SINDBAD

 

 

FLYING TURTLE - Dieser Name ist mittlerweile schon fast so etwas wie ein Synonym geworden für "gutes Spiel mit schlechten Regeln". Da die Firma mittlerweile allerdings mit den Ravensburgern kooperiert, dürfte den mißverständlichen Regeln inzwischen (hoffentlich) der Garaus gemacht worden sein. Dabei ließdas bislang letzte neue Spiel im Zeichen der fliegenden Schildkröte - SINDBAD - deutliche Besserung dieses chronischen Mangels erkennen (allerdings nur in der deutschen Version. Die englische z.B. ist nach wie vor fehlerhaft)..

 

Die Autoren haben sich diesmal einer der Figuren aus "1001 Nacht" angenommen und ein (für meinen Geschmack) sehr ansprechendes Wirtschafts/Abenteuerspiel produziert. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines arabischen Kauffahrers und versucht, als Erster mit einer Summe von 1 Million Mishkals (die Währungseinheit des Spiels) in der Hafenstadt Basra, die auch der Ausgangspunkt der Reise ist, einzulaufen (beginnen tut man mit mikrigen 10.000).

Man bewegt seine Feluke (=Schiff) zu Anfang mit Hilfe das Würfels von Insel zu Insel; diese sind miteinander durch Linien verbunden, die die Zugrichtung angeben. Von den Inseln gibt es zwei Arten: gelbe und grüne. Zu jeder Art gehört ein Stapel gleichfarbiger Karten. Diese stellen das wesentliche Element des Spieles dar. Kommt man auf eine Insel so zieht man eine Karte der zugehörigen Farbe. Auf dieser zeigt ein Bild das Abenteuer, das man zu bestehen hat (bei einem Fragezeichen auf der Karte kann man sich davor drücken, falls das Risiko zu groß erscheint ebenso bei gelben Karten), durch eine Folge von Piktogrammen (für Computerbenutzer: "Icons") wird der genaue Verlauf beschrieben (man findet z.B. in einer verlassenen Höhle drei Stück Elfenbein. Zuvor muß man jedoch einen Tiger mittels passenden Würfelwurfs besiegen). Sofern man das Abenteuer erfolgreich bestanden hat, darf man, wenn es sich um eine grüne Karte handelt, diese behalten. Das bringt mehrere Vorteile. Auf den Karten steht jeweils eine Zahl, die einen Würfelwurf ersetzt (bei der Bewegung - man kann also eine genau bestimmte Anzahl von Feldern ziehen - und bei Kämpfen). Außerdem sind manche Karten noch durch ein besonderes Symbol gekennzeichnet. Wenn man diese in einer der drei "Hauptstädte" Nhill Ayr, Souan und Bur vorzeigt, so erzähle man auf diese Art die Geschichte des Abenteuers und erhält dafür von den Bewohnem ein Geschenk in Form einer der im Spiel vorkommenden Handelswaren "Ambra", "Ehenbein", "Perlen" und "Diamanten". Man ist jedoch nicht auf das Geschichtenerzählen angewiesen, um diese Waren zu erlangen, man kann sie auch kaufen - zweckmäßigerweise in einer der obengenannten Städte, da sie dort billiger sind als in Basra (hier wird nur verkauft). Weiters erhält man Waren durch Bestehen von Abenteuern oder durch Überfälle auf Mitspieler. Weitere potentielle Hindernisse auf dem Weg zum Großkaufmann sind Piraten (was die tun, brauche ich wohl nicht zu erwähnen) und Ungeheuer auf eigenen Inseln. Gelingt es jedoch, diese zu besiegen, so winken jeweils stattliche Kopfprämien von jeweils 250.000 Miskahl bei Ablieferung in Basra. Sollte man allerdings den Widrigkeiten eines grausamen Schicksal zum Opfer fallen, kn man sofort nochmals als sein Nachkomme von vorne beginnen (allerdings ohnren und Geld). - Inschallah!

 

SINDBAD stellt ein gut gelungenes, graphisch sehr atmosphärisch gestaltetes Familienspiel dar. Lediglich die Repräsentierung der Waren durch kleine Plastikteilchen (die leicht verlorengehen können) ist zu bemängeln.

 

Auf einen Blick:

 

Autoren: DUchatel / Postel / Vanaise

Hersteller: Flying Turtle

Kategorie: Abenteuer / Wirtschaft

Thema: 1001 Nacht

Spieler: 2-5 ab 10 Jahren

erschienen: 1990

Spieldauer: ca. 90 min

Bewertung: Anspruchsvolleres Familienspiel

Urteil: empfehlenswert

 

WIN-Wertung:

** SINDBAD WW S I M UU AA 5 (2-5)