Landnahme entlang des Nil
Horus
… mit Königreichsteinen und Nilkarte
Alle Spieler versuchen möglichst viele und wertvolle Gebiete entlang des Nil zu besetzen. Im Spielverlauf werden blaue Flussplättchen für den Nil, braune, grüne, rote und schwarze Plättchen für die an den Nil angrenzenden Regionen ausgelegt. Wer den größten Einfluss in einer Region hat, kontrolliert die Region.
Die drei Startplättchen für den Fluss werden ausgelegt, die restlichen Plättchen entsprechend vorbereitet, jene mit sandfarbener Rückseite werden im Beutel gemischt, die mit der lilafarbenen Rückseite werden nach Gebieten getrennt offen ausgelegt. Jeder Spieler bekommt 5 Horuskarten als Handkarten, die restlichen werden als Nachziehstapel verdeckt bereitgelegt.
Grundsätzlich hat ein Spieler in seinem Zug fünf Aktionen – Gebietsplättchen aus dem Beutel ziehen und anlegen, Horuskarte spielen, Plättchen entsprechend der gespielten Karte anlegen, Königreichstein entsprechend der gespielten Karte setzen und eine Horuskarte nachziehen. Ein neu angelegtes Plättchen muss mindestens ein schon ausgelegtes Plättchen mit einer halben oder einer ganzen Kante berühren, dabei dürfen Lücken entstehen. Ein Königreichstein darf in eine Region gesetzt werden, die in der Größe der Ziffer auf der Horuskarte entspricht, dies ist unabhängig davon wo Plättchen gelegt wurden. Alternativ kann man einmal im Spiel den Königreichstein mit Hilfe einer Nilkarte bewegen. Königreichsteine bestimmen am Ende darüber, wer eine Region kontrolliert. Es ist nur ein Königreichstein pro Plättchen erlaubt, ist eine Region größer als 6 Plättchen, kann man keinen Königreichstein mehr einsetzen, außer mithilfe der Nilkarte oder durch Zusammenwachsen von Regionen.
Liegen gleichartige Plättchen nebeneinander, bilden sie eine Region, für Regionen gibt es kein Größenlimit. Regionen die von Wasser umschlossen werden, gelten als Inseln.
Der Fluss wird mit verlängert, wenn ein Flussplättchen aus dem Beutel gezogen wird, man legt dieses an und versetzt das Flussende-Plättchen. Danach wird ein Fluss/Nekropolen-Plättchen gezogen, das wieder als Fluss oder als Nekropole eingesetzt werden kann. Nekropolen behindern den Ausbau von Regionen, sie sind nicht Teil einer Region und auf Nekropolen kann kein Königreichstein gesetzt werden. Für den Horustempel gelten Sonderregeln, er muss an den Fluss angelegt werden, ohne ein Gebietsplättchen oder eine Nekropole zu berühren, andernfalls geht er aus dem Spiel. Liegt der Horustempel, können an ihn weitere Gebiete angelegt werden, sie sind am Ende doppelt so viel wert.
Sind zwei der Stapel mit Gebietsplättchen verbraucht, endet das Spiel mit dem Zug des Spielers, der das letzte Plättchen nimmt, dann wird gewertet.
Jeder Spieler punktet für die von ihm kontrollierten Regionen, bei Gleichstand werten alle Spieler. Ein Spieler kontrolliert eine Region, in der er die Mehrheit an Königreichsteinen stehen hat, eine Region ist die Anzahl der Plättchen in der Region wert. Regionen auf Inseln sind doppelt so viel wert, allerdings kann man für eine Region nie mehr als 10 Punkte bekommen.
Womit wir beim einzigen wirklichen Kritikpunkt zum Spiel wären, es ist nicht wirklich einsichtig, warum ich nur 10 Punkte bekomme, wenn ich durch Einsatz meiner Nilkarte durchaus die Möglichkeit habe, durch Zusammenführen einer Region und dann Versetzen des Königreichssteins eine fremde Mehrheit zu kippen und mir die Mehrheit in einer größeren Region als 10 sichern kann. Davon abgesehen ist Horus ein eigentlich konventionelles Legespiel, das man am schnellsten versteht, wenn man es erklärt bekommt, es ist nämlich eigentlich ganz einfach.
Die Grafik und Ausstattung muss lobend erwähnt werden, dass die liebevollen Illustrationen tatsächlich nur solche sind und die Symbole auf den Gebietsplättchen keinerlei Bedeutung haben, ist für weniger geübte Spieler am Anfang etwas verwirrend.
Ausdrücklich betont werden muss, dass trotz scheinbarer Ähnlichkeit mit Carcassonne – Plättchen legen, Stein einsetzen – keinerlei tatsächliche Ähnlichkeit gegeben ist. Ich darf mein Plättchen auch über eine halbe Kante anlegen und das zuletzt gelegte Plättchen und der eingesetzte Königsstein sind voneinander völlig unabängig, es wird durch die Horuskarte ja eine Gebietsgröße vorgeschrieben, in die ich setzen muss, und ich kann mehrere Steine in ein Gebiet setzen.
Wenn man Spiele mag, bei denen man nicht allzuviel planen kann, vor allem nicht, wenn man zu viert spielt, und wenn man keinen „ich muss jetzt alles bis zur letzten Konsequenz durchdenken, bis ich entscheide“-Spieler in der Runde hat, dann spielt es sich flüssig und eröffnet sogar einiges an taktischen Möglichkeiten, die sich teils erst in weiteren Partien erschließen. Trotzdem bleibt es ein Mehrheitenspiel von vielen, bei dem gute Karten zur rechten Zeit vieles entscheiden.
Kid
Family
Adult ein
Expert
Alter 10+
Spezial 2
Spieler : 2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : H. Jean Vanaise
Grafik : Pete Fenlon, Michael Menzel
Vertrieb A. : Berg Toy
Preis : ca. € 25,00
Verlag : Amigo 2008
Genre : Legespiel
Zielgruppe : Für Jugendliche/Erwachsene
Mechanismen : Plättchen legen, damit Punkte sammeln
Zufall : 6
Wissen :
Planung : 3
Kreativität :
Kommunikation : 7
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Schöne Ausstattung
Hoher Glücksfaktor
Gut als Spiel zu zweit
Flussregel nicht optimal
Vergleichbar:
Carcassonne und andere Legespiele
Atmosphäre : 4
Dagmar de Cassan:
Horus ist ein Legespiel – und Mehrheitenspiel, durch Plättchen und Handkarten ziehen eher glücksabhängig, im Spiel zu zweit kann man da am besten gegensteuern.