Ferrari F1
FERRARI F1 - Michael Schumacher
Autor: nicht genannt
Thema: Autorennen
Spielart: taktisches Würfellaufspiel
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: nicht genannt
Verlag:
Erscheinungsjahr: 1996
'Ein Produkt der Michael Schumacher Collection under
licence by Clementoni. Mit greundlicher Genehmigung durch Ferrari S.p.A..',
steht auf der Unterseite der Schachtel (die Rechtschreibfehler sind 1:1
übernommen!). Inwieweit "Schumi" wirklich am Spiel beteiligt war,
steht in den Sternen - Ich vermute mal, daß er nicnt einmal das Spiel gesehen
hat, sondern lediglich den Scheck dafür. Immerhin steht er ja strahlend und in
Siegerpose, die Faust nach oben gereckt, auf der Schachtel (mit Logo und
Unterschrift wow...).
Gut, soviel zur einleitenden Kritik zum Trema
'Lizenzen und Vermarktung', aber das weiß der informierte Leser sowieso. Woll'n
mir mal schau'n, ob das Spiel was taugt...
Beim Öffnen der Schachtel und Betrachten des
Spielmaterials überkommt den Rezensenten nostalgische Stimmung - ach ja, hatten
wir schon vor ein paar Jahren, auch von Clementoni und von Alex Randolph (aber
das der als Autor nicht genannt wird?).
Damals wurde das alte 'Victory' (Pelikan) von
Clementoni mit neuer Aufmachung und Titel herausgebracht. Nach dem ersten
Studium der Regel dann die Erkenntnis - doch nicht wie 'Victory', aber fast,
d.h. zumindest der Würfelmechanismus und die Strecke, und...
'Aber wie geht das Spiel jetzt?', fragt der
erstaunte Leser. O.K., ich kommw ja schon zur Sache, so geht das Spiel:
1. Spielmaterial: Ein Spielplan (vierteilig und beidseitig
bedruckt - dadurch lassen sich 18 verschiedene Strecken bauen), 4 Schaltpulte
(mit je 2 Drehscheiben - für die Einstellung von Benzin und eingelegtem Gang),
4 Formel 1-Wagen, 4 Begrenzungszäune mit 8 Halterungen (zum Verbinden der 4
Spielplanteile), 6 Würfel (mit je 2 Seiten Rot, Blau und x), l6 Unfall-Marker.
2. Spielziel: Nach 2 kompletten Umläufen (oder mehr
- vor Spielbeginn vereinbaren) als Erster durchs Ziel gehen
3. Vorbereitungen: Eine Rennstrecke bauen und mit
den Zäunen und Halterungen zusammenfügen. Jedem Spieler ein Schaltpult geben
und darauf für das Benzin '12' und für den Gang '1' einstellen. Für jeden
Spieler ein Auto an den Start stellen und die Würfel bereitlegen.
4. Spielablauf Die Spieler würfeln einen
Startspieler aus und dieser macht den ersten Zug, d.h. er fährt zuerst soviele
Felder weiter, wie seinem eingelegtem Gang entspricht (beim Start immer 1).
Danach kann sich der Spieler entscheiden, ob er würfeln möchte. Entscheidet er
sich für's würfeln, wirft er soviele Würfel, wie seinem eingelegtem Gang
entsprechen. Die gewürfelten Farben geben die Felder an, die der Spieler
anschließend ziehen darf (für ein X darf nicht gezogen werden) - dabei dürfen
die Farben in beliebiger Reihenfolge gezogen werden. Bei z.B.: 2 roten und einem
blauen Würfelergebnis, darf der Spieler jede beliebige Kombination dieser 3
Ergernisse fahren. Das Würfeln verbraucht Benzin und so muß für jedesmal
würfeln die Benzinanzeige um eine Stelle heruntergedreht werden - steht man auf
1, kann man solange nicht mehr
würfeln, bis der Tank wieder aufgefüllt ist.
Vor jeder Runde (außer der Ersteni bestimmen die
Spieler geheim, ob sie im selben Gang bleiben, oder einen Gang hinauf oder
herunterschalten wollen. Wer den höchsten Gang gewählt hat, fährt zuerst - bei
Gleichstand, wer weiter vorne liegt (bzw. weiter innen).
Alle Steilkurven (grün gekennzeichnet) sind mit 2
Nummern versehen - blauer Kreis = empfohlener Gang, gelber Kreis = Kurvenlage.
Fährt ein Spieler diese Kurve mit einem Gang bis zum empfohlenen Gang, passiert
nichts. Oberschreitet ein Spieler diesen Wert, muß er die Bodenhaftung
überprüfen = auswürfeln. Dazu würfelt man mit allen 6 Würfeln und addiert alle
gewürfelten Farben zu seinem eingelegtem Gang: Ist dieser Gesamtwert nicht
höher als die Kurvenlage, passiert nichts. Ist der Wert aber höher, trägt es
den Wagen aus der Kurve. Der Spieler bekommt einen 'Unfall'-Marker und muß in
der
nächsten Runde vom schwarzen Feld neben der Kurve
wieder mit dem ersten Gang starten. Kommt es zu einem "Crash" beim
Ziehen - alle Felder müssen nämlich auch gezogen werden - bekommen beide
Spieler einen 'Unfall'-Marker.
Besitzt ein Spleler einen 'Unfall'-Marker, darf er
nicht mehr im 6.Gang fahren, bei zwei Markern nicht mehr im 5. und 6.Gang, bei
drei Markern ist auch der 4. Gang verboten und bei 4 'Unfall'-Markern scheidet
der Spieler aus. Allerdings kann mit einem Boxen-Stop (beim entsprechenden
Farbfeld) nicht nur aufgetanktwerden (Benzin wieder auf 1 stellen), sondern es
dürfen aucn alle 'Unfall-Marker abgegeben werden.
5. Spielende: Wer schließlich nach 2 (oder mehr)
Runden als Erster das Ziel erreicht, gewinnt.
Eine Beurteilung von FERRARI F1 fällt mir nicht
leicht. Zum einen ist das Spiel recht nett gemacht und spielt sich auch recht
gut, zum anderen werde ich den Verdacht nicht los, daß
sich hier jemand hingesetzt hat um ein
Lizenz-Produkt zu schmieden (und dabei vor allem SPEED CIRCUIT und VICTORY
ausgeschlachtet hat). O.K., das ist gut gelungen, aber ca. 50% des Spieles
basieren auf Ideen von Alex Randolph, für die er wahrscheinlich keinen Groschen
bekommt (und das obwohl sein Spiel, das für diese Lizenz sicher ebenso geeignet
gewesen wäre, beim selben Verlag erschienen war...?!).
Na Ja, das müssen wohl andere Leute unter sieh
ausmachen - gesagt haben möchte ich es aber schon! Der normale Spielekäufer
wird mit FERRARI F1 sicher zufrieden sein. Es ist ein schön ausgestattetes
Spiel, das mit einigen Simulations-Elementen den Verlauf eines Autorennens gut
'rüberbringt'. Was will man mehr? Außer vielleicht hier ein paar Sonderregeln
dazuerfinden und für die 'Unfall'-Marker..., oder beim 'Boxenstop'...
WlN-Wertung:
* FERRARI F1 WWW S 11 UU M 4 (2-4) h