ATTACKE
Fanfarenklänge ertönen - Das große Ritterturnier
beginnt! Das ist also das Thema des diesjährigen Reiner Knizia Kartenspiels und
wie bei vielen Spielen kann es ohne weiteres durch ein anderen ersetzt. Daher
möchte ich den Spielmechanismus auch lösgelöst vom Thema erklären.
Neunzig Karten in fünf Farben und den Werten von 2
bis 7 und sechs Jokerkarten mit den Werten 7 und 10 stellen das Spielmaterial
dar. Zu Beginn erhalten alle bis auf den Startspieler 5 Karten. Der
Startspieler muß für sein Anspielrecht auf eine Karte verzichten. Ziel des
Spieles ist es nun, in vier der fünf Farben einen Stich zu machen.
Damit dies möglich ist, muß die Farbe, die der
Startspieler ausspielt, bedient werden. Außerdem muß jeder, der sich an diesem
Stich beteiligt, den Gesamtwert der Karten seines Vordermannes übertreffen.
Offensichtlich kann man zu diesem Zweck auch mehr als eine Karte ausspielen.
Nach dem Ausspielen darf man eine Karte, unabhängig
davon, wieviele ausgespielt wurden, nachziehen. Wer nicht um den Stich
mitspielt, sei es, weil er überhaupt keine Karten der gewünschten Farbe hat,
oder während des Spiels nicht mehr den Vordermann überbieten kann oder will,
scheidet aus, darf aber auf jeden Fall noch eine Karte aufnehmen.
Haben alle bis auf einen Spieler gepaßt, so steht
der Gewinner des Stiches fest und dieser darf sich einen Chip der
entsprechenden Farbe nehmen.
Kurz noch ein Wort zu den Jokerkarten. Diese können
in jedem Stich verwendet werden, aber während ein Spieler beliebig viele
Joker-7-Karten einsetzen darf, kann jeder Spieler pro Stich nur eine
Joker-10-Karte verwenden. Und sollte er trotz dieser den Stich nicht gewinnen,
muß als Strafe einen bereits errungenen Chip, so er schon einen hat, wieder
abgeben.
Der Sieger des Stichs spielt zur neuen Runde aus,
bestimmt also die neue Farbe und dies geht so lange, bis ein Spieler vier
verschiedenfarbige Chips vor sich liegen hat.
Sollte ein Spieler den Stich in einer Farbe, die er
bereits gewonnen hat, noch einmal gewinnen, so erhält er selbstverständlich
keinen weiteren Chip, hat aber, wie bereits erläutert, das Recht, den neuen
Stich anzuspielen, wodurch er bei geschicktem die Möglichkeit besitzt, an neue
Karten zu gelangen. Dieses Kämpfen um die Initiative und der ständige Mangel an
Karten sind auch jene Punakte, die es bei Attacke zu knacken gilt.
Wer etwas länger spielen will, kann die Zahl der
notwendigen Siege auch um eins hinaufsetzen. Außerdem wird die folgende
Variante vorgeschlagen: Einmal pro Stich darf man beliebig viele farbfremde
Karten ausspielen, die zwar alle nur den Wert 1 besitzen, aber eben "der
letzte Nagel im Sarg" der Gegner sein können.
Attacke besitzt zwar gewisse Ähnlichkeiten mit
Pirat, ebenfalls von Reiner Knizia, ist aber ein eigenständiges Spiel, das
immer wieder Spaß macht und daher jedem, der kurzweilige Stichspiele mag,
empfohlen werden kann.
WIN-Wertung:
Attacke W S I UU A