PERLEN DER SPIELKUNST   AUS DEM MUSUEM

 

HUGO KASTNER EMPFIEHLT

Café International

Damenkränzchen & Stammtischrunden

 

Liebe Leserin, lieber Leser! Café International ist in die Jahre gekommen. Und doch beweisen gerade die Neuauflage als Kartenspiel bzw. die brandaktuelle Juniorvariation das Verlangen, die Nationentischchen wieder allen weltoffenen Familien zugänglich zu machen. Sie gehören doch sicher dazu? Rudi Hoffmann ist einfach ein Dauerbrenner. Elegant, einfach, eigenwillig – zeigen alle Hoffmann-Spiele die unverwechselbare Handschrift des Maestros. Nicht umsonst war Café International das Spiel des Jahres 1989. Wer Sehnsucht nach der schönen, alten Ausgabe hat, darf sich im Österreichischen Spielemuseum in Leopoldsdorf einen Nationentisch aussuchen – klar, geschlechterspezifische Ausgewogenheit vorausgesetzt! So verlangt es Meisterspielerfinder!. (Infos unter www.spielen.at)

Der Lichtkegel meiner Rezensionslampe erhellt dieses Mal eine international ausgerichtete Gesellschaft. Die ganze Welt trifft sich im Café, vorzugsweise mit gleich gesinnten Staatsbürgern. Schließlich ist es das erklärte Ziel, einen Nationentisch zu bilden. Hierfür werden hohe Prämien garantiert. Aber bitte nicht drängeln! Jeder hat die Chance, schließlich gibt es mehr Gäste als vorhandene Plätze. Immerhin ist da ja auch noch die Bar, wo ein gemütlicher Drink so zwischendurch doch lohnt. Allerdings gehen die Preise am Ende des Abends in diesem Etablissement ganz schön in die Höhe. Entscheidungen, Entscheidungen, bei einfachster Ausgangssituation, … das ist es, was diesen Rudi Hoffmann wie so viele seiner Kreationen enorm attraktiv macht. Sie dürfen unbesehen Maestro, Janus, Minister, Ogallala oder Spiel der Türme zur Hand nehmen, immer werden Sie nach einer weiteren Partie verlangen. „A touch of genius“ schrieb ein englischer Kritiker in einer Rezension – dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Bei Café International verschmelzen Spielidee und Layout zu einem prachtvollen Familienspiel, trotz einfachster Mechanismen. Die vier Joker, je Geschlecht zwei, fühlen sich übrigens an jedem Ort zuhause. Vorausgesetzt ein Männlein kommt zum Tisch eines Weibleins, oder umgekehrt. Bevor es zu intim wird, sei nochmals die Empfehlung ausgesprochen, sich sein Plätzchen am gewünschten Tisch im Café rechtzeitig zu sichern. Wie sagen wir in Wien: „Herr Ober, einen kleinen Braunen, bitte!“          

Hugo.Kastner@spielen.at

 


EMPFEHLUNG # 14

Autor: Rudi Hoffmann

Preis: 25 €

Verlag: Mattel 1981

Amigo 2001 (Kartenspiel)

Amigo 2007 (Junior-Variante)

Spieler: 2-4

Alter:    10+

Dauer: ab 30 Min.

 

OOOOOOOOOO

Glück               Bluff              Logik

Glück brauchen Sie schon, wenn Sie einen Nationentisch voll besetzen wollen, doch ohne kleine taktische Überlegungen ist das auf Dauer gar so einfach. Immer wieder besetzt ein von den Mitspielern ausgewählter Gast Ihren gewünschten Platz. Wenn Sie die im Expertentipp vorgeschlagene Variante wählen, kommt auch noch eine Portion Bluff dazu, denn es droht jederzeit versteckt ein unerwünschter Gast Ihren Stuhl zu besetzen.

Hugos BLITZLICHT

Café International ist ein typischer „Rudi Hoffmann“, eine gelungene Mischung aus Glück und Taktik, gewürzt mit einer Prise bizarrem Humor. Wo schon sonst als in diesem Café sitzen Amerikaner, Russen, Afrikaner, Chinesen, Deutsche und andere Vertreter aus aller Herren Länder derart geordnet um die Kaffeehaustischchen. Noch dazu in weibliche und männliche Pärchen aufgeteilt. Emanzipation pur! Genial auch die Idee, gleich mehrere Wertungen mit einem Gast auszulösen Café ist fürwahr ein witziges und reizvolles Legespiel –  für alle Altersklassen!

Hugos EXPERTENTIPP

Wer noch einen Extraschuss Taktik verträgt, der kann es mit einem verdeckten und drei offenen Plättchen pro Spieler versuchen. Dadurch werden die wirklich empfehlenswerten Prämien für Damenkränzchen und Stammtischrunden erst so richtig möglich.       

VORANKÜNDIGUNG

Domino All Fives

König des Steineklassikers