Lang lebe der König – 2 Rezensionen
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Lang lebe der König
Lang lebe der König
von Günter Burkhardt
3-5 Spieler ab 14 Jahren
F.X.Schmid, 1997
Engegnung laut WIN-Pressegesetz
zum Artikel "Lang lebe der König" von Bernd
Als nächstes wird auf die Startaufstellung
eingegangen, wobei hier dem Leser unterschlagen wurde, daß
dr Spieler der als Letzter an die Reihe kommt, sehr
stark benachteiligt ist, da er keine freie 4er-Provinz mehr vorfindet.
Doch nun zum eigentlichen Grund der Entgegnung: Wie
im Artikel beschrieben, ist es vollkommen egal, wer in welches Feld reinzieht,
da ALLE Mitspieler darum mitkä,pfen dürfen. Gekämpft
wird mit Würfeln und der Spieler, der das höchste Ergebnis würfelt, erhält die
Provinz, wobei es völlig egal ist, ob der Spieler in einem angrenzenden Feld
steht oder nicht, das ist ja schließlich völlig realistisch. Die Anzahl der Einflußkarten beschränkt nur die Menge der einzusetzenden
Würfel. Daher gehören die folgenden Aussagen etwas relativiert '...erfordert
andere Spieltaktiken' oder 'Die vielfältigen taktischen Möglichkeiten....' oder
'große Bandbreite an Spieltaktiken und Strategien' (Anmerkung: Die kleinen
6-seitigen Dinger heißen nicht Taktik sondern Würfel). Kleines Rechenbeispiel:
Bei Einsatz von 3 Einflußkarten ergeben sich 55
verschiedene taktische Würfelergebnisse. Die taktischen Möglichkeiten lauten:
So wenig Einflußkarten wie möglich einsetzen und so
gut wie möglich zu würfeln. Und zu guter Letzt möchte ich auch dem Tip mit den unauffälligen Naturen widersprechen, da das in
unserer Runde nicht der Fall war.
Nach einer gespielten Partie erfolgte ein Meinungsautsch mit einer anderen Gruppe von Spielern, die
sich das Spiel schon vorher antaten und niemand erklärte sich dazu bereit, das
Spiel ein 2. Mal zu spielen, da es ALLEN viel zu fad war und der Glücksfaktor
zu stark dominierte.
Darum möchte ich entgegen meinen sonstigen
Gepflogenheiten, diesmal eine WIN-Wertung abgeben:
Lang lebe der König WWW I AA U 3-5(1-2h)
Begründung:
Sterne gibt es nur für gute Spiele. WWW, da das SPiel ein reines Wettwürfeln ist und 3 W das Maximum darstgellen. I, weil man würfeln darf, wann immer man Lust hat,
AA für eine ganz nette Ausstattung. Ein U gab es nicht, weil das Spiel so
unterhaltsam war, sondern weil wir einen unterhaltsamen Artikel von Bernd dazu
geliefert bekamen. SSS wurde durch das WWW ersetzt, s.o.,
TTT wurde durch WWW ersetzt, s.o.
Weiters möchrte ich einige
Vorschläge zur Wertung von Spielen machen (die nicht nur das vorliegende Spiel
betreffen): E für den Einschlaffaktor, P für praktische Veranlagung, die bei
manchen Spielen zum Zusammenbau benötigt wird, G für geborgte Ideen und L für
die Langlebigkeit des Materials.
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Lang lebe der König
Lang lebe der König
von Günther Burkhardt
3-5 Spieler ab 14 Jahren
F.X.Schmid, 1997
England, kurz vor Ende das
ersten Jahrtausends nach Christus. Ein Land im Umbruch, ein Reich ohne
Herrscher, nachdem sich der legendäre Artus auf die heilige Insel Abalon zur verdienten Ruhe zurückgezogen hat, um
wiederzukommen wenn Britannien in größter Not seiner Hilfe bedarf, wie uns
zumindest die Sage erzählt.
Es stehen jedoch svchon
einige machthungrige Lords bereit, sich zum neuen König auszurufen. Doch dazu
müssen sie erst einmal genügend Grafschaften (Provinzen) als Stimmengeber
hinter sich bringen, denn nur wenigsten die Hälfte aller Stimmen auf sich
vereinen kann, wird die Königswahl gewinnen.
Die Spieler schlüpfen nunmehr in die Rolle der Lords
und versuchen mit Hilfe ihrer Vasallen möglichst viele der Grafschaften unter
ihren Einfluß zu bekommen und zu halten. Hierbei
kommt es natürlich immer wieder zu Auseinandersetzungen unter den Adeligen. Wer
die besseren Karten auf der Hand hand, den größten Einfluß geltend machen kann, wird gewinnen.
Dies ist übrigens absolut wörtlich zu nehmen. Denn
Karten spielen eine wichtige Rolle bei diesem Spiel, wie man später noch sehen
wird. Doch werfen wir einmal einen Blick auf die Ausstattung. Als erste sticht
der schön gestaltete Spielplan, welcher natürlich wieder einmal den südlichen
Teil Britanniens, einen Lieblingsort der Spieleautoren darstellt. Die Grafschaften sind einigermaßen
historisch genau dargestellt und haben verschiedene Werte aufgedruckt, welche
auch der Stimmenstärke entsprechen. Des weiteren sind
noch zwei Zählleisten auf dem Plan zu finden. Als nächsten fallen die Holzsteine
in zwei Größen und fünf Farben auf. Neben dem Würfelsatz findet man schlußendlich noch zwei Kartensätze vor. Einer mit
Abbildungen der meisten Provinzen, welche z.B. zur Festlegung des Stammlandes
benötigt werden sowie einer mit 100 Karten mit den Werten x1-x3. Diese
symbolisieren den Einfluß, den die Spieler bei
Auseinandersetzungen ausüben.
Mein erster Eindruck nach Sichtung des
Spielmaterials war daher El Grande in Britannien und das Kastell fehlt halt.
Wie sich dann später herausstellte war diese Einschätzung nur teilweise
richtig. Lang lebe der König hat zwar ähnliche Spielprinzipien, entwickelt aber
doch einen völlig eigenständigen Spielablauf, welcher auch andere Spieltaktiken
verlangt. Eine Ähnlichkeit zu El Grande ist also nur peripher gegeben.
Vorweggenommen möchte ich gleich sagen, daß mir beide
Spiele sehr gut gefallen und einander keinesfalls auschließen.
Sehen wir uns nun den Spielablauf bei Lang lebe der
König einmal näher an. Vorerst erhält jeder Spieler ein Startgebiet zugelost,
wo auch der Lord (großer Holzstein) plaziert wird.
Weiters bekommt er 18 Höflinge (kleine Holzsteine), wovon zwei ebenfalls beim
Lord plaziert werden, und einer auf der sogenannten Bonusstimmenleiste. Die restlichen bilden den
Vorrat. Zuletzt gibt es noch einen Satz von 20 Einflußkarten.
Wer an der Reihe ist, versetzt normalerweise seine Spielfigur in ein
Nachbargebiet. Ist dieses leer oder von eigenen Vasallen besetzt kann entweder weitergezogen werden, was jedenfalls eine Einflußkarte kostet, und überdies einen Würfelwurf von drei
bis sechs erfordert (Die Karte ist aber auch bei mißlungenem
Wurf verloren) oder es können Höflinge eingesetzt werden, wobei die Stimmstärke
der Provinz auch die Höchstanzahl der Höflinge bestimmt. In einer leeren
Provinz ist der erste Vasall kostenlos, jeder weitere kostet eine Einflußkarte und erfordert ebenfalls einen gelungenen
Würfelwurf. Zieht ein Spieler hingegen in eine fremde Provinz kommt es
unweigerlich zu einer Auseinandersetzung. An diesen Auseinandersetzungen nehmen
aber immer ALLE Spieler teil, also nicht nur der Eindringling und der
Verteidiger. Jeder Spieler legt nun mindestens eine und höchstens fünf Einflußkarrten verdeckt vor sich ab. Danach würfelt jeder
mit so vielen Würfeln wie er Karten eingesetzt hat. Jeder Würfel wird nun einer
Karte zugeordnet und die Augen mit der Kartenzahl multipliziert. Für jeden im
Gebiet befindlichen Vasallen gibt es zusätzliche 2 Punkte. Der jeweilige
Punktehöchststand wird am Spielbrett auf einem Marker markiert. Der Spieler mit
der höchsten Gesamtsumme übernimmt oder behält die umstrittene Provinz und kann
dann, falls möglich, zusätzliche Gasallen einsetzen.
Alle eingesetzten Karten sind jedoch verloren und kommen auf den Ablagestapel,
wobei für jede gewürfelte 1 aber eine der eingesetzten Karten zurückgenommen
werden kann.
Sobald ein Spieler keine Einflußkarte
mehr hat, wird sofort unterbrochen und eine Königswahl findet statt. Hierbei
werden eifnach die Gebietsstimmen zusammengezählt. Der
Spieler aber, welcher die Wahl ausgelöst hat, spricht als erster alle Karten
verbraucht, verliert ein Drittel (abgerundet) seiner Gebietsstimmen. Danach
werden die Bonusstimmen verteilt und vermerkt. Die Höhe dieser Stimmen ist von
Spieleranzahl und Stimmstärke abhängig. Der Stimmstärkste erhält also maximal 5
Bonusstimmen, der Stimmschwächste mindestens 1. Bei Gleichstand zählt die
Anzahl der noch verbliebenen Einflußkarten als
Entscheidung.
Danach wird der Ablagestapel gemischt und reihum
verdeckt an die Spieler verteilt. Maximal erhält man jedoch 15 neue Karten. Die
verbliebenen Karten kann man jedoch zusätzlich behalten. Nunmehr beginnt eine
neue Spielrunde. Das Spiel endet wenn bei einer Königswahl ein Spieler die
erforderliche Stimmenanzahl (aus aktuellen Gebietsstimmen und Bonusstimmen)
erhält (bei drei Spielern 19 Stimmen, ansonsten 20). Er ist nunmehr der neue
König von Britannien. Lang lebe der König!
Wie man sieht gibt es also eine große Bandbreite an
Spieltaktiken und Strategien. Je mehr Karten die Spieler einsetzen, desto
größer ist ihre Chance auf einen Sieg in einer Auseinandersetzung. Doch die
eingesetzten Karten sind verloren - und wer keine Karten mehr hat, löst nicht
nur eine Königswahl zu einem vielleicht für ihn ungünstigen Zeitpunkt aus,
sondern büßt auch noch ein Drittel seiner Stimmen ein, was ihn den Sieg oder
zumindest einige Bonusstimmen kosten kann. In unserer Runde fand lang lebe der
König aufgrund seines kurzweiligen, stets interessanten und doch immer wieder
anders entwickelnden Spielverlaufes eigentlich einheitlich Gefallen. Die
vielfältigen taktischen Möglichkeiten und der Karteneinsatz relativieren auch
das natürlich notwendige Würfelglück. Alles in allem gesehen ist Lang lebe der
König sicher eine interessante Bereicherung einer Spielesammlung, auch wenn
diese bereits El Grande beinhalten sollte. Somit viel Spaß im mittelalterlichen
Britannien. Übrigens: Unauffällige Naturen und leise Intriganten haben gute
Siegeschancen! Stimmts Peter?
WIN-Wertung:
** Lang lebe der König SSS TTT III AA UUU 3-5 (1-2
h)