Andromeda
Das Spiel:
ANDROMEDA
Autor: Alan R. Moon
3-5 Spieler
ab 10 Jahren
Abacusspiele, 1999
Die WIN-Wertung:
A WW UU II 1 hh
Vergleichbare Spiele:
Space Walk (G)
Sternenfahrer von Catan (T)
Die Sternen-Union der Galaxis Andromeda will die habgierigen Händler von der
fernen Erde in ihre Schranken weisen. Alle geschäftlichen Aktivitäten werden
von den Oberflächen der Planeten verbannt und in die Umlaufbahnen verlagert.
Zudem wird die Anzahl der neuen Wirtschaftszentren im Orbit eines jeden
Planeten begrenzt. Dabei müssen sich die Händler, die ein solches Zentrum
errichten wollen, einem ungewöhnlichen Auswahlverfahren stellen. Ausserdem hat
die Sternen-Union den ehrlichen Handel zur Pflicht gemacht. Für die Händler von
der Erde ist das eine völlig ungewohnte Situation, die es mit Glück und
Geschick zu meistern gilt.
Soweit zur Inhaltsangabe in
der Spielregel, doch das Wichtigste wurde vergessen (oder ist das mit
ungewöhnlich und völlig ungewohnt gemeint??): Es ist das erste Spiel mit einem
eigenen Aschenbecher. Trotz mehrfacher Nachfragen bei der Firma, wo wohl der
unter Spielmaterial genannte Planetenring ist, ist dieser nicht aufzufinden,
jedoch der nicht genannte Aschenbecher sehr wohl. So habe ich mich schon in
Essen, als ich das Spiel zum ersten Mal probieren durfte, sehr darüber gefreut,
dass ich endlich einen Stand gefunden hatte, der mit uns Rauchern Mitleid hat
und uns sofort eine „Urne“ hinstellt. Doch jetzt zum Spiel: Ein Spielplan der die
Erde mit sieben weiteren Planeten zeigt und trotz der Graphik von Doris
Matthäus mehr Ähnlichkeiten mit Space Walk von Ravensburger aufweist als mit
einem ihrer eigenen Spiele. Jeder dieser sieben Planeten besitzt drei
Wirtschaftszentren mit unterschiedlichen Werten von 4 - 14 Punkten. Von jedem
dieser Planeten gibt es 12 Karten in einem gut gemischten Aufnahmestapel.
Zunächst erhält jeder Spieler die Stationen (kleine Holzwürfel) seiner Farbe
und platziert 4 davon auf der Erde und je nach Anzahl der Mitspieler 1 oder 2
davon auf jedem Planeten. Danach bekommt jeder 6-9 Planetenkarten und es wird
dann für jede Karte auf jedem der abgebildeten Planeten noch eine weitere
Station gelandet. Nachdem jeder Spieler auch noch seine 2 Transportkarten
erhalten hat und die 16 Bonuskarten neben den Spielplan gelegt wurden, werden
nochmals alle Planeten-Karten gut gemischt und jeder Mitspieler erhält nun 9
Stück davon. Als nächstes kommt die Transportphase, in der jeder Spieler reihum
eine seiner beiden Transportkarten einsetzen kann um entweder 2 Stationen von
der Erde auf einen Planeten zu landen, oder um alle Stationen von einem eigenen
Planeten auf die Erde zurückzuziehen. Diese Aktion hat jeder Spieler im
gesamten Spiel nur zweimal zur Verfügung. Danach kommt die Handelsphase, in der
der Startspieler 2 oder 3 seiner Karten zum Tausch anbietet. Dazu legt er
zuerst eine Karte offen auf den Tisch und alle Mitspieler legen eine
Planeten-Karte verdeckt auf den Tisch, wobei keiner denselben Planeten wie der
Startspieler legen darf. Diese Karten werden gleichzeitig aufgedeckt. Der
Startspieler legt nun eine zweite Karte offen dazu und jeder der Mitspieler
muss noch eine verdeckte Karte auf den Tisch legen, wobei diese weder mit der
ersten noch mit der zweiten Karte ident sein darf. Wieder werden alle Karten
gleichzeitig umgedreht. Jetzt kann der Startspieler entscheiden, ob er noch
eine dritte Karte tauschen will oder nicht. Wenn ja, wird wieder genauso
vorgegangen. Danach tauscht der Startspieler seine aufgedeckten Karten mit
denen eines Mitspielers und nimmt sie in die Hand. Dieser Mitspieler hat nun die Möglichkeit, entweder
die Karten ebenfalls auf die Hand zu nehmen oder mit einem weiteren Mitspieler
zu tauschen. Das geht solange, bis niemand mehr Karten vor sich liegen hat.
Nach der Handelsphase kommt nun die Aktionsphase, in der jeder Mitspieler 2 der
folgenden Aktionen auswählen kann, während der Startspieler 3 Aktionen
auswählen kann.
1. Kann der Spieler 1 oder 2 seiner Handkarten auf den
Ablagestapel legen und gegen Karten vom verdeckten Stapel eintauschen.
2. Um die Chancen ein Wirtschaftszentrum zu errichten
zu verbessern, kann der Spieler der gerade an der Reihe ist, 3 – 7 gleiche
Karten (vom selben Planeten) ablegen und dort die halbe Anzahl der gelegten
Karten als Stationen landen, wobei „Halbe“ immer abgerundet werden. D.h. dass
man für 5 gleiche Karten 2 Stationen auf dem abgebildeten Planeten landen kann.
3. Ein Wirtschaftszentrum errichten, in dem man wieder
3-7 Karten von einem Planeten spielt. Danach wird der Planetenring über alle
Stationen auf diesem Planeten gestülpt, mit der Öffnung vom Spieler weg. Gut
schütteln und langsam zu sich her ziehen, wobei die Anzahl der Versuche genauso
wie unter Punkt 2 ermittelt wird. Kommt gleich als erstes eine eigene Station zum
Vorschein, wird diese auf das höchste freie Handelsstationsfeld gelegt und die
Aktion ist beendet. Kommt jedoch zuerst eine fremde Station, wird diese auf die
Erde zurückgeschickt. Um eventuell noch eine weitere Handelsstation zu
besetzen, muss man jedoch eine weitere Aktion opfern und nochmals für den
selben Planeten eine Kartenserie abgeben. Wenn alle Handelsstationen eines
Planeten besetzt sind kann man die Stationen nur noch mittels Transportkarte
auf die Erde zurückbringen.
4. Durch legen von 3, 4 oder 6 gleichen Karten, kann
das Raumschiff ausgebaut werden und man bekommt dann statt 9 Karten, 10, 11
oder gar 13 Karten, wobei die Entwicklung der Reihe nach durchlaufen werden
muss.
5. Verbessern der Technologie. Auch hier müssen 3
gleiche Karten abgegeben werden, um im weiteren Spielverlauf als Startspieler
bis zu 4 Karten tauschen zu dürfen. Bei Abgabe von 4 gleichen Karten, darf man
ab sofort 3 Karten vom verdeckten Stapel eintauschen und bei 5 Karten, werden
halbe Punkte immer aufgerundet. Auch hier muss man die Entwicklung der Reihe
nach durchlaufen.
Fehlen nur noch die
Bonuskarten. Diese bekommt man, in dem man reine Kartenserien von 4, 5, 6 oder
7 gleichen Karten bei einer beliebigen Aktion einsetzt. Diese Bonuskarten
gelten als Joker und können zu jeder weiteren Serie dazu gelegt werden, wobei
diese Serien dann nicht mehr als rein gelten und man bekommt keinen weiteren
Bonus. Man kann sie jedoch auch behalten, da sie bei der Abrechnung zwischen 4
und 7 Punkten wert sind.
Das Spiel ist beendet,
sobald bei 3 Planeten alle 3 Handelsstationen belegt sind. Danach zählt jeder
Spieler die Werte seiner Handelsstationen, je 1 Punkt für jede Station die sich
auf der Erde befindet, den Wert der Bonuskarten und die Punkte für die
jeweilige Technologiestufe zusammen. Derjenige mit den meisten Punkten hat
gewonnen.
So weit so simpel, oder
doch nicht? Nach mehreren Partien hat sich herausgestellt, dass für Leute, die
nicht in die Freak-Kategorie fallen, der Ablauf scheinbar zu kompliziert ist
und man jede Runde den Mitspielern erklären muss, welche Aktionen möglich sind
und wie viele dieser Aktionen sie jetzt (noch) zur Verfügung haben. Dabei
dachte ich, dass es sich schön langsam durchsetzt, dass jeder Mitspieler ein
Kärtchen mit dem Ablauf und den Zugmöglichkeiten erhält.
Die Ausstattung ist mit
einem nicht gerade wunderschönen Spielplan, Karten auf denen die Planeten
abgebildet sind und 130 bunten Holzwürfeln demnach auch nicht besonders
begeisternd. Doch das ganz große Plus ist für Raucher wie mich, der enthaltene
Aschenbecher, wobei ich schon gehört habe, dass das der Planetenring sei. Ich
finde es besser, wenn man die Stationen in eine leere Cola-Dose wirft und diese
danach schüttelt. Man schmeißt dann nicht die anderen Steine vom Spielplan und
kann wirklich nicht abschätzen, welche Station als nächstes heraus kommt.
Das Spiel selbst gefällt
mir sehr gut, wobei mir immer noch nicht klar ist, ob es besser ist, sich
zuerst auf die Ausbauten zu verlegen oder so schnell als möglich versuchen, die
Handelsstationen zu besetzen. Ich denke, dass ich es noch einige Male probieren
muss, bis mir das klar ist.
PS: Ein Lob an Peter
Gehrmann von Grünspan, den Hausmann des Jahres, der es wirklich geschafft hat,
den Aschenbecher alle 5 Minuten auszuleeren, was ich bisher nur in Spitzenrestaurants
gewohnt war.