Crash!

 

CRASH! Autor: Don O'Brien

Spieler: 2

Alter: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 10 min.

Verlag: franjos

 

Der franjos-Verlag hat uns in den vergangenen Jahren immer wieder mir interessanten Produkten überrascht. Fernab von aktuellen Trends und harter Marketingpolitik bringt Franz-Josef Herbst immer wieder alte Klassiker - man denke nur an BLACK BOX oder CAN'T STOP, aber auch so manches neue Spiel - wie etwa HYLE und eben CRASH!

 

Das Auto, des Mannes (zweit)liebstes Obiekt der Begierde, steht hier im Minelpunkt. Ziel ist jedoch nicht den Liebling zu hegen und zu pflegen, sondern ihn und seine Freunde möglichst schnell auf den eigenen Schrottplatz zu befordern. Oh Gott, wie brutal...!" Doch vielleicht zuerst zum Spielablauf:

 

Das Spielfeld ist ein Hex(also Sechseck)-Feld mit der Seitenlange 4 (also 4 Sechsecke) und besitzt daher 37 Fekder. Zwei dieser Felder sind besonders gekennzeichnet - die Schrottplätze. Die jeweils 6 Wagen (von 1-6 numeriert) der beiden Spieler nehmen noch außerhalb der Arena Aufstellung und lassen schon mal die Motoren heulen. Und los geht's, der erste Spieler ist am Zug. Zuerst bewegt er alle seine Boliden um 1 Feld vorwärts und zwar in deren momentanen Fahrtrichtung. Danach schnappt man sich die 3 Würfel und - würfelt, ja! Die gewürfelten Zahlen geben die Wagen an, die der Spieler noch zusätzlieh bewegen kann. D.h. nochmals ein Feld in Fahrtrichtung vor, oder eine Richtungsänderung durchführen. Wird mehrmals dieselhe Zahl gewürfelt, darf dieses Auto auch mehrmals bewegt werden. Trifft man bei seinen Bewegungen auf andere (eigene und fremde) Wagen, schiebt man diese vor sich her. Dabei sollte man natürlich versuchen möglichst den eigenen Schrottplatz anzusteuern. Wagen, die, aus welchem Grund auch immer, das Spielfeld verlassen, sind aus dem Spiel und zählen für keinen Spieler. Würfelt man im späteren Spielverlauf Zahlen von Wagen, die bereits aus dem Spiel sind, darf der entsprechende Würfel ein zweites Mal geworfen werden (dann ist aber Schluß).

Das Spiel endet, sobald ein Spieler über keine Autos mehr verfügt. Der Spieler, der jetzt die meisten Wagen (eigene und fremde) auf seinem Schrottplatz stehen hat, gewinnt.

 

Eigentlich wäre CRASH! ja ein Taktikspiel, und eigentlich hätten es ja Roboter sein sollen - get the Point? DROIDS, fällt dem Kenner und aufmerksamen Leser des WIN sofort ein. Vor ein paar Ausgaben besprochen und irgendwie (zumindest vom Konzept her) ähnlich. Doch keine Angst, der Ideenklau geht nicht um. Zum ersten habe ich bereits vor über 8 Jahren über eine erste Version von CRASH! in einem amerikanischen SpieleFanzine gelesen und zum zweiten ist der Anspruch (und auch der Umfang) beider Spiele vollkommen verschieden. Sicher, der Würfel spielt bei CRASH! eine nicht unerhebliche Rolle, und doch kann man mit der richtiger' Planung noch so manche Kurve kratzen (ach, wie sprachmelodisch...).

 

Wie mir CRASH! gefallen hat, fragen Sie? Eigentlich gut. Eigentlich finde ich es ein nettes, kurzweiliges Spiel mit gewissen taktischen Momenten. Die Grafik ist hier (nein, ich werde nicht wieder über CAN'T STOP herziehen...) äußerst gelungen, die Regel ordentlich und verständlich geschrieben. Aber halt, ein bißchen kritisieren möchte ich schon noch. Erstens werde ich den Verdacht nicht los, daß durch den Einsatz der Würfel nur versucht wird, ein ansonsten (also rein taktisch gesehen) determinisiertes Spiel (eines, dessen Ende vorherzusehen ist) spielbar zu machen - zumindest hat in unseren Partien bisher bei annähernd gleichstarken Spielern) immer der Anziehende gewonnen (trotz Würfel). Zweitens finde ich den Preis von DM 27,90 (Messepreis?) für das gebotene Spielmaterial doch etwas überzogen - sogar für österreichische Verhältnisse. Ein Plan, 12 Autos (mit Aufkleber- selbst aufzukleben!) und 3 Würfel - ich weiß, was das kostet...!

Trotzdem, wir hatten Spaß! Und mehrere meiner Mitspieler wollten sich CRASH! gleich kaufen - was wohl eindeutig für das Spiel sprechen dürfte...

WlN-Wertung: S WWW II UU A(A) 2