Die Fugger
Das Spiel:
Die Fugger
Kartenspiel
für 2-4 Spieler ab 10
Jahren
von
Adlung Spiele, 2003
Die Besprechung:
WIN-Wertung:
* AAA UU I WW 4 (2-4) m
Mein Mann und ich besuchen
immer Bekannte, bei denen wir einen Spielabend veranstalten. In diesem Jahr konnten
wir aus privaten Gründen nicht zur Spiele ´03 nach Essen fahren. Am ersten Spielabend
nach der Spiel ´03 sitzen wir bei unseren Bekannten und überlegen, was wir
spielen könnten. Unsere Bekannten (Martina & Peter) waren in Essen und
haben von dort einige neue Spiele mitgebracht. Mein Mann Walter fragt Sie: „Was
würdet ihr empfehlen, welche Spiele müssen wir unbedingt kennen lernen?“
Martina beginnt aufzuzählen - Yellowstone Park, Feurio, Finstere Flure, Fugger
… Ich unterbreche sie und sage: „Na so viele Spiele können wir heute aber nicht
spielen, beginnen wir mit etwas einfachem.“ Hierauf empfiehlt Peter das
Kartenspiel Die Fugger. Schnell holt er das Spiel, weiters einen Block und einen
Kugelschreiber zum Notieren der Siegpunkte.
Das Spiel ist in einer
typischen Schachtel der Firma Adlung verpackt. Das Titelbild zeigt eine Stadt –
es soll Augsburg darstellen – auf die sich ein Karren mit Weinfässer und ein
Reiter zu bewegen. Peter liest die Regeln vor und Martina beginnt die
Preisskala aufzulegen, dies sind 9 Guldenkarten mit den Werten 1 bis 9. Für
alle fünf Warensorten – Kupfer, Tuch, Wein, Gewürz und Juwelen - wird ein
Grundpreis von 5 Gulden festgelegt. Die Karten sind optisch hervorragend gestaltet
und lassen die entsprechenden Gegenstände leicht erkennen. Weiters wird neben
der Preisskala eine Karte, die Jakob den Reichen zeigt, abgelegt. Jeder Spieler
erhält 4 Karten, die er verdeckt auf die Hand nimmt. Die restlichen Karten
werden verdeckt als Nachziehstapel neben die Preisskala gelegt. Vor Jakob dem
Reichen werden 2 Warenkarten – 1x Juwelen und 1x Gewürze - offen aufgelegt. Das
Spiel wird in mehreren Runden gespielt – solange bis ein Spieler 100 oder mehr
Siegpunkte erreicht hat. In den ersten beiden Runden hat jeder Spieler immer
eine von folgenden 3 Möglichkeiten: 1 Karte offen auslegen, 1 Karte verdeckt
ablegen - diese Karte bleibt bis zum Ende des Spiels verdeckt liegen und wird
erst bei der Schlusswertung abgerechnet - oder 1 Karte nachziehen – das darf
man aber nur wenn man 4 oder weniger Karten in der Hand hält. Ab der 3. Runde
darf nur mehr 1 Karte offen ausgelegt oder 1 Karte vom Stapel gezogen werden.
Eine Runde endet wenn 5 Karten einer Warensorte offen ausliegen – wobei die
Warenkarten aller Spieler und auch die Karten von Jakob dem Reichen zum Ermitteln
der Anzahl herangezogen werden. Martina beginnt das Spiel und legt verdeckt
eine Karte ab. Ich bin die nächste und ziehe eine Karte vom Nachziehstapel.
Mein Mann legt eine Karte mit Juwelen und einem Siegel offen vor sich aus. Auch
Peter zieht eine Karte vom Stapel nach. Nun legt Martina einen Kaufmann offen
vor sich ab. Ich lege nun eine Karte mit Gewürzen verdeckt ab, da ich hoffe dass
Gewürze zum Ende des Spiels einen hohen Preis erzielen werden. Auch Walter legt
eine Karte verdeckt ab. Peter legt nun eine Karte mit Wein offen ab. Martina
zieht eine Karte vom Stapel. Ich lege eine Karte mit Juwelen ab und hoffe dass
höchstens nur mehr 1 Karte mit Juwelen abgelegt wird. Walter zieht eine Karte
vom Stapel. Peter legt ebenfalls eine Karte verdeckt ab. Martina legt eine
Karte Wein ab. Ich lege eine Karte Gewürze ab. Walter legt noch eine Karte mit
Juwelen. Peter legt eine Karte Wein mit einem Siegel ab. Martina beendet die
Runde in dem sie auch eine Juwelenkarte ablegt. Nun werden die neuen Preise der
Warensorten ermittelt. Die 3 Warensorten von denen die meisten ausliegen,
steigen um jeweils so viele Felder wie Karten der Sorte ausliegen, die übrigen
Warensorten fallen um 1 Gulden im Preis nach unten. Ich habe mich
verspekuliert, da 5x Juwelen abgelegt wurden steigt der Preis für Juwelen um 5 Gulden.
Da dies aber nicht möglich ist, der Höchstpreis ist 9 Gulden, fällt der Preis
für Juwelen auf 1 Gulden. Wein war 3x ausgelegt und steigt daher um 3 Gulden
auf den neuen Preis von 8. Gewürze war 2x ausgelegt und steigt auf 7. Tuch und
Kupfer fallen auf 4 Gulden.
Das ergibt folgenden
Zwischenstand nach der ersten Runde. Martina hat 9 Punkte, Walter 2 Punkte,
sein Siegel punktet nicht, da mehr als 3 Karten Juwelen ausgelegt waren, Peter
hat 24 Punkte, da sein Siegel auf der einen Weinkarte die doppelten Punkte
bringt. Ich habe 8 Punkte. Jetzt werden sämtliche offen ausliegende Warenkarten
– auch die vor Jakob dem Reichen - entfernt und ein Ablagestapel angelegt. Wenn
der Nachziehstapel verbraucht ist, wird der Ablagestapel gemischt und als neuer
Nachziehstapel aufgelegt. Nun erhält jeder Spieler vom Stapel 2 Karten. Martina
bekommt 2 zusätzliche Karten, da sie einen Kaufmann ausgelegt hatte. Für
Jakob den Reichen wurden 2 Warenkarten nachgezogen. Eine ist ein Kaufmann - da
vor Jakob dem Reichen kein Kaufmann liegen darf, wird der Kaufmann auf den
Ablagestapel gelegt und eine neue Karte für ihn gezogen. Die 2. Runde beginne
ich, da Martina die erste Runde beendet hat. In dieser Runde legt Peter 2 Kaufleute
ab. Am Ende der Runde hat jeder von uns eine zweite Karte verdeckt abgelegt. Nach
Ende dieser Runde führt Peter knapp vor Martina. Peter erhält 5 Karten zusätzlich
vom Nachziehstapel. Das Spiel dauert bis zum Ende der 4. Runde, Walter hatte
mehr als 100 Punkte. Martina und Peter liegen nur knapp unter der 100 Punktegrenze.
Walter erzählt mir später,
er wusste schon zu diesem Zeitpunkte, dass er nicht gewinnen würde, da er kaum
Punkte mit seinen verdeckt ablegten Karten machen könnte. Die Preisskala zeigt
8 Punkte für Gewürze, 7 Punkte für Juwelen und Tuch, 4 Punkte für Kupfer und 1
Punkt für Wein. Martina hatte Wein und Gewürze, Walter Wein und Kupfer, Peter und
ich haben beide Gewürze und Juwelen abgelegt. Peter und ich erhielten für
unsere verdeckt abgelegten Warensorten 30 Punkte, Martina 18 Punkte und Walter
bekam nur 10 Punkte. Durch die am Schluss erzielten Punkte gewann Peter das
Spiel. Inzwischen habe ich das Spiel bereits mehrmals gespielt und es gefällt
mir sehr gut – es ist kurzweilig, bietet zwar wenig Interaktion ist aber
aufgrund der kurzen Dauer der Spielrunden und des teilweise recht
unterschiedlichen Spielablaufs sehr interessant. Die Fugger ist ein wirklich
gelungenes Kartenspiel, das trotz seiner einfachen Regeln eine Menge an
taktischen Möglichkeiten bietet. Ich kann anderen Spielern den Preis ruinieren
oder versuchen, eine Warensorte die momentan keinen guten Preis hat auf einen
höheren Preis zu bringen. Ich kann Die Fugger vorbehaltlos empfehlen. In der
Sammlung eines Kartenspielfans sollten sie nicht fehlen.
Das Spiel
Fugger
Für 2 -4 Spieler
Ab 10 Jahren
Ca. 30 – 45 Minuten
Adlung
Die Besprechung:
M.Schranz@gmx.at
Die WIN Wertung
* A W S I UU
Der Autor
Klaus
Seine Spiele