Campanile
Campanile
Hanno und Wilfried Kuhn
Legespiel für 2-5 Spieler
ab 10 Jahren
Blatz Spiele, 1996
San Giminiano in der Toskana ist berühmt für den Zank der reichen Kaufleute um den höchsten Turm und gewonnen hat diesen Streit letztendlich Florenz, das sich das reiche Giminiano holte.
So erzählt es die Spielregel und Campanile versucht ein wenig von dieser Atmosphäre einzufangen, es geht um den Bau von fünf Türmen, einer davon wird der höchste sein, doch haben die Spieler auch auf den richtigen Turm gesetzt?
Zur Vorbereitung des Spiels werden die fünf Basiskarten der Türme ausgelegt - die Türme sind an ihrem Baustil gut zu unterscheiden - ebenso die drei Finito-Karten. Je nach Spieleranzahl werden dann von den Turmkarten 5 - 0 Stück pro Baustil aus dem Spiel genommen, die restlichen Karten werden gemischt und jeder Spieler bekommt drei Stück davon und auch die Machtpunkte in seiner Farbe. Der Rest wird in drei gleiche Teile geteilt und jeder Stapel kommt verdeckt so auf die Finito-Karten, daß man deren Ziffern noch sehen kann. Danach wird noch die oberste Turmkarte jedes Stapels aufgedeckt.
Jeder Spielzug besteht aus drei Teilen:
1. Man legt eine seiner Turmkarten aus der Hand ab, an einen der Türme, aber immer im gleichen Baustil. Je nach gewünschter Höhe legt man die Karte so hin, dass der Turm um 1,2 oder 3 Stockwerke wächst.
2. Wenn man will, wettet man jetzt auf einen Turm, d.h. man legt einen seiner Machtpunkte unter die Basiskarte. Das darf man aber nur für einen Turm, dessen Karte offen auf den drei Finito-Stapeln zu sehen ist. Für einen Turm, dessen Sieg man dringend erhofft oder durch die Menge der Karten beeinflussen zu können glaubt, sollte man nicht zu lange warten, denn am Ende zählt bei Gleichstand der Machtpunkte die Reihenfolge der Wetten, d.h. wer zuerst gewettet hat, punktet. Aber Achtung: Man darf auch nur so viele Punkte wetten, wie man vorher Stockwerke aufgestockt hat.
3. Man zieht eine Karte nach, und hier ist der nächste Haken - man muss von dem Finito-Stapel nehmen, der der Zahl der Stockwerke entspricht, um die man aufgestockt hat. Auf diesem Stapel deckt man dann noch die wieder oberste Karte auf.
Ist ein Finito-Stapel aufgebraucht, endet das Spiel und die Flaggenkarten werden entsprechend der Turmhöhe verteilt, 8/4 auf den höchsten, 6/3 auf den zweithöchsten usw. Bei gleich hohen Türmen bekommt die Flagge derjenige, der näher an den Finito-Karten liegt (diese Methode fand auch in Grand National Derby Verwendung).
Dementsprechend werden dann die Flaggenwerte den Spielern zugeteilt, die auf die Türme gewettet haben, wer in Summe den höchsten Wert erreicht hat, gewinnt.
Das Ganze ist ein schnelles Spiel, das man entweder als sehr gut empfindet oder gar nicht mag, ich habe schon beide Urteile erlebt, in allen Testpartien, die ich gespielt habe. Man muss schon sehr gut planen, was man spielt, denn davon hängt ab wie hoch man wetten darf und von welchem Stapel man nehmen darf. Und dann hängt ja das Wetten auch noch von den offen liegenden Karten ab. Und wer diese doch sehr zufallsabhängige Art des Planens mag, wird an dem Spiel Gefallen finden.
Mit der WIN-Wertung tue ich mir schwer, ich hab's nicht gemocht, aber wie gesagt, manche finden es großartig, also werde ich keinen Stern vergeben, aber ausdrücklich festhalten, dass das nur eine mögliche Meinung ist.
WIN-Wertung:
Campanile AA UU III S WW 2-5 10 min