Boulomania
Das Spiel:
Boulomania von Bernd Matz
Strategisches Würfel-Boulespiel
2000 Boules
Matz
ab ? Jahre, 30 Minuten
für 2 Mannschaften aus 1-4
Spielern
Die vergleichbaren Spiele:
?????
Die WIN- Wertung: siehe am
Ende
* WWWSIUAA 2 Teams á 1-4 Spieler m
Boulomania ist ein strategisches Würfelspiel, welches sich an
dem französischen Boule-Spiel Petanque orientiert. Petanque wird vorwiegend in Südfrankreich, auf offenen
Straßen und Plätzen gespielt. Sollten Sie an einem Wochenende durch Nizza oder
Marseille schlendern, werden Sie allerorts über dieses Spiel stolpern und es
käme einem internationalen Zwischenfall gleich, wenn Sie durch eine
ungeschickte Bewegung eine Kugel verschieben. In diesem Fall sollten Sie raschest das Weite suchen, denn die verärgerten Spieler
wären selbst mit dem feinsten Pernod oder Ricard
nicht zu besänftigen.
Zurück zum Spiel. Im
Inneren der Schachtel finden wir ein sehr schönes Holzspielbrett, welches wir
nach anfänglichen misslungenen Versuchen nicht aus der Schachtel bekamen, aber
im Laufe des Spieles feststellten, das dies so gehört. Weiters gehören je 8
Spielkugeln in rot und blau, 3 Würfel und eine Zielkugel aus Metall, welche im
französischen „cochonnet“ (Schweinchen) heißt, zur
Ausstattung. Das Zentrum des Spielbretts besteht aus 6 kleinen Positionsmulden,
welche rot umrandet sind, für die Lage der Zielkugel, 12 größere
Positionsmulden blau umrandet, für die Lage der Spielkugeln. Im oberen Teil
finden wir zwei Spielstandsanzeiger von 0-13 gekennzeichnet. Eine blaue
Ablagemulde links, eine rote Ablagemulde rechts sowie eine zentrale Ablagemulde
runden das Spielbrett ab.
Bevor wir uns dem Spiel
widmen, möchte ich an dieser Stelle meinen Unmut Ausdruck verleihen. Beim
Betrachten der Schachtel, fällt uns auf, dass die umseitigen Kurzkommentare in
3 Sprachen verfasst sind, Deutsch, Englisch und Französisch. Die Spielregel ist
allerdings nur in Deutsch abgedruckt. An dieser Stelle möchten wir unseren
geschätzten Nachbarländern und deren Spieleproduzenten
mitteilen, „WIR SPRECHEN EURE SPRACHEN!“ und es wäre sicher leichter gewesen
die Anleitung zu verstehen, wenn wir die Original Regeln gehabt hätten, da die
Übersetzung eine mittlere Katastrophe ist.
Trotz diesem Handicap und
mehrmaligem Studieren der Spielregel, welche nicht eindeutig ist, konnten wir
uns dem Spiel widmen. Das Ziel des Spiels ist es, seine Spielkugeln näher an
die Zielkugel zu bringen als der Gegner.
Nachdem ausgewürfelt wird
wer beginnt, würfelt das beginnende Team, nennen wir es A, mit einem Würfel und
platziert dementsprechend die Zielkugel (Metall) in die kleinen roten
Positionsmulden. Danach würfelt Team A nochmals, wahlweise mit 2 oder 3
Würfeln, um die erste Spielkugel in den blauen Mulden zu platzieren. Danach ist
Team B an der Reihe. Team B versucht nun wiederum seine Spielkugel näher an der
Zielkugel zu platzieren als Team A. Sollte dies beim ersten Mal nicht gelingen,
so ist Team B wieder an der Reihe, solange bis es keine Spielkugeln mehr hat
oder näher liegt als Team A. Danach ist
Team A wieder an der Reihe. Sollten beim ersten Platzierungsversuch weniger als
7 gewürfelt werden, so kommt die Spielkugel aus dem Spiel und Team B ist an der
Reihe. Würfelt man beim Legen der Spielkugel auf ein Feld ,
welches bereits von einer eigenen oder gegnerischen Spielkugel belegt ist, wird
diese Kugel um ein Feld in Spielrichtung verschoben. Auf diese Art und Weise
ist es somit möglich Spielkugeln ins Aus zu befördern. Kugeln die sich auf den
Feldern 8, 13 und 16 befinden, können wahlweise gerade oder schräg verschoben
werden. Wenn man beim Legen der Spielkugel nur mit zwei Würfeln würfelt und man
hat einen Pasch, zwei gleiche Augenzahlen, hat man auch die Möglichkeit seine
Spielkugel auf den rot umrandeten Feldern zu platzieren. Man nimmt dann nur die
Hälfte seiner Würfelsumme. Dieses Feld muss allerdings leer sein, da
Spielkugeln auf Zielkugelfeldern nicht verschoben werden können. Entfernen kann
man diese Kugel nur durch „Schießen“ mit einer 5 oder 6.
Eine weitere Regel ist das
„Schießen“ von Spiel- oder Zielkugeln. Aus taktischen Gründen ist es manchmal
notwendig eine gegnerische gut platzierte Spielkugel zu „Schießen“. Zum
„Schießen“ benötigt man nur einen Würfel. Bei einer 1, 2 oder 3, hat man die
Kugel verfehlt und die Schusskugel kommt aus dem Spiel. Bei einer 4 erzielt man
einen Streifschuss und die angeschossene Kugel wird um eine Mulde in gerader
Spielrichtung weitergeschoben. Die Schusskugel wird
wiederum aus dem Spiel genommen. Bei einer 5 hat man einen Treffer gelandet und
beide Kugeln kommen aus dem Spiel. Bei einer 6 wird die getroffene Kugel vom
Brett entfernt und durch eine eigene ersetzt. Diesen optimalen Spielzug nennt
man „carreau sur place“.
Liegt die zu schießende
Kugel auf den Feldern 12 oder 13 direkt neben der Zielkugel, wird bei einer
gewürfelten 4 nicht nur die gegnerische Kugel sondern auch die Zielkugel um ein
Feld in gerader Spielrichtung weiterbewegt. Es gibt allerdings eine Ausnahme:
Wenn das folgende Zielkugelfeld von einer Spielkugel belegt ist, wird bei einer
4 nur die getroffene Kugel weiterbewegt. Auf diese Art und Weise kann man auch
Spiel- und Zielkugel ins Aus befördern.
Das „Schießen“ der
Zielkugel ist nur in 2 Fällen anzuraten:
1. Wenn das gegnerische
Team keine Spielkugeln mehr zur Verfügung hat, das eigene Team allerdings noch
mehrere. Wird in dieser Situation die Zielkugel ins Aus geschossen, zählen alle
Spielkugeln der eigenen Mannschaft , die noch nicht
gespielt sind, abzüglich der Schusskugel, als Punkt.
2. Wenn das eigene Team der
Ansicht ist, die Aufnahme nicht mehr zu gewinnen, kann sie sich dazu
entschließen die Zielkugel ins Aus zu befördern und damit die Aufnahme
abzubrechen und neu zu starten. Mit der letzten Kugel ist dies allerdings
sinnlos, da dann das andere Team alle Kugeln als Punkte gutgeschrieben bekommt,
welche noch nicht gespielt wurden.
Ein erfolgreicher Schuss
ist nur mit einer 6 möglich.
Am Ende einer Aufnahme wird
überprüft welches Team am nächsten der Zielkugel liegt. Dieses Team bekommt für
jede Kugel, welche näher an der Zielkugel liegt als die beste gegnerische
Kugel, einen Punkt. Das Spiel ist beendet wenn ein Team 13 Punkte erreicht hat.
Alles in allem ein flottes
Würfelspiel, mit einer leicht taktisch veranlagten Seite. In der Ausstattung
fehlt ein sehr wichtiges Produkt, nämlich ein Maßband, da die Abstände mit freien Auge oft nicht erkennbar sind. Uns hat es gut
gefallen, wobei es mit Petanque nur die Idee
gemeinsam hat, da das Original ein Geschicklichkeitsspiel ist. Für Spielesammler ist es sicher eine Bereicherung für ihre
Sammlung.
Wie wir diese
Spiel bekommen haben, konnten wir bereits einige Meinungen von anderen Spielern
hören. Dazu nur ein Kommentar: Auch Escalero Würfelpoker
ist eine Würfelorgie und es wurde weltweit millionenfach verkauft und auch
gespielt, zumindest kennt es fast jeder. Ich wünsche diesen
Erfolg auch den Erfinder dieses Spiels.