Haste Worte?
Haste Worte
Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
3-8 Spieler ab 12 Jahren
F.X.Schmid, 1997
Bei jedem neuen Wort-Schreib-Spiel denke ich mir
immer, ob es denn da noch was neues geben kann, und immer wieder muß ich
feststelles, daß es wirklich noch was neues geben kann, so auch bei Haste
Worte.
Auf dem Spielplan findet sich ein Laufkurs mit
Startfeld und 35 Feldern, die letzten 12 sind mit Glühlampen markiert.
Jeder stellt seine Figur an den Start und bekommt
einen Satz Zahlenkarten von 1 bis 6 in der entsprechenden Farbe zugeteilt, die
Sonderkarten kommen aus dem Spiel, sie gelten nur für die Regelvariante.
Der Startspieler dreht die oberste Karte um und
liest eine der von 1 bis 6 numerierten Fragen vor. Die Regel schlägt vor, in
einer Spielrunde immer die gleiche Nummer zu verwenden. Dann wird die Sanduhr
umgedreht und die Spieler schreiben möglichst schnell möglichst viele Worte zu dem
genannten Begriff auf. Soweit so bekannt.
Dann aber kommen die Zahlenkarten ins Spiel. Jeder
Spieler muß nun tippen, wieviele Worte er noch glaubt vorlesen zu können, wenn
er an die Reihe kommt. Dabei kann man auch die Karten kombinieren, d.h. ist der
5 und der 6 durchaus darauf tippen, daß einem am Ende noch 11 Wörter
überbleiben. Dann fängt der Spieler mit dem niedrigsten Tip an seine Worte
vorzulesen (bei Gleichstand wird im Uhrzeigersinn vorgelesen, ausgehend vom
Moderator), die anderen Spieler streichen diese Worte und alle darauf
aufbauenden. Die Regel gibt ein Beispiel:
List ein Spieler Doktor vor, müssen Doktorin,
Doktoren, Dr., Doktorand, Doktorhut, Urwalddoktor u.ä. gestrichen werden, bei
zusammengesetzten Worten entsprechend alle Worter die auf den Wortteilen
beruhen. Synonyme müssen hingegen nicht gestrichen werden, auch nicht Worte,
die den Überbegriff aus der Fragestellung beinhalten.
Dann kommt der nächste dran, liest die dem Tip
entsprechende Anzahl seiner Wörter vor usw. Hat ein Spieler mehr Worte als sein
Tip erfordert aufgeschrieben, kann er natürlich versuchen, diejenigen
vorzulesen von denen er glaubt, daß sie auch die anderen haben werden, um deren
Möglichkeiten einzuschränken.
Wer seinen Tip erfüllen kann, darf die Spielfigur entsprechend
weiterziehen, wer als Erster am Ende der Laufstrecke ankommt, gewinnt.
In der Regelvariante kommen die Sonderkarten zum
Einsatz, sie sollen die Speler an der Spitze einschränken (warum eigentlich?).
Erreicht eine Figur die Glühbirnenfelder, wird jede Runde die oberste der
Sonderkarten aufgedeckt und die Anweisungen ausgeführt, die nur für den
führenden Spieler gelten, z.B. 'Sie dürfen nur Wörter ohne e aufschreiben' oder
'Sie müssen eine gerade Zahl tippen und dürfen nur um die Hälfte dieser Zahl
vorwärtsziehen'.
Uns hat es Spaß gemacht, bei manchen Fragen sind
Spezialkenntnisse von Vorteil, wenn man z.B. möglichst viele Namen der 101
Dalmatiner-Welpen kennt, wenn Cartoon-Characters gefragt sind, die Regeln für
die GÜltigkeit verhindern auch sehr effektiv Wörterschinden mit Abwandlungen
des gleichen Begriffs z.B. Milchprodukten Erdbeerjoghurt, Bananenjoghurt usw.
Die Regelvariante für den Führenden sehe ich persönlich nicht ganz ein, warum
jemand bestrafen? Aber wenn man will, kann man ja vereinbaren, daß die Regeln
für alle gelten.
Ein nettes Spiel für zwischendurch und eine
gelungene Variante im Genre der Stadt-Land-Fluß-Spiele, ein Lob für die
Ausstattung, die Regel ist klar und übersichtlich und der Spielspaß groß.
WIN-Wertung:
* Haste Worte UUU III AAA 3-8 h