Edel, Stein & Reich

 

Das Spiel:

Edel, Stein & Reich

Sammel- und Verhandlungsspiel

3-5 Spieler ab 9 Jahren

von Reinhard Staupe

alea / Ravensburger, 2003

 

Die Rezension:

Christoph Vavru

g.vavru@aon.at

 

WIN-Wertung:

WW II UU AA 3-5 h

 

Wieder einmal Dienstag Abend, wieder einmal Spielekreis.

Bei so vielen Spielen ist es gar nicht so einfach das Richtige zu finden. Noch dazu für sechs Leute. Während wir noch überlegen, meint Dagmar plötzlich: „Ihr könntet „Edel, Stein & Reich” von alea ausprobieren. Ich muss nicht unbedingt mitspielen. Ihr wisst doch, dass ich viel lieber zusehe.”

Also geht Kurt und sucht das Spiel. Auf Grund der goldenen Schachtel ein eher leichtes Unterfangen, sollte man zumindest annehmen. Man kann sich auch täuschen, denn auf der sichtbaren Seite ist nur das Ravensburger-, nicht aber das alea-Symbol aufgedruckt. Doch nach zwei Minuten und drei Mann Verstärkung hält Kurt das Spiel endlich in Händen.

 

Schon beim Öffnen der Schachtel stellen wir fest, das die Einteilung wieder eher fantasievoll als funktional ist. Zumindest was die Fächer für die Geldplättchen angeht. Sie sind deutlich zu niedrig konzipiert. Also häufen wir das Geld der Einfachheit halber nach Werten sortiert auf den Tisch. Die Wertungskarte mit der Aufschlüsselung der Edelsteine und ihres finanziellen Wertes kommt in die Mitte des Tisches, ebenso der verdeckte Ereigniskartenstapel.

Jeder Spieler bekommt seine vier Aktionskarten (Geld, Ereignis, Edelstein und freie Wahl) und zwölf Edelsteine, von jeder Farbe drei ,die wir nach Farben sortiert vor uns ablegen.

Die restlichen Edelsteine sortieren wir auch nach Farben und legen sie in die Tischmitte. Dann verteilen wir die Edelsteinkarten und legen sie verdeckt vor uns ab (laut Regel sollten wir sie zwar als verdeckten Stapel in die Tischmitte legen und uns jeder pro Runde eine nehmen und aufdecken, aber so haben wir alle die Runden besser unter Kontrolle).

 

Und schon kann das Spiel beginnen.

Jeder deckt seine oberste Edelsteinkarte auf, um zu wissen wie viele Edelsteine oder wie viel Geld er kassieren dürfte. Dann wird eine Ereigniskarte aufgedeckt, diesmal ist es ein Zertifikat, welches am Ende des Durchgangs dem Mehrheitseigentümer zusätzliches Geld bringt.

 

Alle nehmen ihre Aktionskarten zur Hand. Kurt, Peter und ich haben uns schnell für eine Aktion entschieden und legen die entsprechende Aktionskarte verdeckt vor uns ab. Wenig später legt auch Martina eine Karte hinunter. Jetzt fehlt nur noch Maria, doch die kann sich nicht entscheiden. Nachdem auch Maria eine Karte hingelegt hat, drehen wir sie alle gleichzeitig um. Kurt, Peter und Martina haben sich alle für die Ereigniskarte entschieden, damit bekommt sie keiner und drei verlieren ihre Aktion. Maria und Ich haben uns für die Edelsteine entschieden. Das heißt wir müssen um das Recht sie auszuführen handeln. Maria würde zwei Rote und zwei Grüne bekommen, deshalb bietet sie drei Blaue. Mir stehen drei Rote und ein Blauer zu, deshalb erhöhe ich ihr Angebot und biete zwei Blaue und einen Grünen. Sofort nimmt Maria die Edelsteine von mir und überlässt mir die Aktion. Ich kassiere drei Rote und einen Blauen und freue mich über mein Glück, denn so billig bekomme ich meine Edelsteine vermutlich nie wieder.

 

Jetzt beginnt die nächste Runde wieder werden Edelsteinkarten und eine Ereigniskarte aufgedeckt. Und jeder legt erneut eine seiner vier Aktionskarten vor sich ab.

Diesmal haben sich Kurt und Martina für das Geld entschieden und müssen handeln. Martina nimmt die gebotenen zwei gelben Edelsteine von Kurt an, und Kurt darf sich sieben Geld nehmen (oder sieben Millionen wenn man die Geldplättchen umdreht).

Peter hat sich als einziger für die Ereigniskarte entschieden und darf sofort einen Edelstein mit einem Mitspieler tauschen, er nimmt von Martina einen Gelben und gibt ihr einen Blauen.

Maria und Ich haben uns für „freie Wahl“ entschieden. Dabei dürften wir einen unserer Edelsteine gegen zwei beliebige aus dem Vorrat tauschen. Da wir aber zu zweit sind, dürfen wir uns jeder nur einen nehmen.

 

Nach weiteren vier Runden sind alle Edelsteinkarten aufgedeckt und damit endet der erste Durchgang. Wir kommen zur ersten Wertung. Ich habe die Mehrheit der roten Edelsteine und bekomme damit vierzehn Millionen. Peter hat die meisten gelben Edelsteine, die bringen zwölf Millionen. Martina holt sich mit der Vormacht bei den Grünen und den Zertifikaten jeweils zehn Millionen. Kurt kassiert mit den Blauen immerhin noch acht Millionen, nur Maria geht leer aus.

Von jeder gewerteten Edelsteinmehrheit muss nun die Hälfte in den Vorrat zurückgelegt werden, ebenso werden alle Ereigniskarten inklusive Zertifikate auf den Ablagestapel gelegt. Sollten danach von einer Edelsteinfarbe immer noch weniger als sechs im Vorrat liegen muss jeder Mitspieler von der entsprechenden Farbe einen dazulegen.

Nun werden alle Edelsteinkarten gemischt und erneut verteilt. Der nächste Durchgang beginnt.

 

Nach der Wertung am Ende des dritten Durchgangs endet das Spiel, gewonnen hat wer nun das meiste Geld besitzt. In unserem Fall war das überraschenderweise Maria. Sie hat den letzten Durchgang dominiert und dadurch das Spiel für sich entschieden.

 

Seit der ersten Veröffentlichung des Spiels als Basari bei FX SCHMID wurde eigentlich nur das Brett durch Edelsteinkarten ersetzt und die Ereigniskarten beigefügt. Wodurch das Spiel meiner Meinung nach nicht wirklich verbessert wurde.

Aber es ist ein schönes Spiel für zwischendurch, quasi als Auflockerung bei anspruchsvollen Spieleabenden da sich die strategische Planung durch den hohen Glücksfaktor in Grenzen hält.