ILLUMINATI

 

llluminati

Verlag Citadel

Design und Entwicklung: Steve Jackson

lllustration: J. David George

 

Verschiedene Hinweise zeigen auch dem Ungebildeten, daß es historische und literarische Spielvorlagen zu geben scheint. Er informiert sich also Brockhaus: llluminatenbund- llluminatenorden. 1776 von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründeter geheimer Orden, der Gesellschaft und Kirche nach den Grundsätzen der Aufklärung umgestalten sollte (Mitglieder u.a. Herder, Goethe Knigge). 1785 verboten. 1896 von Leopold Engel erneuert. 1926 Zusammenschluß zum Weltbund der llluminaten. Sitz Berlin.

 

Aha.

 

Weiters: "llluminations! Part l-lll by Robert Shea und Robert Anton Wilson (Sphere Bocks Ltd., 1976) "The biggest sci-fi cult novel since DUNE"

 

Das Spiel besteht aus knapp über 100 Karten (9 Illuminatigruppen, 83 gesellschaftliche Gruppierungen, einem guten Dutzend Sonderkarten) und jeder Menge Schwarzgeld, auch Megataler (MT) genannt.

Die Siegbedingungen für die einzelnen - am Spielbeginn zugelosten - llluminati-gruppen sind unterschiedlich und über

die Kontrolle oder Zerstörung der anfangs neutralen anderen gesellschaftlichen Gruppierungen zu erreichen. (Bei diesen Gruppen gibt es - eher für Siegfried oder mich - so exotische wie die "Steuerhinterziehungsberater" oder die "anonymen Ananaszüchter Alaskas" aber auch seriöse - hallo, Peter - wie die "Systemprogrammierer'', die ''Hacken' oder die "Mineralölkonzerne").

 

Jede llluminatigruppe verfügt über fixe

Werte für

a) Macht

b) übertragbare Macht

c) Einkommen

d) Spezialfähigkeiten.

Die anderen gesellschaftlichen Gruppierungen verfügen über eine Auswahl der folgenden Aspekte:

a) Macht

b) übertragbare Macht

c) Einkommen

sowie immer über

d) Widerstand

e) Gesinnung.

Es gilt nun, neutrale, bei Spielbeginn in Ster Tischmitte offen sichtbar ausgelegte, gesellschaftliche Gruppen unter den Einfluß der eigenen llluminati und später unter den Einfluß bereits beherrschter anderer Gruppen zu bringen.

 

Zugfolge:

1) Einkommen kassieren

2) Karte ziehen -

a) eine gesellschaftliche Gruppe wird zu den in der Tischmitte ausgelegten, neutralen Gruppierungen gelegt

b) eine Sonderkarte wird kassiert und bei Bedarf eingesetzt

3) 1. Aktion - dazu gehören

a) Angriffe zur Kontrolle

b) Angriffe zur Neutralisierung

c) Angriffe zur Zerstörung

d) MT Transfer

e) Umpositionierungen gesellschaftlicher Gruppen innerhalb der eigenen Machtstruktur

a) und b) erfolgen mittels Macht der eigenen llluminati bzw. einer selbst beherrschten Gruppe gegen den Widerstand der angegriffenen Gruppe (egal ob neutral oder von einer anderen llluminati beherrscht). Andere eigene Gruppen können mit übertragbarer Macht die llluminatizentrale zusätzlich auch mit ihrem MT unterstützen. Allerdings können gegnerische llluminati ihre MT dagegensetzen.

c) erfolgt wie oben, nur erfolgt der Angriff mit Macht gegen Macht. Zusätzlichen Einfluß haben bestimmte Sonderfähigkeiten eigener Gruppen, die Gesinnungen (teilweise sind gleiche zur Kontrolle, teilweise entgegengesetzte Gesinnungen von Vorteil, z.B. bei der Zerstörung. Folgende Gegensatzpaare existieren: verrückt:bürgerlich

liberal:konservativ

friedlich:gewalttätig

regierungstreu:kommunistisch,

fanatisch ist immer der Gegensatz zu fanatisch, kriminell hat

logischerweise keinen Gegensatz), weiters Sonderkarten, der Wurf zweier Würfel und, bei einem Angriff auf eine illuminatibeherrschte Gruppe, die Nähe dieser zur Zentrale (je näher, desto besser geschützt).

ad d) Von höchstens zwei eigenen Gruppen können an benachbarte Gruppierungen MT umverteilt werden.

ad e) Da die gesellschaftlichen Gruppen nur nach bestimmten Regeln (bei jeder Karte durch Pfeile gekennzeichnet), nach der Erstübernahme aber an die übernehmende Gruppe angegliedert werden müssen, ergeben sich Strukturen, die zu korrigieren es sich später empfehlen kann.

4) 2. Aktion - entspricht der 1. Aktion.

Jeweils darf aber nur eine der Aktionen a) - e) durchgeführt werden. Keine Gruppe darf öfter als einmal verwendet werden (so muß der Spieler entscheiden ob er lieber die Macht oder die übertragbare Macht einer bestimmten Gruppe einsetzen möchte. Ausnahmen: Die llluminati "Ufos" hat zwei Angriffe pro Runde:

 

Manche Gruppen haben Sonderfähigkeiten, wie z.B. bei jeder Zerstörung zu unterstützen)

5) Freie Aktionen - Beliebig viele a) Sonderkarten einsetzen

b) Geschenke, Geschäfte: eigentlich ist hier jeder Deal mit den Mitspielern erlaubt, aber... siehe Diplomacy.

6) MT Transfer - 2 Transaktionen sind immer erlaubt.

 

Sieger ist, wer zuerst seine individuelle oder die allgemeine Siegbedingung, nämlich 13 Gruppen unter seine Herrschaft zu bringen, erfüllt. Die Regeln sind nett zu lesen und werden in der Praxis auch schnell klar. Das Spiel selbst ist recht übersichtlich, die Karten für Freunde des Skurrilen recht unterhaltsam. Mühsam ist die Handhabeung des Geldes - aber immerhin handelt es sich dabei ja um Schwarzgeld. Und diesem Namen macht es alle Ehre.

Spieltips und Mogelregeln (empfohlen für das Spiel mit guten Freunden oder mit Menschen die man/frau nie wieder zu sehen gedenkt) runden das positive Gesamtbild ab.

 

Irgendwo bleibt das Gefühl, kein wirklich neues Spielprinzip vor sich zu haben. Allerdings habe ich nicht die nötigen theoretischen Kenntnisse, um wirklich Parallelen ziehen zu können. Mir gefällt es.

 

WlN-Wertung:

** llluminati WW SS PP In D UU M 3-5 (-9)