CINEMA

 

Fun Connection, Berlin

Es verwendet ein anderes (wohlbekanntes) Spielprinzip für Partyspiele - nämlich Assoziationen, wobei Ubereinstirnmungen mit e nem Partner gefragt sind. Gespielt wird also in Paaren, und gewonnen hat jenes Team, das auf dem Spielplan zuerst das Ziel erreicht (was 36 Punkten = Übereinstimmungen entspricht).

Pro Runde muß jeder Spieler (bis zu acht) Begriffe notieren - pro erzielter Übereinstimmung zieht die Figur des Teams ein Feld vor. Seltsam mutet in diesem Zusammenhang an, daß - laut Spielregel - das Ziel (Feld 36) exaktt [!] erreicht werden muß, also ein Team gegen Ende des Spiels nicht ziehen kann, wenn es zu gut ist und zuviele Übereinstimmungen erzielt! (Eine Regel, die bei Würfelspielen sinnvoll ist, scheint mir in diesem Zusammenhang unausgegoren und fehl am Platz zu sein.)

Als Vorlage für die Begriffe dient eine (von 220) Karten, wobei durch Würfel (reihum) entschieden wird, ob die Bildseite (Filmbild oder Starportrait), ein Name (Film oder Schauspieler) oder ein gezeichnet Begriff (z.B. Kamera, Gießkanne, Autoreifen) als solche verwendet wird. Ferner entscheidet die aktuelle Position des würfelnden Teams darüber, ob in einer durch eine Sanduhr gestoppten Zeit (kurz! - weniger als eine halbe Minute) bis zu 4, 5, oder 8, Begriffe notiert werden dürfen, oder ob so lange gespielt wird, bis der erste Spieler sieben Begriffe gefunden hat.

Natürlich haben bei einem Spiel dieser Art Paare, die von Spielem mit ähnlichem Hintergrund gebildet werden, eindeutige und spielentscheidende Vorteile. Daß die Spielregeln nicht wirklich gut durchdacht sind, zeigt - neben der erwähnten Regel fÜr das Erreichen des Ziels - vor allem eine Regel die unter der (selbstverständlichen) Überschrift "Schummeln verboten", festlegt:

".. Ein Team kann von den übrigen Mitspielern um 5 Felder auf dem Spielplan zurückgesetzt werden, wenn die Begriffe nichts mit der gespielten Karte zu tun haben und gleichzeitig auffällig viele Übereinstimmungen erzielt worden sind."

Was heißt "mit der Karte nichts zu tun haben"? Vor allem, wenn vorher in einer anderen Regel erklärt worden ist: ".. Es gibt keine "richtigen" oder "falschen" Antworten in diesem Spiel. Schließlich hat jeder Mensch seine eigenen Assoziationen zu einem Wort oder Bild."

 

Aber es kommt noch schlimmer. Die Regel führt fort:

"... Auch wenn bei einem Team eine verabredete Strategie erkennbar ist, kann die Spielfigur zur Strafe um 5 Felder zurückgesetzt werden."

 

Darf denn nicht vernünftig gespielt werden? Kann ein Spieler überhaupt völlig unbeeinflußt vom bisherigen Verlauf seine Assoziationen finden? Wird sich nicht automatisch ein gewisses Muster ergeben? - vor allem, wenn (durch Beispiel) auch Begriffe wie "Schauspieler" und "Spieler" gestattet worden (und sogar als verschieden zu werten sind).

 

Solche Regeln sind—bei entsprechend geneigten Spielergruppen - unweigerlich Keimzelle für Streitereien (oder für eine "Verschwörung" einer Gruppe gegen gewisse Mitspieler), und können selbst von einem neutralen Schiedsrichter kaum gerecht ausgelegt werden, auch wenn das Ziel - die Vermeidung von Standard-Begriffslisten (Mann Schauspieler USA Hollywood) - sinnvoll ist. Hier hätte man tauglichere Mittel einsetzen müssen (Verbot gewisser Begriffe, oder einfach das Verbot, einmal genannte Begriffe zu wiederholen.) Zu sagen bleibt noch, daß die graphische Gestaltung des Spielbrettes und der Karten nicht schlecht, aber sehr durchschnittlich ist.

 

WIN-Wertung:

Cinema W 2-6 Paare