VELENO
Ein Spiel (nur) für ----- gute Freunde!
VELENO
Alex Randolph
Dal Negro
Eine Spieleschachtel, auf der als Autorenname
"Alex Randoph" aufscheint, könnte man wahrscheinlich unbesehen
kaufen. Man wird vom Inhalt kaum enttäuscht werden. Da meine Italienisch-
Kenntnisse meinen finnischen Sprachkenntnissen ähnlich sind, wird mir erst
unter Zuhilfenahme der viersprachigen Spielregel klar, daß Veleno Gift heißt.
Schauen wir nun, ob der Spieler nach Konsum des vorliegenden Spieles die
Entgiftungszentrale in Anspruch nehmen muß.
Nach dem Öffnen der Spielschachtel erblickt man ein
kreisrundes schwarzes Plastiktablett mit einem Durchmesser von rund 25 cm, in
welches 37 Vertiefungen eingelassen sind. Weiters finden sich noch bunte
Spielsteine, die frappant an überdimensionierte Smarties erinnern und, man
glaubt es kaum, genau in die Vertiefungen des Brettes passen.
Der Spielablauf ist eigentlich recht einfach: Man
nimmt diese Smarties, wirft sie auf das Tablett (um dadurch nicht das Spiel
"Smarties-Suche" zu erfinden, sollte man die Dinger nicht aus einer
Entfernung von 2m auf dem Spiel-Tableau verteilen) und schüttelt dieses so
lange, bis jedes der Smarties in einer Vertiefung zu liegen kommt.
Nunmehr wird von jedem Spieler reihum immer eines
der Smarties entfernt (bitte nicht essen), wobei jedoch der erste Spieler nur
eines der bunten Dinger nehmen kann, das angrenzend an den silberfarbenen
Spielstein liegt und der nächste Spieler wiederum nur einen Spielstein
beanspruchen darf, der wiederum an die so vorher geleerte Vertiefung angrenzt.
Dies geht nun solange munter weiter, bis ein Spieler keinen Spielstein mehr
nehmen kann, weil an die vorher geleerte Vertiefung angrenzend ganz einfach
kein solcher Stein mehr liegt. Danach schreitet man frohgemut zur Abrechnung
und beginnt, so man will, eine neue Spielrunde.
"Das kann doch noch nicht alles sein, da muß
doch noch was kommen!" Bingo! Es wäre nicht Alex Randolph, wenn er nicht
dieses an sich einfache Spielprinzip mittels einiger Tricks gehörig aufpeppt.
Von Wichtigkeit ist zum Ersten die Farbverteilung (1 silberfarbener, 4 weiße
sowie jeweils 8 rote, gelbe, blaue und grüne Spielsteine sind vorhanden) - jeder
weiße Spielstein den man erlangt, zählt bei der Abrechnung 10 Punkte, jeder
bunte Spielstein einen Punkt. Die Anzahl an bunten Spielsteinen, die man
besitzt wird jedoch mit sich selbst multipliziert. b.h., daß z.B. 4 rote
Spielsteine bereits die erkleckliche Punkteanzahl von 16 erbringen.
Der Clou des ganzen Spieles besteht jedoch darin, daß
sich jeder Spieler bei der Abrechnung nicht nur den selbst erreichten
Punktewert, sondern auch den Wert seines zur Rechten sitzenden Mitspielers
gutschreiben kann. Dadurch wird das Spiel nun gefinkelt: Soll ich so ziehen, daß
mein rechter Nachbar sein Punktekonto massiv erhöhen kann, was schließlich auch
zu meinem Vorteil ist, oder soll Ich primär darauf achten, meinen eigenen
Punktestand in die Höhe zu treiben, was wiederum meinen linken Nachbarn da
dieser mitpartizipiert, nicht stören würde.
Durch diese Regelungen ergibt sich ein zwar
schnelles, aber doch zum Nachdenken anregendes Spiel, daß leicht erklärt ist
und dennoch viel Spaß bietet. Als abendfüllend kann VELENO zwar nicht
bezeichnet werden, ein anregendes Zwischendurchspiel ist es jedoch allemal. Um
den vollen Spielspaß auskosten zu können wird jedoch empfohlen, die
Spieleranzahl auf jeden Fall größer als 2 zu halten, da erst dann die
Komponente der zusätzlichen Punktewerte des rechten Nachbarn richtig zum tragen
kommt.
WlN-Wertung:
VELENO UU AA in