MEDICI
Autor:
Handelspiel
für 3 bis 6 Spieler
ab 10
Jahren
AMIGO
Spiele
1995
Die Bankiersfamilie
Medici führte im 15. Jahrhundert die Blütezeit der Stadt Florenz herbei. Diese
Handelsmetropole ist der Kernpunkt des vorliegenden Spieles, bei dem es, wie im
Untertitel angedeutet, um Reichtum, Macht und Ehre geht. Wir versuchen also bei
diesem Spiel den zu fürstlichem Rang aufgestiegenen
Medici nachzueifern und ein umfangreiches Imperium zu errichten.
Das
ansprechende Erscheinungsbild der Schachtel bewegte mich dazu, dieses Spiel
unter die Lupe zu nehmen. Beim Öffnen fiel mir die liebevolle Gestaltung des
Inneren positiv auf. Es ist müßig darüber zu diskutieren, dass man des wenige
Spielmaterial auch auf der Hälfte des Platzes untergebracht hätte.
Der Inha1t
besteht aus einem Spielplan, der uns 5 verschiedenfarbige Geschäftsräume zeigt.
Einer besteht aus 3 Feldern, wobei die oberen beiden mit den Zahlen 10 und 20
beschriftet sind. Am Spielplanrand befindet sich die Skala, die von O bis 99
nummeriert ist und das aktuelle Vermögen des jeweiligen Spielers anzeigt.
Weiters befinden sich in der Schachtel 36 Spielsteine in 6 verschiedenen
Farben, 36 Karten mit den Werten 0, 1, 2, 3, 4 und 5 (2 Mal) stellen die 5
verschiedenen Handelsgüter (Metall, Porzellan, Farben, Gewürze und Tuch) dar.
Eine der 36 Karten hat den Wert 10. Sie ist keine Warenkarte. Auf ihre
Bedeutung werden wir später eingehen.
Zu Beginn
erhält jeder Spieler 6 Steine einer Farbe, wobei je ein Stein auf die unterste
Stufe der Geschäfte gestellt wird und einer auf die Vermögensskala. Das
Anfangskapital, die Menge der Karten im Spiel, sowie die Auswertung richtet sich nach der Anzahl der Mitspieler.
Es werden 3
Runden gespielt. Sieger ist, wer am Ende des Spieles das größte Vermögen
besitzt.
Die Karten
werden gemischt und als verdeckter Stapel neben den Spielplan gelegt. Sollten
weniger als 6 Teilnehmer sein, werden die nicht benötigten Karten für diese
Runde ungesehen aus dem Spiel genommen. Der Anfangsspieler wird durch Losen
ermittelt. Es wird im Uhrzeigersinn gespielt. Wer am Zug ist, darf eine, zwei
oder drei Karten vom Stapel nehmen und umdrehen. Alle offenen Karten (Waren)
müssen zusammen ersteigert werden. Wer Karten ersteigern will, muss einen
höheren Betrag nennen als der Spieler vor ihm oder passen. Es beginnt der
Mitspieler, der links vom Aufdecker sitzt. Bezahlt wird
mit dem Vermögen auf der Skala. Wenn alle passen, werden die aufgedeckten
Karten beiseite gelegt und in dieser Spielrunde nicht mehr vorwendet.
Ein Spieler darf nicht mehr als 5 Warenkarten besitzen. Würde ein Spieler mit
den gerade neu aufgedeckten Karten seine Lagerkapazität überschreiten, darf er
nicht mitbieten. Der handelnde Spieler darf mehr
Karten aufdecken, als er selbst kaufen könnte. Er muss aber darauf achten, dass
noch mindestens ein Spieler die angebotenen Karten erwerben kann. Wer sein Lager
mit 5 Warenkarten gefüllt hat, darf in dieser Spielrunde nicht mehr aufdecken
und nicht mehr mitbieten. Haben alle Spieler bis auf
einen ihr Lager gefüllt, darf dieser Spieler die ihm noch fehlenden Karten
kostenlos vom Stapel ziehen, er hat jedoch keine Wahlmöglichkeit mehr.
Die
Spielrunde endet auch, wenn der Kartenstapel aufgebraucht ist. Die Runde endet
selbst dann, wenn noch nicht alle Spie]er ihre Lager gefüllt haben.
Nun kommen
wir zur Abrechnung. Zuerst wird der Gesamtwert der Warenkarten ermittelt, indem
die Zahlen auf den Karten zusammengezählt werden. Laut Abrechnungstabelle
werden die Erlöse aufgeteilt und die Spielsteine auf der Vermögensskala vorwärtsgerückt. Jetzt werden die Monopolstellungen in den
einzelnen Geschäften bewertet. Zunächst rückt jeder Spieler seinen Spielstein
im jeweiligen Geschäft so weit nach oben wie er Karten von einer Ware besitzt.
Der Spieler, der in einem Geschäft am höchsten steht, erhält 10 Punkte, um die
sein Stein auf der Vermögensskala vorgezogen wird. Der zweite bekommt 5 Punkte.
Im Falle einer Gleichstellung wird die Prämie geteilt. Das gilt auch für die
Berechnung des Gesamtwertes. Die neutrale 10 gilt nur bei der
Gesamtwertberechnung. Als Warenkarte hat sie keine Gültigkeit.
Nachdem die
Abrechnung beendet ist, beginnt die nächste Spielrunde.
Die zweite
und dritte Runde laufen so ab wie die erste, jedoch bleiben die Spielsteine
unverändert und alle 36 Karten werden gemischt und laut Spieleranzahl verteilt.
Der Spieler mit dem geringsten Vermögen beginnt.
Sollte bei
der Abrechnung in den einzelnen Geschäften ein Stein auf eines der oberen
beiden Felder gelangen, so erhält der Besitzer desselben eine Monopolprämie von
10 bzw. 20 Punkten zusätzlich, die auf der Vermögensskala dazukommen.
Überschreitet
ein Spieler das Feld O auf dem Spielplan, so gilt dieses automatisch als 100.
Wer nach der Abrechnung der dritten Runde auf der Vermögensskala am weitesten
vorne steht, hat gewonnen.
Dieses
transparente Spiel hat einen hohen Unterhaltungswert. Die Spielregel ist leicht
verständlich. Das Spiel wird selbst nach mehreren Wiederholungen nicht
langweilig, wobei ich empfehlen würde, es mit jeder möglichen Teilnehmeranzahl
zu probieren. Der Glücksfaktor wird bei 6 Spielern fast ausgeschaltet, da alle
Karten im Spiel sind, doch empfinde ich das nicht als Nachteil.
Es wäre
vorteilhaft gewesen, einen zusätzlichen Spielstein, Chip oder ähnliches
mitzuliefern, der vor den jeweiligen Spieler hingelegt wird und dessen
Identität zeigt, um des oftmalige Nachfragen während des Spieles zu vermeiden.
Ich würde
auch vorschlagen, die Spielsteine in den Geschäften schon beim
Zum
Abschluss nach ein Wort zum Autor.
in seiner
Ausführung sehr stark an Modern Art.
WIN-Wertung:
** MEDICI
WW SS I UU A 3-6 m