Pitagoras

von Nikolaas Neuwahl

Laufspiel für 2-5 Spieler

ab 10 Jahren

eg-Spiele, 1996

Serie: brainstorm

 

Die italienische Firma eg-Spiele hat heuer unter dem Serien-Titel "brainstorm" vier Spiele in ca. Format A4 herausgebracht, alle von namhaften Autoren und in einheitlicher Ausstattung und alle mit einem gewissen Denk-Anspruch ausgestattet.

 

Bei Pitagoras geht es, wie schon der Name vermuten läßt, um Mathematik, im weitesten Sinn.

 

Es gibt ein Spielbrett mit einem Rundkurs aus 12 Felder, die Feldmarkierungen stehen zwischen griechischen Säulen und bei manchen Feldern verstecken sich auch noch andere Zeichnungen. Optisch erinnert das ganze relativ geschickt an die Ansicht einer griechischen Säulenhalle von oben. Diesen Kurs gilt es zu bewältigen, wer als erster Feld zwölf erreicht hat, gewinnt.

 

Soweit so bekannt. Interessant wird das Ganze durch den Zugmechanismus. Je nach Spieleranzahl gibt es einen roten Würfel mit den Ziffern 1,1,2,2,3,4 für zwei oder drei Spieler oder einen blauen Würfel mit 1,11,2,2,3 für vier oder fünf Spieler. Er gilt für alle Spieler und wird von einem beliebigen Spieler zu Beginn jeder Runde geworfen. Er gibt die Felder an, um die derjenige auf dem Kurs weiterziehen kann, der die Runde gewinnt.

 

Jeder Spieler hat seinen eigenen Würfel und dazu 11 Karten mit 3 x Addition (+2,+3,+4), 3 x Subtraktion (-2,-3,-4), 3 x Multiplikation (x2, x3, x4) und 2 Joker.

Nach dem Werfen des bunten Würfels wirft jeder Spieler seinen eigenen schwarzen Würfel und wählt aus seinen 11 Karten verdeckt eine aus. Haben alle gewählt, werden die Karten gleichzeitig aufgedeckt und es gewinnt derjenige Spieler, der das algebraiisch höchste Ergebnis aus der Kombination seines Würfelwertes mit seiner Karte erzielt. Er darf seine Spielfirgur um die Ziffer, die mit dem bunten Würfel erzielt wurde, weiterbewegen. Gleichhohe Ergebnisse heben sich gegenseitig auf (so wie bei Hol<@180>s der Geier), es gewinnt das nächsthöchste Ergebnis. Spielt jemand einen Joker, hat er damit automatisch gewonnen, zwei Joker heben einander wieder auf.

 

Bei der Auswahl seiner Karte muß man noch beachten, daß manche Felder Ereignisfelder sind. Auf Feld 3 findet sich Bank, wer auf diesem Feld landet, setzt eine Runde aus. Auf Feld 5 verursacht der Souffleur einen Stellungswechsel zwischen dem Spieler, der auf Feld 5 zieht und einem beliebigen anderen Spieler. Auf Feld 8 fällt man in den Brunnen und landet wieder am Start, auf Feld 10 bewirkt eine Rauferei, die automatisch ausgelöst wird, daß in der nächsten Runde jedem Spieler das Ergebnis seines linken Nachbarn zugesprochen wird. Auf Feld 11 schickt Pitagoras den Spieler wegen Falschrechnen um 2 Felder zurück.

 

Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, kann sich allerdings bei vier oder fünf Spielern etwas ziehen, bei drei Spielern war es eine flotte nette Partie, immer aber war deutlich zu merken, daß bei der ersten Partie die Tendenz groß war, den Wert des bunten Würfels mit dem Wert des eigenen zu verwechseln: Zeigt der bunte 1 und der eigene schwarze 3, darf man - soferne man mit 3 x 4 = 12 das höchste Ergebnis erzielt, trotzdem nur 1 Feld weiterziehen.

 

Trotz des erfreulich kleinen Plans haben alle fünf Spieler Platz und wiederholten Partien steht nichts im Wege.

 

WIN-Wertung:

Pitagoras AA UUU I 3 (2-5) m(m)