihe aussuchen?“
Barbara: „Nein,
du machst Pause! Habe ich das vorhin vergessen?“
Kay: „Das ist
aber unfair! Welche Regeln hast du mir noch unterschlagen?“
Barbara: „Tut
mir leid! Willst du eine andere Karte nehmen?“
Kay: „Ich glaub
nicht, dass es da was besseres gibt.“
Barbara: „Dann
fahre ich jetzt 1 und nehme mir diese Fledermäuse. Ahh - ich hab’ schon wieder
vergessen Karten vom Reststapel nachzulegen.“
Sie spielen eine
Weile.
Kay: „Also diese
Reihe kann ich überhaupt nicht brauchen. Was mach ich denn jetzt?“
Barbara. „Nicht
gerade berauschend die Auswahl.“
Kay: „Na, schön.
Zieh’ ich eben nochmal.“
Barbara: „Das
kannst du doch nicht machen!“
Kay: „Warum nicht?“
Barbara: „Jetzt
stehst du mir furchtbar im Weg!“
Kay: „Wie
schön!“
Barbara: „Dort
wollte ich gar nicht hin. Was mach ich denn jetzt?“ Sie überlegt eine Weile.
„Nehme ich eben einen Einser.“
Kay: „Was machst
du denn mit dem?“
Barbara: „Weiß
ich noch nicht. Aber wenn du so destruktiv bist!“
Kay: „Na, du
stehst mir jetzt aber auch ganz schön im Weg herum.“
Barbara: „Rache ist süss!“
Kay: „Das war
jetzt die letzte Karte vom Nachziehstapel. Was passiert jetzt?“
Barbara: „Jetzt
spielen wir noch so lange weiter, bis einer die letzte Karte in einer Reihe
nimmt. Und dann schauen wir, wer mehr Punkte hat.“
Kay: „Schön.
Dann nehme ich jetzt diesen explodierenden Kessel und du kannst deine oberste
Karte auf den Ablagestapel legen.“
Barbara: „Danke,
Danke, ganz reizend. Aber warte nur. Die Rache folgt. Ich ziehe jetzt zweimal.“
Kay: „Was soll
das? Jetzt muss ich wieder um dich herumgehen und dort wollte ich doch gar
nicht hin!“
Barbara: „Ach,
das tut mir aber leid.“
Ferdinand: „Ihr
hört euch an wie ein altes Ehepaar!“
Kay und Barbara
unisono: „Ferdinand, du störst!“
Kay: „Jetzt muss
ich die letzte Karte aus dieser Reihe nehmen und die will ich doch gar nicht!“
Dagmar: „Die
letzte Karte einer Reihe musst du nicht auf deinen Zauberkessel legen!“
Barbara:
„Wirklich nicht? Die Regel muss ich überlesen haben. Also, willst du sie?“
Kay: „Nein,
wirklich nicht.“
Barbara: „Na
schön, dann werten wir jetzt. Also zuerst zählen wir, wer die meisten Einser
hat. Ich hab’ 5“
Kay: „ Ich hab
nur 4.“
Barbara. „Das sind
dann 5 Punkte für mich. Die Paare können wir jetzt wegtun. Ich habe beide Sets
in schwarz. Das sind je 25 Punkte, weil meine eigene Farbe doppelt zählt und
dann noch 5 Punkte Bonus.“
Kay: „Ich hab’
auch beide. Eigentlich ist doch nur die Punktedifferenz wichtig oder? Wir
könnten die Karten mit den gleichen Punkten doch eigentlich wegwerfen.“
Barbara: „Du
bist genial! Also ich hab noch 2 ganze Sets.“
Kay: „Ich hab
sogar 3.“
Barbara: „Bäh!
Einmal 1-3-4 haben wir beide. Und einmal 1-2-4 für mich. sind 7 + 5 für die
Einser macht 12 Punkte. Minus die beiden Einzelnen 1 und 4 gibt 7. Du hast noch
ein Set gleich 15 Punkte minus 2 mal 3 für die Einzelnen ist 9 Punkte. Du hast
gewonnen.“
Kay: „Das ist
ein nettes Spiel, das muss ich gleich noch einmal probieren.“
Barbara: „Es
gibt eine Ausbauvariante mit zusätzlichen Rezeptkarten. Die habe ich aber noch
nicht ausprobiert.“
Kay: „Spielen
wir es zuerst noch einmal ohne, und dann probieren wir die Variante aus.“
Barbara:
„Gerne!“
Kay: „Diesmal
mische aber ich.“
Barbara: „Nur
zu. Willst du den Schwarzen oder bleibst du bei Weiß?“
Kay. „Ich
behalte meinen. Schau dir das an. Lauter gleiche! Ich hab’ aber doch gemischt!“
Barbara.
„Offenbar nicht gut genug.“
Kay: „ Danke,
danke, lieb von dir. Ha, ich hab’ gleich einen weißen in meinem Zauberkessel.“
Barbara: „Den
darfst du aber nicht behalten.“
Kay: „Wer sagt
das?“
Barbara: „Die
Spielregel.“
Kay nimmt eine
neue erste Karte. „Die gefällt mir aber nicht so gut.“
Sie spielen eine
Weile. Barbara: „Verdammt, jetzt habe ich nicht aufgepasst?“
Kay: „Wieso?“
Barbara: „Na
jetzt war doch klar, dass du mir in die Quere kommst. Und ich stehe mit einem
4er am Eckfeld.“
Kay: „Na und?“
Barbara: „1 – 2
– 3 - über deinen drüberspringen - 4 und ich stehe wieder am Eckfeld. Sch....“
Kay: „Das ist
nett. Wenn ich jetzt dafür sorge, dass ich vor dir bleibe, kann ich eine Weile
allein spielen und du hüpfst nur von Eck zu Eck.“
Barbara: „Ich
bin so ein Idiot!“
Dagmar von
hinten: „Wir sind zu höflich, dir zu wiedersprechen.“
Barbara: „Ja,
ja, gebt es mir nur alle.“
Wieder einige
Zeit später. Das Spiel geht dem Ende zu. Kay: „Wenn ich die Karte aus der
äußersten Reihe nehme, liegen hier jetzt nur mehr die Eckfelder. Zählt das auch
als Reihe für das Spielende?“
Barbara: „Ich weiß
nicht. Die Spielregel sagt, glaube ich, nichts darüber. Kurt, weißt du das?“
Kurt: „Klar
zählt das als Reihe.“
Michael: „Ja
aber von der Ecke kannst du keine Karte aus dieser Reihe nehmen. Also dürfte
sie eigentlich nicht zählen.“
Barbara liest
noch mal nach: „Also die Spielregel ist zwar sonst sehr gut, aber in diesem
Fall ist sie eindeutig nicht klar. Ob die äußersten 4 Karten als Reihe gelten,
steht da nicht. Auf was einigen wir uns?“
Kay: „Also ich
will eigentlich noch weiterspielen.“
Barbara: „Schön,
dann ist es keine Reihe.“
Sie zählen
wieder ihre Punkte zusammen. Barbara: „Das ist gemein, du hast schon wieder um
ein paar Punkte gewonnen. Probieren wir jetzt die Variante?“
Kay: „Ja gerne.“
Barbara: „Also –
wir haben hier 13 verschiedene Rezeptkarten. Von denen bekommst du 2. Wenn du
den Auftrag auf der Karte erfüllst, bekommst du noch Bonuspunkte dazu.“
Kay: „Schon
wieder so eine konfuse Grafik!“
Barbara: „Wie
recht du hast! Diese heißt: du musst mindestens 3 von einer schwarzen Zutat
sammeln. Dafür bekommst du 5 Punkte. Dieselbe Karte gibt es auch in weiß.“
Kay: „Aha und
die?“
Barbara: „Du
musst mindestens 3 Karten von jeder der beiden Zutaten der Farbe auf der Karte
haben: 10 Bonuspunkte. Hier gibt es Bonuspunkte für die wenigsten Zauberhüte
oder die wenigsten explodierenden Kessel.“
Kay: „Die hier
ist auch hübsch. Ohne Spielregel völlig unverständlich.“
Barbara: „Du
musst von jeder der pflanzlichen Zutaten, da gibt es von jeder Farbe außer weiß
und schwarz 1, je 3 Karten haben.“
Kay: „Woher weiß
ich, ob es eine Pflanze ist?“
Barbara: „Gute
Frage.“
Beide studieren
die Karten. Barbara: „Ha! Da ist ein Blatt unten drauf.“
Kay: „Also das
kommt mir ziemlich schwierig vor.“
Barbara: „Dafür
gibt es auch viele Bonuspunkte.“
Kay: „Schön.
Probieren wir’s. Die restlichen Karten können wir ja jeweils nachlesen, wenn
wir sie brauchen.“
Nach dem Spiel.
Barbara: „Also viel hat sich nicht geändert. Du hast schon wieder ein paar
Punkte mehr als ich.“
Kay: „Findest
du, dass es eine Verbesserung ist?“
Barbara: „Also für
mich wird das Spiel nur sehr viel hektischer. Und jetzt ist es wirklich stark
vom Zufall dominiert. Es hängt jetzt sehr viel von den Karten ab, die du
bekommst. Und schwarze, weil das meine Farbe ist, graue, wegen dieser
Rezeptkarte; und Pflanzen für die hier zu sammeln, ist eher unmöglich.“
Kay: „Also ich
würde es gerne noch mal spielen, aber ohne Rezeptkarten!“
Barbara: „Ja,
ich auch. Diesmal werde ich dich vernichten!“
Kay: „Probier’s
doch!“
Barbara hat ihre
Ankündigung wahrgemacht. Und weil das nach Rache schreit, haben sie noch eine
Partie gespielt. Und wenn sie nicht gestorben sind, spielen sie noch heute.