BIG DEAL

 

Das Spiel

BIG DEAL

 

2-6 Spieler

ab 12 Jahren

ca. 120 Minuten

 

Amigo, 2001

 

Ähnliche Spiele:

Playboss (T)

Trade (M, T)

 

Die WIN-Wertung:

* AA U PP GGG SS III

 

Der Autor:

Gal Zuckerman, Tzvika Harpaz, Roy Wagner, Yoel Rotem

 

Seine Spiele:

erstes gemeinsames Spiel

 

Worum geht es bei BIG DEAL?

 

In diesem Wirtschaftsspiel aus der Finanzwelt von morgen gründen Sie Konzerne und lassen sie expandieren. Sie versuchen andere Konzerne durch feindliche Übernahmen in Ihren Besitz zu bringen. Sie zerschlagen andere Konzerne und streichen den Profit ein. Sie spekulieren mit Aktien und Ressourcen. Sie müssen alles riskieren, denn nur der Reichste gewinnt! (Originaltext der Regeln!)

 

Nun, das bedeutet eben, dass wir hier ein echt „kapitalistisches“ Spiel haben, denn die Ressourcen wie Manpower, Raum, Energie und Hightech sind nur „Spielmaterial“ in einer Schlacht um den maximalen Gewinn. Dass eine Firma auch etwas produzieren sollte, steht eher im Hindergrund. Das ständige Herausfordern der Eigentümer anderer Konzerne macht hier den Spielreiz aus!

 

Und um die große Welt der Finanz darzustellen, sind alle Beträge in Millionen. 50 bedeuten als 50 Millionen und kleinere Beträge gibt‘s einfach nicht!

 

Wie fängt nun das Spiel an. Es gliedert sich grob gesprochen in drei Teile: den Beginn, die Mitte und das Ende. In jedem dieser Teile sind andere Handlungsweisen nötig, um an das Geld zu kommen. Das interessanteste Spiel ist die Mitte, wo es um die feindliche Übernahmen der Konzerne geht. Doch wer nicht rechtzeitig erkennt, dass das Spiel dem Ende zu geht, wird nicht gewinnen können.

 

Um besser erfassen zu können, wie weit das Spiel schon fortgeschritten ist, gibt es einen cleveren Mechanismus. Alle Karten, die CASH-Karten und die Aktienkarten werden gemischt und in 2 Stapel geteilt. In den oberen Stapel werden 3 „Game-Over“-Karten gemischt, in den unteren 4 dieser Karten. Die gezogenen „Game-Over“-Karten werden sichtbar aufgelegt und jeder Spieler kann somit erkennen, wie weit das Spiel fortgeschritten ist und welche Aktionen noch sinnvoll sind. Mit der 7. Karte ist das Spiel sofort zu Ende und es wird abgerechnet. Daher gibt es kein sicheres Vorhersagen des Spielendes und es bleibt eine Herausforderung zu wissen, das geht sich noch aus, das aber nicht mehr.

 

Die Ressourcen sind knapp und je weniger davon auf dem Spielplan zu finden sind, desto mehr muss man für sie bezahlen. Sind sie vergriffen, hat man Pech gehabt. Die Werte gehen für Manpower von 100-400, für Raum von 150-700, für Energie von 100-400 und für Hightech von 150-700. Von jeder Ressource gibt es 14 Stück und pro Zug darf ein Spieler nur bis zu 3 Ressourcen kaufen und nur bis zu 3 verkaufen. Ressourcen gehen nicht verloren.

 

Da die Spieler nacheinander dran kommen, bedeutet es auch, dass der erste Spieler die Ressourcen billiger kaufen könnte. Das wird verhindert, denn die Spieler erhalten bei Spielbeginn unterschiedliches Vermögen. Der Startspieler am wenigsten.

 

Nun, diese Ressourcen braucht man, um aus Aktienkarten (mit zumindest 2 gleichen Aktien einer Firma) einen Konzern zu gründen. Zur Gründung der SECURITY INC. brauche ich z.B. 2 Raum, 2 Energie, 2 Manpower und 1 Hightech. Besitze ich diese nicht, kann ich den Konzern nicht gründen. Eine Ressource kann auch als Reserve vor dem Spieler liegen.

 

Am Anfang des Spieles hat jeder zuwenige Ressourcen, in der Mitte des Spieles wird nur um Konzerne gekämpft und am Ende des Spieles versucht jeder seine Resourcen zu einem möglichst hohen Preis noch los zu bekommen. Denn jede Ressource in der Hand am Spielende, egal was sie gekostet hat, bringt nur mehr 150.

 

Der Spielablauf ist für jeden Spieler gleich, doch durch die Interaktion ist jeder Spieler öfters dran.

 

Zwei MUSS Aktionen gibt es für den Spieler:

* Eine Karte vom Stapel ziehen

* Einkommen (falls vorhanden) kassieren

 

Dann soll der Spieler bis zu 6 weiteren SOLL Aktionen durchführen, wobei wir aus den Regeln nicht 100% verstanden haben, wie hier bis 6 zu zählen ist. Aber wir haben hergefunden, es ändert nichts!

* Kauf von Verkauf von Ressourcen

* Kauf und Verkauf von Aktien

* Gründung von eigenen Konzernen

* Veränderung und Schließung eigener Konzerne

* Versuch der feindlichen Übernahme

* Einsatz von Cash-Karten

 

Jede Runde hat der Spieler verschiedene Aktionen, doch keine dieser Möglichkeiten versucht einen Aufbau von möglichst vielen Konzernen am Tisch herbeizuführen. NEIN, das Gründen und das Schließen eigener Konzerne sind nur eine Nebenfront im Spiel. HIER geht es um den Versuch des Angriffes auf fremde Konzerne und den Versuch der feindlichen Übernahme.

 

Auch die CASH-Karten haben einen positiven Einfluß auf das eigene Vermögen. Spielt man eine der insgesamt 12 im Spiel befindlichen Karten aus, kann man von 2 Spielern ein Prämie kassieren. In diesem Fall bestimmt er zwei Mitspieler seiner Wahl und diese müssen ihm für jede Aktie eines eigenen Konzern und für jede noch nicht eingesetzte Ressource eine Prämie von 50 zahlen. Das kann teuer werden! Und die reichsten Spieler werden bestraft.

 

Der wichtigste Punkt ist aber die feindliche Über-nahme, daher möchte ich diese hier etwas genauer darstellen.

 

Wenn ein Spieler einen Konzern eines Mitspielers übernehmen möchte, muss er zumindest eine Aktienkarte dieses Konzern in seiner Hand haben. Er ist der Angreifer und zeigt dem Besitzer diese Karte, und legt sie vor sich hin. Der Besitzer des Konzerns (dieser muss aus mindestens 2 Karten bestehen) ist immer der Verteiger und hat nur beschränkte Möglichkeiten. Der Angreifer beginnt den Übernahmeversuch mit einem Anbot für eine Aktie des angegriffenen Konzerns. Der Angreifer muss mindestens den Kaufpreis der Aktie bieten. Dieses Anbot legt den Preis für alle Aktien das angegriffenen Konzerns fest. Das bedeutet, das Anbot bezieht sich zwar nur auf den Wert einer Aktie, der Angreifer muss aber bei einer erfolgreichen Übernahme alle Aktien des angegriffenen Konzerns zum gebotenen Preis kaufen.

 

Der Verteidiger kann dem Angebot zustimmen, darauf erhält er vom Angreifer das gebotene Geld. Er übergibt die Aktien, behält aber alle Ressourcen.

 

Der Verteidiger kann auch ein Gegenangebot für die gezeigte Aktie des Angreifers machen. Die Spieler müssen immer um mindestens 50 erhöhen. Der Verteidiger darf nur sein Bargeld bieten, eine hinterhältige Beschränkung. Der Angreifer kann zusätzlich durch den Verkauf von Ressourcen und Aktien weiteres Geld aufbringen. Seine flüssigen Mittel werden während des Angriffes plötzlich mehr und es macht richtig Spaß drauf los zu bieten! Und ist er erfolgreich bei der Übernahme, gibt‘s noch saftige Prämien von der Bank.

 

Kann aber der Verteidiger die feindliche Übernahme abwehren, das bedeutet, sein Angebot war das letzte und damit das höchste, dann muss er die gezeigte Aktie des Angreifers zu diesem Preis kaufen.

 

Und hat der Angreifen noch eine zweite Aktie des gleichen Konzerns, geht das Spiel wieder von vorne los. Gerade im Endspiel kann so mancher Spieler zur Verzweiflung und um sein Bargeld gebracht werden. Denn von jeder Aktie gibt es 7 Stück, insgesamt gibst 11 verschiedene Aktien-Typen.

 

Auch hier kann beim Angriff die CASH-Karte eingesetzt werden, sehr zum Leidwesen des Verteidigers. Denn mit jeder CASH-Karte zahlt der Angreifer kein Geld und der Verteidiger erhält nur den aufgegedruckten Wert der Aktie, nicht den bei der Versteigerung gebotenen Preis., sehr gemein!

 

Sicher gibt es noch viele Details, die nötig sind erklärt zu werden, damit das Spiel gespielt werden kann, doch hier sollen ja nicht die Spielregeln erklärt werden.

 

Am Anfang sollte man viele Ressourcen kaufen und Konzerne gründen. Im Mittelteil sollte man um jeden Preis jeden Konzern angreifen, auch die eigenen schließen kann vom Vorteil sein. Aktien-Karten kosten einfach fast nichts und sind leicht ersetzbar. Am Ende sollte man rechtzeitig anfangen, seine Ressourcen wieder zu verkaufen. Wer zuerst verkauft, bekommt das meiste Geld, aber ihm fehlen dann die Ressourcen für die weitere Konzerne!

 

Was wir mit diesem Spiel haben, ist ein Wirtschaftsspiel, das kein Wirtschaftsspiel im klassischem Sinne ist, sondern wo das Kämpfen um die Übernahme nur um noch mehr Geld zu verdienen im Vordergrund steht. Sinnvoll ist es oft, einen eigenen Konzern zu schließen, denn das Einkommen des eigenen Konzerns bringt weniger als der Angriff auf einen anderen Spieler.

 

Diese Denkungsweise muss man erst mitbekommen, dann macht das Spiel großen Spaß. Sicher wären auch andere Themen als Wirtschaft möglich. Spielt man aber mit Spielern die Aufbauspiele und Wirtschaftsspiele lieben, dann wird das Spiel im Chaos enden. Denn diese werden nicht verstehen, warum ihr schöner, erfolgreicher Konzern schon wieder baden gehen muss! Zuletzt noch eine Warnung: „Die Handlung ist frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit wirtschaftlichen Zusammenhängen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt!“