Paris
Paris
Das Spiel:
Paris
Paris
Legespiel
für
2-4
Spieler ab 9 Jahren von
ca. 45 min
Die
Besprechung:
Win-Wertung:
AA UU II 4
(2-4) m
Paris, Notre
Dame, Les Halles, Montparnasse, Odeon, Hotel de Ville, lauter Traumziele aus
dem Stadtführer und damit in
Und wie
Touristen nun einmal sind, wollen sie an all diesen Haltestellen nicht nur die
Sehenswürdigkeiten besichtigen, sondern auch Souvenirs, Snacks und andere Dinge
kaufen. Daher sind wir in diesem Spiel die Kaufleute, die an den Haltestellen
Geschäfte für die Touristen errichten. Wer seine Geschäfte am geschicktesten
platzieren und an möglichst vielen Buslinien mitnaschen kann, wird die meisten
Punkte kassieren und gewinnen.
Also
schauen wir uns das ganze mal an. Ein Spielplan als Stadtplan von Paris mit 5
Buslinien und den Namen der Stationen, erste Reaktion aller Mitspieler „aha, so
wie Scotland Yard“.
Nein,
meine Lieben, ist es nicht, nur weil ein Stadtplan da liegt – wir jagen
niemanden, sondern setzen unsere netten kleinen Holzhäuschen , 20 haben wir
bekommen, eins davon kommt auf den Anfang der Zählleiste, auf die Haltestellen.
Diese 60
Haltestellen gibt es in fünf Farben entsprechend den Farben der Buslinien, jede
Haltestelle ist mehrfach vorhanden, und alle Haltestellen werden zu Spielbeginn
gemischt und je nach Spieleranzahl in verschieden hohen Stapeln bereit gelegt,
immer um eine Haltestelle mehr im Stapel als es Mitspieler gibt. Dann gibt es
noch 5 Marker für die Sonderfahrten, je einen pro Buslinie, die werden verdeckt
gemischt und jeder Mitspieler zieht sich einen, diese Sonderfahrt wird am Ende
des Spiels absolviert und jeder Spieler wird natürlich versuchen, auf dieser
Linie möglichst gut vertreten zu sein.
Und wie
kommt man an die Linien? Nun, zu Beginn jeder Runde nimmt der Startspieler – er
bekommt zum Zeichen seiner Würde den kleinen Bus –einen beliebigen Stapel der
Haltestellenplättchen und legt sie offen auf dem Spielplan an den
entsprechenden Stellen aus. Dann sucht er sich ein Plättchen aus, stellt sein
Geschäft an die entsprechende Haltestelle und legt das Plättchen verdeckt zurück
in die Schachtel. Jede Haltestelle kann ein Geschäft aufnehmen,
Doppelhaltestellen, das sind Kreuzungen zweier Linien, können zwei Geschäfte
aufnehmen. Steht schon die maximal mögliche Anzahl Geschäfte an einer
Haltestelle und diese Haltestelle wird wieder gewählt, wird einfach ein
Geschäft verdrängt. Fremde Geschäfte legt man in den Stoffbeutel, eigene
Geschäfte nimmt man zurück. An den Doppelhaltestellen darf ein Spieler beide
Geschäfte besitzen! Dann machen alle anderen Spieler im Uhrzeigersinn dasselbe.
Da jeder Stapel eine Haltestelle mehr enthält als es Spieler gibt, bleibt ein
Plättchen übrig. An dieser Haltestelle wird nun geschaut, wer mit seinen
Geschäften punktet.
Wer direkt
an der Haltestelle ein Geschäft hat, bekommt einen Punkt, sehen mehrere
Geschäfte dort, gibt es für jedes Geschäft einen Punkt. Steht an der
Haltestelle direkt kein Geschäft, zählt das nächstgelegene Geschäft auf der
Linie, egal wie weit es weg ist – gibt es mehrere gleich weit entfernte
Geschäfte, punkten alle.
Sind die
Punkte abgerechnet und die Häuschen auf der Zählleiste entsprechend weiter
gezogen, kommt das übrig gebliebene Plättchen auf eines der fünf Ablagefelder.
Liegt dort schon ein Plättchen der gleichen Farbe, kommt es zur so genannten
„Großen Tour“ – alle vier Doppel-Haltestellen an der Buslinie mit dieser Farbe
werden nun gewertet. Hat ein Spieler Geschäfte an diesen Haltestellen
Geschäfte, bekommt er dafür Punkte und er punktet dann auch für Geschäfte an
unmittelbar benachbarten Haltestellen. Hat jemand nur an benachbarten
Haltestellen Geschäfte und nicht an der Doppel-Haltestelle, bekommt er keine
Punkte. Ist die Tour zu Ende, werden die beiden gleichfarbigen Plättchen aus
dem Spiel genommen.
So wird
Stapel um Stapel abgespielt, bis alle Stapel verbraucht sind. Dann werden noch
die Sonderfahrten durchgeführt, das heißt für jede Linie wird noch eine „Große
Tour“ ausgewertet. Und danach wird es noch einmal spannend – jetzt kommen die
verdrängten Geschäfte ins Spiel bzw. aus dem Beutel. Hat ein Spieler mehr Häuschen
im Beutel als jeder andere, bekommt er die Gesamtsumme seiner Häuschen im
Beutel gut geschrieben, ansonsten gibt es gar keine Punkte für die verdrängten
Häuschen.
Ist auch
das erledigt, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten, bei Gleichstand gewinnt
wer weniger Geschäfte auf dem Spielplan hat.
Also, wie
heißt es so schön, gesagt getan, in diesem Fall gespielt, gewertet und auch
noch gewonnen – und ich habe wieder einmal ein Dilemma, was soll ich sagen? Am
besten sage ich was ich mir denke – sauber gemacht, handwerklich okay, die
Regel ist gut, ausführlich, hat viele Beispiele und lässt keine Fragen offen.
Spaß hat es auch gemacht, nicht großen Spaß, aber es war okay, nur so ein
das-will-ich-heute-schon-wieder-spielen Spiel wird es sicher nicht für mich.
Spielen
alle gut und erlauben sich keine Fehler, z.B. ein Plättchen überzulassen, mit
dem ein anderer Spieler auf einer großen Tour viele Punkte kassiert, dann ist
es sehr ausgewogen, hat aber wenig Spielreiz, weil ich quasi nicht viel machen
kann. Allerdings denke ich dass Paris Paris ein sehr hübsches einfaches
Familienspiel ist, egal ob taktisch oder einfach so gespielt, es gibt immer ein
verständliches und befriedigendes Resultat und das ist immer wichtig bei
Spielen, die für Spieler mit unterschiedlichem Alter und möglicherweise auch
unterschiedlicher Spieleerfahrung gedacht sind.