"VIA BAVARIA"

 

Clou (Wendel GmbH).

1986. 2Personen.

 

O. Spielmaterial.

(a) 70 Spielkarten:

60 Motivkarten - 4 Serien (A-D) mit den Werten 1-5, je dreimal.

10 Kontrakarten - den 10 Aufgaben (vgl. (b)) entsprechend.

(b) Eine lineare Skala zeigt elf Felder:

 

Das Startfeld

Aufgabenfelder (9A/1B, 2A/8C, 3A/7B, 6A/ 4C, 5A/5D, SB/5C, 6D/4B, 3D/7C, 2D/8B, 9D/1OC.

(c) Für jeden Spieler einen Spielstein und einen Markierungsstein.

 

1. Spielziel.

Spielziel ist es, möglichst rasch alle 10 Aufgaben zu erfüllen, d.h. Karten der betreffenden Serien im geforderten Gesamtwert auszulegen.

 

2. Spielablauf.

(A) (A1). Jeder der 2-6 Spieler erhält 6 Karten. Eine Karte wird aufgedeckt (Abwurfstoß),      die restlichen werden verdeckt         zum Abheben bereitgelegt.

(A2) Die Spielfiguren stehen       im Startfeld.

 

(B) Es wird reihum gezogen. Der Zug besteht aus einer der beiden folgenden Aktionen (Ausnahme: im Anschluß an B2a):

(B1) Aufnehmen einer Karte (oberste Karte, entweder vom verdeckten Stoß oder vom Abwurfstoß) und Abwerfen einer Karte.

Option (zur Beschleunigung des Spiels): Wird eine abgelegte Karte nicht vom nächsten Spieler aufgenommen, so darf sie derjenige Spieler an sich nehmen, der sich als erster meldet. Er muß dafür allerdings zwei Karten unter den Abwurfstoß legen.

(B2) Auslegen von Karten:

Die Zusammensetzung (Motiv und Gesamtwert der Karten) muß exakt

(d.h. der Gesamtwert darf weder kleiner noch größer als vorgesehen sein) der für diesen Spieler (SP) markierten Aufgabe entsprechen; ist keine Aufgabe markiert, so müssen sie (exakt) einer Aufgabe entsprechen, die SP noch nicht erfüllt hat.

 

Nun bestehen zwei Möglichkeiten:

Betrofren sind Spieler, deren Spielstein auf einem Feld steht, das sich zwischen dem Feld befindet, das der eben gelösten Aufgabe entspricht, und dem Feld, auf dem sich der Spielstein von SP befindet:

(B2a) Ein betroffener Spieler spielt die der Aufgabe entsprechende Kontrakarte aus (unter den Ahwurfstoß). Dann hat SP die Aufgabe nicht erfüllt und muß alle seine Karten unter den Abwurfstapel legen. Er nimmt im nächsten      Zug    drei    Karten und im übernächsten Zug drei weitere Karten auf. Erst danach (im drittnächsten Zug) zieht er wieder normal.

 

( B2b ) Die Kontrakarte wird nicht ausgespielt. SP hat diw Aufgabe gelöst und zieht auf das entsprechende Feld. Die ausgelegten Karten werden unter den Abwurfstoß gelegt und SP nimmt um eine Karte mehr vom Stoß auf. SP hat die Aufgabe erfüllt (Notiz!). Außerdem darf er die Markierungssteine der betroffenen Spieler auf Aufgaben seiner Wahl versetzen, solange es sich um eine Aufgabe handelt, die der entsprechende Spieler noch nicht erfüllt hat. (Konsequenz: Sofern der Stein nicht neuerlich versetzt wird, ist gemäß B2 als nächstes diese Aufgabe zu erfüllen).

 

(C) (a) Ist der verdeckte Stoß aufgebraucht, so wird der Abwurfstoß gemischt, eine Karte aufgedeckt und der Rest zum Abheben bereitgelegt.

(b) Sind alle Karlen für die Spieler verteilt, so wird gemäß (A1 ) neu geteilt

P. S. Die vier Motive auf den Karten sind (siehe Titel des Spiels! ) Fahne, Wurst, Schuh, Krug. Die Aufgaben sind durch Tätigkeiten wie Jodeln oder Klettern auf einem Fahnenmast illustriert, die Kontrakarten entsprechend durch mißlungenes Jodeln (Heiserkeit!) bzw. Absturz vorn Mast, . . .

Kommentar: "VIA BAVARIA" ist ein Kartenspiel, denn das Spielbrett hat nur eine Funktion: zu zeigen, welche Spieler betroffen sind, und welche Aufgaben ihnen zur Lösung vorgeschrieben worden sind. Das könnte man jedoch auch auf dem Notizblock festhalten. Wäre es daher nicht konsequent gewesen, auch MArkierungssteine beizugeben, mit denen am Spielplan angezeigt wrden könnte, welche Aufgaben jeder Spieler bereits erfüllt hat? Das wäre wesentlich übersichtlicher und praktischer als der vorgesehene "Ankreuzblock". Und VIA BAVARIA ist im wesentlichen ein GLücksspiel. Denn die Möglichkeiten, den Spielablauf durch die Wahl der abzuwerfenden Karte und der zu erfüllenden Aufgabe zu beeinflussen, sind gering. Außerdem ist Via Bavaria offensichtlich als Unterhaltungsspiel - als lustiges Partyspiel - gedacht: Das beweist die graphische Gestaltung der Aufgaben und der Kontrakarten. Zielgruppe dabei sind Bayern. Ich vermute allerdings, daß selbst Bayern dadurch nicht besonders erheitert werden. Vielleicht nach etlichen Maß Bier?

Via Bavaria ist - wenn überhaupt - vermutlich am besten zu viert zu spielen. 2 oder 3 Teilnehmer dürften zu wenig sein (zu wenig Aktion), 5 oder 6 zuviel (zu lange Spieldauer). Das Spielmaterial ist zwar hübsch, aber nicht sehr praktisch. Hält man die Karten wie üblich im Fächer, so ist zwar ihr Wert, nicht aber das Motiv zu erkennen. Kontrakarten und Aufgabenfelder müssen genau betrachtet werden, will man sie einander zuordnen (im KArtenfächer ist das überhaupt nicht möglich).

Mein Urteil. Wer ein Spiel dieses Typs sucht, ist mit Rummy besser bedient.

 

WIN-Wertung:

Via Bavaria WWW S I V A 4 (2-6) h