DUNGEONS & DRAGONS Abenteuerspiel
DIABLO II Edition
Das Spiel:
DUNGEONS & DRAGONS Abenteuerspiel
DIABLO II Edition
Autoren: Jeff Grubb, Bill Slavicsek
2-6 Spieler ab 12 Jahren
Ähnliche Spiele:
Heroquest
Talisman (T)
Win-Wertung:
W(WW) (S) P(P) III U(UU) AA Spielleiter + 3-4 (1-5)
Spieldauer je nach Abenteuer
„Erforsche ein Land, in dem das Böse herrscht und die
Menschheit in den Fesseln der Sklaverei gefangen ist. MUT, MACHT und MAGIE sind
der Schlüssel um das Böse zu besiegen und die Menschen zu befreien!“
So steht es auf der Rückseite der Spieleschachtel dieses
Spiels, die vor allem dadurch auffällt, dass sich darauf fünf geschützte
Begriffe bzw. Logos aus der Welt der Brettspiele sowie auch aus der Welt der
Computerspiele befinden.
DUNGEON & DRAGONS ist das weltweit wohl bekannteste und
am weitesten verbreitete „Pen & Paper“ Rollenspiel, dessen 3. Auflage in
diesem Jahr auf den Markt gekommen ist. Für alle, die noch nie von dieser Art
von Spielen gehört haben, hier eine kurze Erklärung:
Bei einem Rollenspiel wird den Mitspielern von einem
Spielleiter so etwas wie eine Geschichte
erzählt. An verschiedenen Punkten der Geschichte haben die Mitspieler die
Möglichkeit, interaktiv mitzubestimmen, wie die Geschichte weitergeht. Die
Geschichten können die verschiedensten Themen (Fantasy, Science Fiction, ...)
zum Inhalt haben und zu jeder beliebigen Zeit spielen. Die Mitspieler schlüpfen
wie Schauspieler in die Rolle von Kriegern, Magiern, Geisterjägern, Agenten
oder anderen Figuren, je nach dem Thema der Geschichte. Der Spielleiter
beschreibt den Mitspielern die Umgebung in der diese sich gerade befinden, und
führt die Feinde (Räuber, Monster, ...) und alle sogenannten
Nicht-Spieler-Charaktere. Die Mitspieler haben in diesen Geschichten meistens
eine Aufgabe (besiegt den Bösewicht, befreit die Gefangenen, sucht einen
Schatz, ...), die sie gemeinsam erfüllen müssen. Am Ende eines solchen
Abenteuers winken den Helden Schätze und Erfahrung, mit denen diese sich
weiterentwickeln können, um sich dann, besser ausgerüstet und vielleicht auch
mit neuen Fähigkeiten, in das nächste Abenteuer stürzen zu können.
DIABLO II ist die neue, von den Fans lang erwartete,
Ausgabe des Computer-Rollenspiels DIABLO, das ähnlich wie Dungeons &
Dragons aufgebaut ist. Bei diesem Spiel übernimmt der Computer die Rolle des
Spielleiters, der Spieler am Computer steuert die Helden. Im Gegensatz zu einem
„Pen & Paper“-Rollenspiel, bei dem die Mitspieler ihre Fantasie benutzen
müssen, um sich die Umgebung und das Aussehen der Monster vorzustellen, bietet
der Computer zusätzlich den Vorteil die
Fantasie des Spielers durch seine Grafikfähigkeiten zu unterstützen.
Die weiteren Logos auf
der Spieleschachtel gehören Wizards of the Coast, Inhaber von TSR und somit
auch Dungeons & Dragons, Blizzard Entertainment, die Firma die unter
anderem die Computerspielreihe Diablo auf den Markt gebracht hat und natürlich
Amigo, die diese spezielle Ausgabe von Dungeons & Dragons herausgebracht
hat, die wir jetzt auch noch etwas näher unter die Lupe nehmen wollen.
Die Schachtel hat ein für Rollenspiele untypisches Format
(ca. A5 und ziemlich hoch) und fühlt sich relativ schwer an. Das lässt auf eine
Fülle von Spielmaterial schließen und macht neugierig auf den Inhalt.
In der Schachtel findet man ein Regelheft, ein
Abenteuerheft, einen Sichtschirm, mehrere Charakterbögen, Übersichtsblätter zu
den im Spiel vorkommenden Monstern, verschiedene Würfel, eine große Anzahl von
Spielplanteilen und Kartonplättchen als Spielfiguren.
Im Regelheft findet man die wichtigsten D&D Regeln
(Charaktererschaffung, Kampfregeln), die man benötigt, um ohne große
Vorbereitung sofort ins Spiel einsteigen zu können. Im Abenteuerheft, dessen
Inhalt übrigens nur für den Spielleiter bestimmt ist, findet man 7
zusammenhängende Abenteuer, in denen die Spielgruppe langsam in das Rollenspiel
und in das Spielsystem von Dungeons & Dragons eingeführt wird. In beiden
Heften sind immer wieder Hinweise für den Spielleiter eingeflochten, wie man
ein Rollenspiel dieser Art leitet, wie er die Spielgruppe in die richtige
Stimmung bringt und wie er mit Monstern und Nicht-Spieler-Charakteren umgehen soll.
Der Sichtschirm ist eine Hilfe für den Spielleiter, hinter
der er Unterlagen, die für die Mitspieler nicht zugänglich sein sollen,
verbergen kann. Außerdem sind auf der Innenseite des Sichtschirms die
wichtigsten Tabellen aufgedruckt.
Die verschiedenen Würfel werden hauptsächlich dazu
benötigt, Kämpfe abzuwickeln und den Ausgang verschiedener Aktionen zu
bestimmen, welche die Charaktere und Monster ausführen wollen.
Die Charakterbögen dienen dazu, die Eigenschaften,
besondere Fähigkeiten und das Inventar der von den Spielern ausgewählten Helden
festzuhalten.
Untypisch für die Ausstattung eines Rollenspiels sind die
Spielplanteile (Raumelemente) und die Plättchen mit den Abbildungen von
Monstern und Helden. Diese ermöglichen es dem Spielleiter, seine
Raumbeschreibungen und Erklärungen mit stimmungsvoll gestalteten Verliesen,
Gängen und anderen Räumen zu untermauern. Die Plättchen kommen dann zum
Einsatz, wenn es während des Abenteuers notwendig ist, die genaue Position
(Marschreihenfolge) der Helden zu bestimmen. So kann der Spielleiter zum
Beispiel einfach bestimmen, welcher der Helden eine Falle ausgelöst hat, oder
welche Helden im Falle eines Kampfes an vorderster Front stehen.
Die meiste Arbeit bei einem Rollenspiel hat üblicherweise
der Spielleiter, der in vielen Spielrunden auch Meister genannt wird. Der
Spielleiter muss neben den Spielregeln auch viele Hintergrundinformationen für
das zu spielende Abenteuer erarbeiten. Außerdem sollte er auf alle möglichen
und unmöglichen Aktionen der Mitspieler vorbereitet sein, damit es zu keinen
Leerläufen aufgrund eines ratlosen Meisters kommt. Die Spieler haben es da
leichter. Für sie genügt es, wenn sie die wichtigsten Regeln und vor allem die
Fähigkeiten ihres Charakters kennen. Die Mitspieler sollten sich auch immer
möglichst rollenkonform verhalten, auch wenn das im Spielverlauf manchmal zu
Nachteilen führen kann. Aber gerade das macht auch den Reiz eines Rollenspiels
aus.
Mit der D&D: Diablo II Edition wird vor allem dem
Spielleiter, aber auch den Spielern, der Einstieg in eine neue Art des Spielens
erleichtert. Die Spielregeln sind auf die notwendigsten reduziert, das
beigelegte Spielmaterial unterstützt die Vorstellungskraft der Mitspieler. Die
Verwendung des Diablo II Logos auf der Spieleschachtel deutet darauf hin, dass
die eigentliche Zielgruppe dieser Dungeons & Dragons Ausgabe Personen sind, die hauptsächlich am Computer
spielen. Dieses Genre hat gerade in den letzten beiden Jahren am Computer eine
großartige Renaissance erlebt. Da ist es wohl naheliegend, dass sich
Spieleverlage auch im Brettspielbereich gute Verkaufszahlen erhoffen.
Eine WIN-Wertung lässt sich für ein Rollenspiel nur schwer
abgeben, da der Spielverlauf immer von der Interaktion zwischen dem Spielleiter
und den Mitspielern, aber auch von der Interaktion zwischen den Mitspielern
untereinander abhängig ist (also III). Die Ausstattung ist für eine
Einsteigerbox sehr gut (also AA), für eine erfahrene Rollenspielrunde aber
nicht zu empfehlen, da das Material nicht in die von den meisten Rollenspielern
gewünschte Tiefe geht.