An den Ufern des Nils
An den Ufern des Nil
von Hanno und Wilfried Kuhn
2-5 Spieler ab 12 Jahren
Das Spiel simuliert den Ackerbau im Alten Ägypten,
abhängig vom Steigen und Fallen des Nils. Wer den Wechsel von Ebbe und Flut am
besten zum Anbau von fünf verschiedenen Früchten nützt und diese noch am besten
am Markt plazieren und verkaufen kann, wird als
Sieger aus den Fluten steigen.
Jeder Spieler bekommt 1 Aubergine, 2 Zwiebeln, 3
Trauben, 4 Gerste und 5 Hirse als beidseitig bedruckte Plättchen, vorne aus
Saatgut und hinten als reife Frucht zu verwenden. Von seinen 9 Wasserplättchen
sieht der Spieler immer nur die obersten, alle sind nach dem Domino-Prinzip zu
verwenden und ein- oder zweifach mit ein oder zwei Wellenlinien bedruckt. Ein
Wüstenplättchen - im Spiel auch als Joker einzusetzen - gehört ebenfalls zur
Grundausstattung.
Pro Zug hat jeder Spieler drei Aktionspunkte zur
Verfügung, Aktionen sind: Saatgut kaufen, Säen, Wachsen, Ernten oder Joker
nehmen. Mit diesen Grundaktionen versuchen die Spieler nun, Siegpunkte zu
erwerben. Hat ein Spieler auf einem Feld Konkurrenz durch die Frucht eines
Mitbewerbers, kosten die Aktionen zwei Punkte.
Den Spielplan dominiert der Nil mit einem Schiff,
Saatgutquelle und auch Endstation für geerntete Ware. Links und rechts an das
Ufer schließen je vier Felderreihen zu insgesamt 14 Feldern an, die Anzahl der
Palmen in den Feldern markiert dabei die Qualität der Ware.
Als Spielbeginn werden von jedem Spieler zwei
Wasserplättchen im Dominoprinzip gelegt, 2 Früchte ins Schiff plaziert und ein reifes und ein Saatgut in beliebige Felder
gepflanzt.
Von da an verläuft das Spiel in Runden mit
wechselndem Startspieler. Dieser legt oder entfernt als einziger in der
jeweiligen Runde bis zu zwei Wasserplättchen entsprechend der angezeigten Phase
Ebbe oder Flut. Die Wasserplättchen sind auf der Rückseite mit Ereignissymbolen
bedruckt - kann kein Wasser mehr gelegt werden, herrscht Ebbe und die
Wasserplättchen werden von außen nach innen wieder abgebaut; zeigt die
Rückseite dabei ein Wüstensymbol, wird aus dem der Wüste nächsten Ackerfeld ein
Wüstenfeld. Bei Erscheinen von Palmen verderben Früchte am Markt, ein Nilpferd
gilt nur für das Spiel mit Variationen und ein Pfeil schiebt zusätzlich den
Phasenmarker weiter, z.B. von Ebbe 1 auf Ebbe 2 oder von Ebbe 2 auf Flut oder
von Flut auf Ebbe 1. Für die Wüstenplättchen gilt sinngemäß dasselbe, diese
können aber auch als Joker zum Erwerb zusätzlicher Aktionen verwendet werden,
in beliebiger Anzahl, ein Joker pro Aktionspunkt.
Der Fruchtablauf beginnt als Saat in einem Feld und
pro Zug kann mit einem Plättchen immer nur eine Aktion durchgeführt werden. Der
nächste Schritt wäre Wachsen, also Umdrehen von Saat auf reife Frucht, dann
Ernten, d.h. vom Feld auf einen Marktplatz entsprechender oder niedrigerer
Palmenanzahl = Qualität ablegen, aber nur, wenn dieselbe Frucht in den beiden
vorher belegten Feldern nicht vorkommt (egal von welchem Spieler).
Ist eine Reihe voll belegt, erfolgt am Ende der
Runde der Verkauf, jeder Spieler erhält entsprechend seinem Fruchtanteil in der
Reihe genau definierte Punkte, um die sein Marker weitergerückt wird. Die Ware
aus dem Markt kommt ins Schiff, die Ware aus dem Schiff wird aus dem Spiel
genommen, wobei die Spieler während der Runde noch Gelegenheit hatten, dort
befindliche Fruchtplättchen um 1 Aktionspunkt pro Frucht als Saatgut
zurückzukaufen. Für jede Fruchtfarbe im Schiff, die aus dem Spiel genommen
wird, rückt ein Marker den Siegmarkern entgegen. Treffen sich die Marker, ist
das Spiel sofort zu Ende, der Spieler mit dem am weitesten vorgerückten Marker
gewinnt.
Der Spielablauf enthält sehr viel Material und
Aktion, doch blieb bei uns der Eindruck, daß man
trotzdem eher gespielt wird, die Möglichkeiten vorauszuplanen erschienen sehr
gering, für gezielte Aktionen ist der Zufallsfaktor wiederum zu groß. Idee und
Material sind gut geplant und ausgeführt, man ist dauernd beschäftigt, aber die
große Zufriedenheit bleibt zumindest für eher strategisch orientierte Spieler
wie mich aus. Als Familienspiel aber ist es sehr gut geeignet und es ist
thematisch so hübsch umgesetzt, daß ein Stern
gerechtfertigt erscheint.
WIN-Wertung:
* AN DEN UFERN DES NILS AAA II S WW UU 4 (2-5 ) h