MISTER ZERO
Besprechung:
Mister Zero
2-4
Spieler,
dacapo 1984
Wilfried
Bauer und Rudolf Schweikert
Das
Spielfeld (siehe Abbildung) besteht aus 13 Punkten, die (teilweise) durch 20
Verbindungslinien ("Brücken") miteinander verbunden sind. Jeder der
zwei Spieler erhält einen Satz von zehn Spielsteinen mit den Ziffern von 0 bis
9.
Die Spieler
setzen abwechselnd je einen ihrer Steine auf eine beliebige, noch nicht
besetzte Brücke, wobei nur eine Einschränkung beachtet werden muss:
auf die
vier vom Punkt S ausgehenden Brücken darf die niedrigste der dort bereits
gesetzten Ziffern nur gesetzt werden, wenn diese gleich 0 ist oder wenn keine
andere Zugmöglichkeit mehr besteht.
Ziel des
Spieles ist es, bei der Punkteverteilung, die nur von der Verteilung der
Ziffern nach Beendigung des Setzens abhängt, das bessere Resultat zu erzielen.
Die
Punktezahl wird wie folgt ermittelt:
Vom
Startpunkt S aus wird eine Spielfigur über die Brücken von Punkt zu Punkt
gezogen, wobei jeweils über die diejenige der bisher nicht benützten Brücken
gezogen werden muss, die mit der niedrigsten Ziffer markiert sind. Ist diese
Ziffer zweimal vorhanden, so zählt beim ersten Zug die zuletzt gesetzte Ziffer
als niedriger (vgl. die Einschränkung beim Setzen!); bzw. in der Folge die vom
vorangegangenen Zug aus rechts gelegene (d.h.
im
mathematischen Sinn positive = die entgegen dem Uhrzeigersinn erste). Das
Benützen einer Brücke wird durch Umdrehen des entsprechenden Spielsteines
gekennzeichnet. Erreicht die Figur einen der beiden mit A bzw. B
gekennzeichneten Punkte, so erhält der betreffende Spieler die umgedrehten
Spielsteine (jeder zählt einen Punkt). Dies wird solange fortgesetzt, bis die
Figur nicht mehr ziehen kann (d.h. bis von ihrem Standpunkt keine unbenützte
Brücke mehr ausgeht) - Steine, die sich zu diesem Zeitpunkt noch auf dem
Spielbrett befinden, bleiben unberücksichtigt.
Der
Spieler, der mehr Steine (Gutpunkte) hat, hat das Spiel gewonnen. Es empfiehlt
sich, stets ein aus mehreren Einzelspielen bestehendes Match zu spielen, sei es
bis zu einer vorgegebenen Punktezahl, sei es bis zu einer bestimmten Anzahl von
Siegen, bis zu einem bestimmten Punktevorsprung etc.
Regeln für
4 Personen:
Je 2
Spieler (A+C, B+D) bilden eine Partei, gezogen wird reihum, und zwar dürfen A
und B nur gerade Ziffern, C und D nur ungerade Ziffern setzen.
Kommentar:
Diese
einfachen Regeln lassen auf ein eher trockenes, reizloses Spiel schließen,
während die Erfinder es unter dem eigenartigen Slogan "Raffiniert wie
Schach - amüsant wie ein Trickfilm" an bieten (ähnlich rätselhaft werden
die Punkte des Spielfeldes Checkpoints, die Spielsteine Kommandomarken genannt
und das voll besetzte Spielfeld "steuert' den "Gewinnpunkte-
Verteilungsautomaten, da die Spielfigur "Mister Zero") Die Wahrheit
liegt in der Mitte. Schon nach einigen Spielen gewinnt man Einblick in den
Mechanismus der Punkteverteilung, und wie man diesen taktisch nutzen kann.
Dabei stellt sich heraus, das MISTER ZERO ein recht nettes rasch ablaufendes
(Strategie)Spiel ist, das sich überdies recht gut auch mit Bleistift und Papier
spielen lässt.
WlN-Wertung:
* Mister
Zero SSS lll U AA 2 mm