MUSCAT

 

Das Spieleautorentreffen in Göttingen ist wohl Höhepunkt des Spielejahres für Autoren und solche, die es werden wollen. Und manches Mal trifft man dort auch sehr ambitionierte Autoren, die von ihren Spielen so überzeugt sind, dass sie sie gleich selbst verlegen und vertreiben. So auch heuer geschehen, Christiane Knepel als Autorin und Antje Graf als Grafikerin präsentierten ihren Eigenverlag „Die Sternspieler“ und ihr Erstlingswerk „MUSCAT“.

 

Die Artisten in Muscat wünschen sich nichts mehr als eines Tages zum Hofstaat zu gehören und vor dem Sultan aufzutreten. Beginnen aber müssen sie ihre Karriere auf dem Marktplatz im schlechtesten Viertel der Stadt. Dort kämpfen sie nach dem Prinzip Stein-Schere-Papier um den Aufstieg, der Flötenspieler schlägt den Schlangenbeschwörer, der Schlangenbeschwörer den Elefantentreiber, dieser wiederum den Feuerschlucker und der Feuerschlucker wird dem Flötenspieler gefährlich.

 

Der Spieler am Zug wählt entweder das offen liegende oder das oberste verdeckte Plättchen und legt es auf ein entsprechendes Feld der untersten Ebene, er kann aber auch den Kreislauf der Macht auslösen oder einen Tunichtgut aktivieren. Den Kreislauf der Macht löst man auf einem Marktplatz mit 3 Artisten aus, der schwächste Artist wird zum Tunichtgut, die beiden anderen steigen in das nächst bessere Stadtviertel auf. Aktiviert man einen Tunichtgut, kann dieser auf verschiedene Weise verwendet werden, als normales Plättchen oder für Ortswechsel, Vertreibung oder Verwandlung eines anderen Plättchens, in diesen drei Fällen geht er aus dem Spiel.

 

Mit Muscat ist Christiane Knepel ein beachtliches Erstlingswerk gelungen, die Ausstattung ist beeindruckend, der Spielmechanismus interessant, wenn auch mit eher hohem Glücksfaktor durch das vorwiegend verdeckte Ziehen der Plättchen.

 

Spielautor: Christiane Knepel

Anzahl der Spieler: 3-5

Alter: ab 12 Jahren

Dauer: ca. 60 min

Art: Positionsspiel

Positives/Negatives:

Erstes Spiel der Autorin

Hergestellt im Eigenverlag

Interessanter Spielmechanismus

Schönes Material

Hoher Glücksfaktor