Pony Express
Pony-Express
Alan R. Moon
2-6 Spieler ab 10 Jahren
Der Wilde Westen des vorigen Jahrhunderts besaß ein
einzigartiges System der Postbeförderung: Die Post wurde über 3000 km mit dem Pferd
befördert, und dies in nur 8-10 Tagen! (vergleicht man diese Leistung mit den
Beförderungszeiten unserer heutigen Post, so fragt man sich Warum stellt man
nicht wieder auf
Pferde um?)
In Pony-Express schlüpft jeder Spieler in die Rolle
eines reichen Westmannes, der auf eigene oder fremde Pferde Geld setzt, um
einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Es handelt sich also um ein
Wettspiel, von denen es schon einige auf dem Markt gibt. Pony-Express
garantiert jedoch auch für Leute, die bereits
ein ähnliches Spiel besitzen, eine gute Stunde
spannenden Spielspaß.
Der Spielspaß zeigt 7 verschiedene Strecken, die
alle in einem Ziel zusammenlaufen: Eine kleine Westernstadt, die alsbald durch
die Zustellung von Postsendungen beglückt wird. Auf diesen Strecken laufen
später die 7 Pferde, auf die aber zunächst Geld gesetzt werden muß. Hierzu
dienen die beiden noch auf dem Spielplan befindlichen Tabellen. Geritten wird
die lange Strecke mit kleinen Holzpferden, die an sich einen stabilen Eindruck
machen und sicherlich auch das nötige Durchhaltevermögen mitbringen.
(Vielleicht nur ein wenig unbequem für die ReRer sind?!) Zum Spielmaterial
gehören ferner eine Menge Chips (als Geldersatz), die in Stapel zu je 5,4,3,2
und 1 Chip aufgeteilt werden, ein Satz Karten, ein Wertungsblock und ein
zehnseitiger Würfel.
Das Spiel unterteilt sich in zwei große Abschnitte:
1. Der Poker
2. Das Rennen.
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine
bestimmte Anzahl von Bewegungskarten und 5 Stapel Poker-Chips (je einen mit 5,4,3,2,1
Chips), dann werden die Farben der 7 Pferde ausgelegt und jedes Pferd erhält
bereits eine Bewegungskarte. Die Poker- Phase kann beginnen:
Wer am Zug ist, setzt nun zuerst seinen jeweils
höchsten Geld- Stapel auf
ein beliebiges Pferd. Dazu stellt er diesen auf die
Poker-Tabelle des Spielplans, damit jederzeit ersichtlich ist, wer wieviel auf
welches Pferd gesetzt hat. Danach legt er eine seiner Bewegungskarten bei einem
beliebigen Pferd ab. Der nächste Spieler ist an der Reihe, solange, bis alles Geld
verwettet ist und jedes Pferd 6 Bewegungskarten erhalten hat. Wie kräftig ein
Pferd ist, ergibt sich durch die zugeteliten Bewegungskarten. So haben die
Pferde unterschiedliche Wettquoten, die auf der 2. Spielplantabelle markiert
werden. Der 2. Abschnitt, das Rennen, kann beginnen:
Die Pferde werden nun von denjenigen Spielern
geritten, die am meisten Geld darauf gesetzt haben. (Kein Spieler darf aber
mehr als 2 Pferde reden!) Hierzu erhalten sie die 6 zugeordneten
Bewegungskarten und spielen eine davon aus, wenn sie an der Reihe sind. Durch
das Ablegen einer Karte kommt ihr Pferd 1 Feld vor, stimmt die Farbe der Karte
mit der des Ausgangsfeldes überein, 2 Felder- nun hat der Spieler aber die
Möglichkeit, sein Pferd soweit anzutreiben, daß es 3 oder gar 4 Felder
vorsprintet: Will er "schnelles Tempo", so würfelt er einmal mit dem
W10. Die gewürfelte Zahl muß kleiner oder gleich der aufgedruckten Zahl auf der
Karte sein (die Karten tragen Werte von 1-9). War dies der Fall, so kann sich
der Reiter erneut entscheiden: Nehme ich die 3 Felder oder riskiere ich noch
einen Wurf für "Riskantes Tempo" und komme dann möglicherweise 4
Felder vor? Wurde aber nur einmal zu hoch gewürfelt, so verfallen alle
Bewegungspunkte und der Reiter bleibt auf seinem Startfeld stehen. Gerade
dieses Prinzip nach alter Can't stop-Marnier verspricht einige Spannung, die
bis zum Schluß des Spiels anhält (Soll ich, oder soll ich nicht ...?) Sobald 3
Pferde das Ziel erreicht haben, ist das Spiel beendet und die Gewinne werden
anhand der Wettquoten und Wetteinsätze ausgerechnet, um den Sieger zu
ermitteln.
Das Spiel läßt sich bereits zu zweit gut spielen,
was für ein Wettspiel recht bemerkenswert ist. Insgesamt hake ich "Pony-
Express" für ein wirklich gelungenes und spannendes Spiel. Spielplan und
Spielmaterial gefallen mir inzwischen nach einer Eingewöhnungsphase recht gut,
die Regeln sind leicht verständlich und nicht zu komplex (auch wenn sich das in
dieser Besprechung manchmal so anhören mag). Die Feinheiten des Spiels wird man
jedoch nicht gleich in der ersten Partie anwenden können, sodaß ein bis zwei
Probespiele notwendig sind, um das volle Spielaroma zur Enffaltung zu bringen.
WIN-Wertung:
* Pony-Express W SS I U A
(2-6)