Formula Motor Racing Card Game
Das Spiel:
Formula Motor Racing Card Game
Verlag: GMT Games, 2001
Autor:
3-6 Spieler ab 8 Jahren
20 min pro Rennen
Win-Wertung:
WW A UU I 5-6 (3-6) m
Reiner Knizia
veröffentlicht nicht nur Spiele bei deutschen, sondern auch bei
englischsprachigen Verlagen. Hauptsächlich, soweit ich das beurteilen kann, bei
GMT Games. Der Verlag hatte in den letzten (zwei) Jahren einen Stand in Essen,
an dem der interessierte Spieler die englischen Knizias probespielen konnte.
Die anderen Spiele des Verlages, zum größten Teil Simulationen historischer
Schlachten, sind an dem Stand kaum zu sehen.
Die Spiele, die Knizia bei
GMT bisher veröffentlicht hat, sind alle Kartenspiele, die in einer Schachtel
in der Größe einer Videokassette verpackt sind. Die Themen der Spiele sind weit
gespannt und reichen vom Mittelalter bis in die ferne Zukunft.
Das Spiel, dem ich mich
jetzt näher widmen werde, ist ein einfaches und schnelles Kartenspiel für
zwischendurch zum Thema Autorennen.
Das Spielmaterial ist
schnell erklärt. Die Schachtel enthält 12 kleine Plastikrennwagen (je zwei in
sechs verschiedenen Farben), 6 Mannschaftskarten in den sechs Farben, 54
Aktionskarten, einen 12-seitigen Würfel und die Spielregel.
Zu Beginn des ersten
Rennens werden die Startpositionen der Autos zufällig mit Hilfe der
Mannschaftskarten bestimmt. Die Karten werden gemischt und der Reihe nach aufgedeckt.
Der erste Rennwagen der zuerst aufgedeckten Farbe wird an die Pole Position,
der zweite Wagen an die letzte Position gestellt, die Autos der als nächstes
aufgedeckten Farbe werden an die zweite und an die vorletzte Position gestellt,
usw. Auch wenn weniger als sechs Personen an dem Spiel teilnehmen, wird immer
mit allen Wagen und allen Aktionskarten gespielt. Die Rennwagen stehen jetzt
alle in einer Reihe auf dem Tisch, schön einer hinter dem anderen. Ein
Spielplan wird dafür nicht benötigt.
Danach werden die
Aktionskarten gemischt und jeder Mitspieler erhält fünf davon auf die Hand. Die
restlichen Karten bilden den Nachziehstapel. Der Spieler, dessen Auto auf der
Pole Position steht, beginnt das Spiel indem er eine seiner Karten ausspielt
und die darauf angegebene Aktion ausführt. Danach kommt der im Uhrzeigersinn
nächste Spieler an die Reihe. Das geht solange bis die letzte Karte vom
Nachziehstapel gezogen wurde, jeder Spieler darf jetzt noch eine Karte spielen,
und danach ist das Rennen beendet.
Was passiert eigentlich,
wenn eine Aktionskarte gespielt wird. Nun, das hängt natürlich von der
gespielten Karte ab. Ein Teil der Aktionskarten ist in den sechs Farben der
Rennautos gehalten. Diese Karten betreffen einen Wagen in dieser Farbe. Mit den
Überhol-Karten können zwei bis vier der davor platzierten Autos überholt
werden. Zusätzlich wird noch das hinter dem betroffenen Auto liegende Fahrzeug
im Windschatten mitgezogen, so dass diese Karten auch dann nützlich sein
können, wenn sie nicht die eigene Mannschaftsfarbe haben. Die Autos werden bei
dieser Art von Aktionen einfach um die entsprechende Anzahl an Positionen nach
vorne bewegt und neu eingereiht. Des weiteren gibt es noch für jede Mannschaft
eine Boxenstopp-Karte. Wird diese Karte gespielt, verliert der betroffene Wagen
eine mit dem Würfel bestimmte Anzahl von Plätzen. Die restlichen Karten sind
neutral, das heißt sie können auf ein beliebiges Auto angewendet werden. Bei
diesen Karten überwiegen die mit den negativen Auswirkungen, was bis zum
Ausscheiden aus dem Rennen führen kann. Bei einem Teil der Aktionskarten wird
das Ergebnis mit dem Würfel bestimmt.
Wurde die letzte Karte
gespielt, kann das Ergebnis des Rennens sofort an der Reihenfolge der Rennwagen
abgelesen werden. Analog zu der Punkteverteilung in der Formel 1 werden nun
Wertungspunkte an die ersten sechs Wagen verteilt.
Soll ein neues Rennen
gestartet werden, so wird in der Reihenfolge gestartet, in der das letzte
Rennen beendet wurde. Es empfiehlt sich, auf jeden Fall zumindest drei Rennen
zu spielen, um den Zufall durch die Kartenverteilung und den Würfel
auszugleichen.
Trotz meiner trockenen
Beschreibung des Spielablaufs ist diesem kleinen Spiel ein gewisses Potential
nicht abzusprechen. Mit der Windschattenfunktion der Überholkarten kann man
durchaus trickreiche Fahrmanöver durchführen, und spätestens ab dem zweiten
Rennen will jeder beweisen, dass er es besser kann.