HOLIDAY AG
Autor: Wolfgang Kramer
Hersteller: F.x. Schmid
Kategorie: Ablege/WirtschaR
Thema: Reisebüros
Spieler: 2-6
erschienen: 1990
In letzter Zeit wird verstärkt Bedauern darüber
laut, daß gute Spiele vom Markt verschwinden. Zum
Glück werden jedoch nicht mehr erhältliche Spiele neu bearbeitet und neu
aufgelegt. Diesem Umstand verdanken wir HOLIDAY AG von Wolfgang Kramer, eine
Überarbeitung des ursprünglich bei ASS erschienenen COUP. Bei HOLIDAY AG geht
es darum, möglichst viele Aktien erfolgreicher AGs zu erwerben. Diese AGs sind
auf dem Spielplan in Form von fünf Ketten mit je 20 Reisezielen dargestellt.
Zu Beginn wird eine von der Anzahl der Spieler
abhängige Zahl von Karten aufgedeckt und kleine Plastikgepäckstücke als Markienung auf die korrespondierende
Reisezielfelder auf dem Spielplan gelegt. Jeder Spieler erhält zehn
Reisezielkarten sowie zwei Optionskarten. Mit diesen können während des Spieles
zwei zusätzliche Aktien gekauR werden. Das Spiel
läuft nun so ab:
Ist ein Spieler an der Reihe, so kauR
er zwei Aktien von Reisebüros; danach spielt er zwei seiner Reisezielkarten
aus, plaziert auf die Reiseziele auf dem Spielplan
die Gepäckstücke und zieht danach zwei Karten nach. Zwei Arten von
Spezialkarten im Reisezielstapel ermöglichen es, Aktien aus eigenem Be sitz mit
solchen der Bank auszutauschen bzw. den Wert einer AG zu erhöhen.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler eine Karte
ausspielt, die eine Kette auf zehn oder mehr Steine anwachsen läßt. Dann darf jeder Spieler noch einmal Aktien kaufen und
Karten ausspielen, danach wird abgerechnet. Jeder Spieler multipliziert die
Anzahl der Steine der längsten Kette einer AG mit der Anzahl ihrer in seinem
Besitz befindlichen Aktien und summiert diese Werte für alle fünf AGs auf. Der
Spieler mit der höchsten Punktesumme gewinnt.
HOLIDAY AG erinnert von Thematik und
Spielmechanismus her an Sid Sacksons ACQU
IRE/HOTELHAIE/HOTELKÖNIG. Jedoch ist hier der Erwerb von Aktien einfacher und
familiengerechter geregelt. Generell kann man sagen daß
das Spiel von seinen Mechanismen her sehr gut konzipiert ist und eine gelungene
Mischung aus Taktik und Glück darstellt. Als weniger geglückt muß allerdings die grafische Gestaltung bezeichnet werden.
Jeder AG ist eine Farbe zugeordnet. Die Darstellungen der Reiseziele der
betreffenden Kette auf dem Spielplan sind jedoch in einer anderen Farbe
gehalten die meist mit der einer anderen AG übereinstimmt. So kommt es des öfteren vor, daß
z.B. Karten der TROPIC-AG (gelb) auf Feldern der CITY-AG (gelber Hintergrund)
landen. Weiters ist zu bekritteln, daß bei manchen
Karten nicht erkenrbar ist, ob sie den Wert
"6" oder "9" haben; da hilft nur die Identifizienung
anhand des Ortes auf dem Spielplan. Und zu schlechter Letzt noch ein Punkt, der
mich besonders schmerzt: in den Regeln ist andauernd von "AG's" die Rede, wenn eigentlich "AGs"
gemeint sind. Offenbar war der Lektor gerade auf "HOLIDAY".
Wer sich allerdings von diesen Details nicht stören läßt, erhält mit HOLIDAY AG ein ausgezeichnetes
Familienspiel.