Civilization – 2 Rezensionen
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Civilization
Besprechung: Alexander Polansky
Titel: Civilization
Idee: F.G.Tresham
Hersteller: Hartland Trefoll Ltd.
(Avalon Hill) (Edition
Spiel-Kunst)
Kategorie: Simulation
Spieler: 2-7, ab 12 Jahren
erschienen: 1980,1988
Am Anfang gab es nur eine
handvoll Menschen. Sie waren allein und das Land war weit und unbewohnt. Dann
begannen sie, die Felder zu pflügen Städte zu gründen und Handel zu betreiben.
Und ihre Kultur begann zu wachsen. Neue Siedler kamen ins Land, und die
Menschen erlernten verschiedene Berufe. Während die einen Bauern blieben gingen
die anderen in die Städte und erlernten beispielsweise Medizin oder
Ingenieurswesen. Einige Völker entwickelten sich rascher, andere wurden durch
Naturkatastrophen oder Kriege in ihrer Entwicklung gebremst. Und schließlich
erreichten sie ihr Ziel: die Zivilisation.
Was damals 8000 Jahre dauerte,
kann man bei CIVILIZATION schon in 8 Stunden schaffen. Bei diesem Spiel
repräsentiert jeder Spieler ein Volk, das rund ums östliche Mittelmeer
angesiedelt ist, wie z.B. die Römer, Ägypter oder Babylonier.
Jeder beginnt mit einem
Counter, der ca. 1000 Menschen darstellt. Eine Spielrunde gliedert sich in
folgende Phasen:
1. Erheben von Steuern: Schon
in der Antike konnte es zu Schwierigkeiten kommen, falls man keine Steuern
zahlen konnte. Da es aber keine einzelnen Machthaber gibt, die sich bereichern
wollen, kommen die Steuern wirklich dem Volk zugute.
2. Bevölkerungswachstum: Die
Geburtenrate lag damals bei etwa 50% (pro Runde).
3. Volkszählung: "Und es
begab sich zu der Zeit, als ein Gebot von
4. Schiffbau: Damals wurden
noch Schiffe gebaut, die nicht gleich bei der kleinsten Explosion untergingen
(allerdings wurden damals auch noch keine Uranerzaufbereitungsanlagen
transportiert).
5. Bewegungen: Theoretisch
dürfte jeder dorthin ziehen, wohin er will. Praktisch endet die Reisefreiheit
vor den befestigten Städten der Nachbarn, die nicht gerade eine
ausländerfreundliche Politik betreiben.
6. Konflikte: Beginnen dort, wo
Bewegungen enden.
7. Städtebau: Die meisten
Städte entstanden an Küsten oder Flüssen, aber auch einige Wahnsinnsprojekte
(etwa in der Wüste) wurden in Angriff genommen.
8. Erwerb von Handelskarten: Je
mehr Städte man besitzt, desto besser sind die Waren, mit denen man handeln
kann. Das Angebot reicht von Fellen über Korn bis hin zu Juwelen.
9. Handel: Nun versucht jeder,
durch Tauschhandel sich auf eine Ware zu spezialisieren, und dabei besser als
der andere auszusteigen. Durch den (Waren-)Verkehr kann man sich aber auch
leicht Seuchen oder sonstige Zivilisationskrankheiten einhandeln.
10. Erwerb von Zivilisationskarten:
Es gibt vier Arten von Zivilisationskarten nämlich "Handwerk", "Künste","Wissenschaften" und "Gesellschaftt'. Diese stellen die verschiedenen
Berufsgruppen dar, und ihr Besitz bringt diverse Vorteile. Mit
"Weben" kann man Segel herstellen, was wiederum der Schiffahrt zugute kommt. Durch "Medizin" kann man
die Auswirkung der Seuche (s.o.) vermindern.
11. Auswertung von
Katastrophen:
Wenn von Zeit zu Zeit der Nil
über seine Ufer tritt, der Vesuv Feuer und Asche spuckt, der Mob revoltiert
---, dann hilft nur eines: Hoffentlich Allianz versichert.
12. Abgabe überzähliger
Handelskarten: Um die Preise nicht zu drücken müssen überschüssige Waren
vernichtet werden. Diese Wirtschaftsform hat sich bis heute gehalten, und wird
vor allem in der EG bestens gepflegt.
13. Vorrücken auf der
Entwicklungstabelle: Hier wird der Zivilisationsgrad der Völker (nicht der, der
Mitspieler!) gemessen.
Und dann beginnt dieser Zyklus
wieder von vorne: Erheben von Steuern, Bevölkerungswachstum, u.s.w.
Ziel von CIVILIZATION ist es,
sein Volk am schnellsten zu entwickeln. Dabei spielen wirtschaftliche Faktoren,
strategisches Vorausplanen und die Zusammenarbeit der Mitspieler eine große
Rolle. Verhandlungsgeschick und Diplomatie sind wichtiger als militärische
Aktionen.
Alles in allem ist CIVILIZATION
ein sehr gutes Spiel, das viel Flair und Atmosphäre verbreitet und auch
graphisch ansprechend gestaltet ist. Das Spiel ist gar nicht so komplex, wie es
den Anschein haben mag. Es kann auch mit weniger als sieben Spielern gut
gespielt werden, da man in diesem Fall nur einen Teil des Spielplans verwendet.
(Es geht dann auch viel schneller!) Von Nachteil ist die relativ lange
Spieldauer. Bei sieben Mitspielern kann die oben angegebene Spieldauer von 8
Stunden durchaus erreicht werden. Außerdem verflacht CIVILIZATION in den
letzten Runden, da man nicht mehr viel tun kann, außer Karten zu sammeln.
Ferner habe ich die Erfahrung gemacht, daß sich die
Mitspieler oft nicht an die Tauschregeln halten, was dem Spiel etwas an Reiz
nimmt. Zur englischen Ausgabe gibt es bereits zwei Erweiterungen. Die eine
enthält zusätzliche Handelskarten, die andere vergrößert das Spielbrett bis zum
Atlantik und bringt ein neues Volk (die Iberer) ins Spiel. Leider gibt es das
für die deutsche Ausgabe nicht.
Ich spiele CIVILIZATION immer
wieder gerne und kann es Leuten, die umfangreicheren Spielen nicht abgeneigt
sind, wärmstens empfehlen.
Meine WlN-Wertung:
** CIVILIZATION SS P I D K UU
AA 3-5(2-7) hh
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CIVILIZATION 2ndEdition
Vorgestellt von: Christian Gawrilowicz
Die Gerüchteküche kocht! -
Avalon Hill plant eine 2nd Edition von Civilization!
Die wichtigsten Änderungen zur
ersten Ausgabe:
1) Handel:
- Es gibt mehr Handelskarten
von jeder Sorte.
- Gold ist eine 10-er-Karte und
nur durch Kauf erhältlich.
- Der Modus wurde geändert: Es
müssen immer noch mindestens drei Karten angeboten werden, aber nur die
Information über die Anzahl und zwei Karten im Paket müssen stimmen.
- Es können 8 Karten für die
nächste Runde behalten werden.
2) Katastrophen:
- Sie werden ausgewertet, bevor
die Zivilisationskarten gekauft werden.
- Es gibt mehr Katastrophen als
in der ersten Ausgabe.
- Die Katastrophen mit den
braunen Rücken müssen (!!) gehandelt werden, da sie den betreffen, der sie am
Ende der Handelsphase besitzt.
- Die Katastrophen mit den
braunen Rücken können von dem, der sie bekommt, weitergehandelt werden.
- Mehr Zivilisationskarten
helfen gegen Katastrophen.
- Die Sekundäreffekte der
Katastrophe müssen weitergegeben werden.
3) Zivilisationskarten:
- Das 11-Karten-Limit gibt es
nicht mehr.
- Es gibt genügend Karten für
jeden.
- "Alte"
Zivilisationskarten wurden leicht geändert:
Architecture: Es können damit Städte aus dem Staatsschatz gebaut werden, sofern
mindestens 50% der Token vom Bauplatz kommen. Nur
eine Stadt pro Runde.
Engineering: Hilft auch beim
Angreifen einer Stadt. Man braucht beim Angreifen einer Stadt nur 6 Token, wenn der Verteidiger es nicht auch hat,
Music: Reduziert Effekt von
Civil Disorder (Aufruhr)
Drama & Poetry:
wie Musik
- Neue Zivilisationskarten
wurden eingeführt.
Military: Erlaubt es, immer als
letzter zu ziehen. Für jede Stadt, die man beim Angriff reduziert, kann man vom
Verteidiger eine Handelskarte ziehen und bis zu drei Token
als Beute vom eigenen Vorrat in den Staatsschatz geben. Kostet allerdings 220
Punkte, mit einer einzigen Gußschritt von Metalworking (20 Punkte).
Roadbuilding: Erlaubt, zwei Felder weit zu ziehen.
Mining: Erhöht die Anzahl eines Satzes von Metall-Handelskarten (Eisen, Bronze
usw.) um eins.
Die folgenden Karten bilden
eine neue Gruppe:
Monotheism: Am Ende der Katastrophen-Auswertung kann man alle Token
(auch Städte) eines angrenzenden Gebietes zu seinen konvertieren, aber nur,
wenn der Betroffene nicht selbst Monotheism oder Theology besitzt.
Deism, Enlightment und Theology
- leider keine Informationen dazu.
Alles in allem gesehen wird
diese Version sehr interessant. Wann sie erhältlich sein wird, steht noch in
den Sternen. Angeblich hätten die Regeln bis 31.Dezember '90 fix sein sollen.
Aber Avalon Hill hat schon viele Termine nicht einhalten können.
Zum Schluß
noch eine Variante für alle Civilization-Spieler:
Es können beim Ziehen der
Handelskarten alle Karten (nicht nur Gold) zum doppelten Wert gekauft werden.