Isis & Osiris

 

Das Spiel:

Isis & Osiris

Michael Schacht

10 - 20 Minuten

für 2 - 4 Spieler ab 7 Jahren

Goldsieber, 2001

 

Die vergleichbaren Spiele:

Memory (M),

 

WIN Wertung:

* WW II U AA SS 2-4 m

 

Ägypten – der Nil und seine große Kultur, oder wie böse Zungen behaupten viel Sand und jede Menge kaputte Tempel.  Die Namen der beiden Götter Isis und Osiris hat Michael Schacht gewählt für sein neues Spiel, obwohl der Name nichts mit dem Spiel zu hat, es hätte auch Dick und Doof heißen können.

 

Was zu Beginn sofort ins Auge sticht ist die Schachtel. Mit einem Außenmaß von 15 x 9 x 4,5 cm ist sie Platz sparend und passt sicher in jede Reiseausrüstung. Franz Vohwinkel hat wieder sein Können gezeigt und einige sehr ansprechende Zeichnungen angebracht. In der richtigen Schreibweise der Hieroglyphen muss er allerdings noch Unterricht nehmen, da seine Ausführungen ein seltsames Kauderwelsch ergibt, aber das ist für das Spiel zum Glück nicht von Nöten. Der Spielplan zeigt einen Raster von 6 x 6 Feldern, links eine Zählleiste für die plus Punkte (blau) und rechts für die Minuspunkte (rot). Der Inhalt besteht weiters aus 22 sogenannten Isis-Tafeln, die auf der Rückseite das Auge der Isis tragen und auf der Vorderseite blaue plus Zahlen oder rote minus Zahlen haben. Im Spiel befinden sich zweimal +1, sechsmal +2, zweimal +3, einmal +4, zweimal –1, sechsmal –2, zweimal –3 und einmal –4. 32 Spielsteine, je 8 in 4 verschiedenen Farben, grün, gelb, schwarz und violett, 4 Zählsteine in den gleichen Farben sowie 4 Marken mit den Werten + 20 oder – 20.

 

Nachdem jeder Spieler eine Farbe gewählt hat, werden die 22 Tafeln verdeckt gemischt und an die Spieler verteilt. Bei 2 Spielern erhält jeder 8 Spielsteine seiner Farbe und 11 Tafeln, bei 3 Spielern bekommt man 6 Steine und 7 Tafeln und bei 4 Spielern erhält jeder 5 Steine und 5 Tafeln. Die Tafeln werden, ohne sie anzusehen, verdeckt vor den Spielern abgelegt. Die übrigen Steine und Tafeln werden aus dem Spiel genommen. Auch diese Tafeln sollten für alle Spieler geheim bleiben.

 

Wenn ein Spieler an die Reihe kommt, hat er die Möglichkeit, einen seiner Spielsteine auf ein beliebig freies Feld zu setzen oder er nimmt eine seiner Tafeln auf dreht sie um, damit sie alle sehen können und platziert sie, allerdings wieder verdeckt, auf einem freien Feld des Spielplans. Dabei ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass das Auge immer in die gleiche Richtung schaut und dass Steine und Tafeln nur auf freie Felder gesetzt werden können. Hat ein Spieler sich für einen Stein oder eine Tafel entschieden, muss man diese auch setzen. Sollten die Steine oder die Tafeln ausgehen, so muss man das jeweilige andere Teil ins Spiel bringen. Wenn das letzte freie Feld belegt ist, endet das Spiel.

 

Durch das Aufdecken der Tafeln am Ende des Spieles werden die Punkte gezählt. Die Werte an der Breit- und Längsseite eines Spielsteines werden zusammengezählt oder abgezogen. Der Wert kann auch negativ sein. Dementsprechend wird auf der linken (plus-blau) oder rechten (rot-minus) gezogen. Sollte dabei jemand über die Marke 20 ziehen, fängt man bei Null zum Weiterzählen an und erhält einen 20 Marker in blau oder rot. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten, oder wenn alle Minuspunkte haben, der mit den wenigsten Minuspunkten.

 

Als Variante wird noch angeboten, dass die Spieler nur die Steine erhalten und die Tafeln als allgemeiner Vorrat bereitgelegt werden. Alle ziehen reihum die Tafeln wie im Grundspiel und platzieren sie.  Wenn alle gelegt sind, werden reihum die Spielsteine platziert.

 

Ein nettes kurzweiliges Spiel, dass Michael Schacht durch Goldsieber auf den Markt bringt. Die Spielzeit liegt bei 20 Minuten und damit wird es zu einem perfekten Spiel für zwischendurch oder, wenn noch nicht alle da sind, an einem Spieleabend. Das Format ist, wie ich bereits erwähnt habe, ideal für jede Reiseausstattung. Im Grundspiel ist der Glücksfaktor relativ hoch, die Variante wird allerdings auch taktischen Spielern gefallen. Wie immer habe ich einige Probleme gehabt, mir alle Tafeln zu merken und damit war mir der letzte Platz sicher. Die Variante habe ich erst gar nicht ausprobiert, denn da wäre ich vollends überfordert gewesen. Was uns besonders an diesem Spiel gefallen hat ist, dass es auch zu zweit und zu dritt sehr gut spielbar ist. Die einzige leise Kritik möchte ich an der Altersbeschränkung anbringen. Ich befürchte, dass dieses Spiel für siebenjährige nicht geeignet ist. Das möge aber bitte jeder für sich selbst und seine Kinder herausfinden. Ich möchte zum Ende dem Autor auf ägyptisch sagen,

 

„Shukran – für dieses Spiel“ und allen Lesern meiner Rezension „Ma´a salâma, as salâmu aleikum.“