UNSERE REZENSION
Family
Alter 10
Spezial
Airlines
Streckenlizenzen und Aktien
1990 erschien bei Abacus ein Spiel von Alan Moon namens Airlines. Es war ursprünglich als Eisenbahnspiel geplant, wurde aber dann einige Kilometer nach oben verlegt und zu einem Spiel über Fluglinien. 21 Jahre später hat sich Abacus des Spiels neuerlich angenommen und mit demselben Thema nach Europa verlegt.
Die ersten Änderungen beginnen schon bei der Spielerzahl, nur mehr bis zu 5 Spieler können um die Fluglizenzen und Profite rivalisieren. Dazu nutzen Sie einen Spielplan mit Europakarte samt Kursleiste sowie 112 Aktienkarten für 16 Fluglinien. Diese bekamen Namen von Spieleverlagen, ein liebevolles und witziges Detail für Insider, besonders gut gefallen mir FF Flys für die grüne Fluglinie und White Winds für Weiß, eine Reverenz vor dem Eigenverlag Alan Moons. Wetiers gibt es noch 112 Flugzeuge, Aktienkarten für die Air Abacus, Siegpunktechip, Geld, Spielhilfen, Bonusverbindungsmarker und Markierungssteine.
Jeder Spieler beginnt mit 8 Handkarten, 2 Aktien, 8 Mio Euro und Siegpunkten entsprechend der Sitzposition – Siegpunkte werden übrigens im Spielverlauf immer verdeckt gehalten. Je nach Spieleranzahl kommt das Material für 1 bis 3 Fluglinien aus dem Spiel, Air Abacus spielt immer mit, besitzt aber weder Flugzeuge noch Markierungssteine für Heimatflughafen oder Kursleiste.
Zu Beginn des Spiels wählt jeder noch aus seinen 8 Handkarten 2 Aktien zweier unterschiedlicher Fluglinien und legt sie vor sich verdeckt ab, dann wird gleichzeitig aufgedeckt. Diese Karten repräsentieren den Aktienbesitz der Spieler zu Spielbeginn. 5 Aktienkarten vom Stapel werden offen als Aktienmarkt ausgelegt.
Dann wird in Runden gespielt, jeder hat in seinem Zug genau eine Aktion zur Verfügung und kann zwischen vier verschiedenen Aktionen wählen:
- Eine oder zwei Streckenlizenzen kaufen und eine Aktie auf die Hand nehmen
- Aktien aus der Hand auslegen und Dividende erhalten
- Air Abacus Aktien eintauschen
- Geld nehmen
Lizenzen werden durch Kreise auf den Verbindungen zwischen Städten angezeigt, die Zahl gibt die Kosten an, sie sind in Geld zu bezahlen und danach stellt man ein Flugzeug einer beliebigen Airline auf den Kreis und rückt den Markierungsstein der Airline auf der Kurslinie um die Kosten weiter. Man muss keine Aktie einer Airline besitzen, um eine Lizenz für die Airline zu kaufen. Solche neuen Strecken müssen entweder am Heimatflughafen einer Airline beginnen oder mit dem schon bestehenden Streckennetz der Airline verbunden sein. Jede Airline darf auf jeder Strecke nur eine Lizenz besitzen und man muss immer die billigst verfügbare Lizenz kaufen. Nach einem solchen Kauf nimmt eine Aktie aus dem offenen Markt oder die oberste verdeckte Karte.
Um Aktien auszulegen kann man entweder eine beliebige Anzahl Aktien einer Airline auslegen oder je eine Aktie von zwei verschiedenen Airlines und bekommt dann für jede soeben ausgelegte Aktie 2 Mio Euro Dividende.
Will man Air Abacus Aktien eintauschen, gibt man beliebige Aktien aus der Hand oder dem Aktienbesitz ab, für 1 Aktie bekommt man 1 Aktie, für 3 2 Aktien. Air Abacus Aktien haben für jede Wertung einen festgelegten Wert und sind am Aktienmarkt nicht verfügbar.
Wer Geld nimmt, bekommt 8 Mio Euro von der Bank. Sollte die Bank, wenn sie auszahlen soll, über zu wenig Geld verfügen, gilt die Bank als gesprengt. Alle Spieler mit einem Vermögen größer als 8 Mio müssen den Überschuss an die Bank abgeben, die Karten des Aktienmarkts werden weggeräumt und neue ausgelegt.
Erscheint im Aktienmarkt eine Wertungskarte oder wird vom Stapel gezogen, geht sie an den Spieler, der als nächster am Zug ist und es wird gewertet. Jeder Spieler nimmt sich eine Aktie aus dem Markt, eventuell verbleibende Karten im Markt werden aus dem Spiel genommen. Dann werden die Aktien im Besitz der Spieler – nicht auf der Hand – gewertet, in Reihenfolge der Kartenmenge im Besitz jedes Spielers. Bei Gleichstand werden die Siegpunkte der betroffenen Plätze addiert und gleichmäßig an die beteiligten Spieler verteilt. Zum Schluss bekommt man die Siegpunkte für die Air Abacus. Nach der dritten Wertung gewinnt man mit den meisten Siegpunkten.
Was hat sich geändert? Die im ursprünglichen Spiel vorhandenen Genehmigungskarten fallen weg, man kann – so noch frei – jederzeit eine Lizenz kaufen. Die Spielerzahl wurde auf fünf reduziert, damit wird das Spiel etwas übersichtlicher als im Original. Das Flair des Spiels blieb erhalten, der Retrolook ist gelungen, Komponenten und Grafik sehr attraktiv.
Auch das Spielvergnügen blieb erhalten, Airlines Europe ist ein attraktives Familienspiel, bei dem doch einiges an Taktik möglich ist – man sollte nicht zu früh Mehrheitsverhältnisse klar machen, und unbedingt darauf achten, auch Aktien von Air Abacus zu besitzen, wir diese nicht hat, wird kaum eine Chance auf den Sieg haben. Sie sind ja auch eine nette Möglichkeit, nicht gewinnträchtige Aktien, zum Beispiel von frühzeitig blockierten Fluglinien, gewinnbringend loszuwerden. Spannend bleibt es durch die Frage, wann die nächste Wertung kommt. Auf jeden Fall eine klare Spielempfehlung für Familien!
Dagmar de Cassan
Spieler : 2-5
Alter : 10+
Dauer : 60+
Autor : Alan R. Moon
Grafik : Christian Fiore
Preis : ca. 40 Euro
Verlag : Abacusspiele 2011
Web : www.abacusspiele.de
Genre : Setz- und Sammelspiel
Zielgruppe : Für Familien
Version : de
Regeln : de en fr jp pl
Text im Spiel : nein
Kommentar: Nachfolgespiel von Union Pacific und Airlines * gegenüber den Vorgängern gestrafft und modernisiert * nach wie vor ausgezeichnetes Familienspiel
Vergleichbar: Union Pacific, Airlines, andere Streckenoptimierungsspiele
Andere Ausgaben: Rio Grande, Filosofia, Hoppy Japan, G3 Poland
Meine Einschätzung: 5
Dagmar de Cassan: Eine erfreuliche Neuauflage eines Beinahe-schon-Klassikers, auch in dieser gestrafften Form ein exzellentes Familienspiel mit etwas Taktik und trotzdem interessantem Unsicherheitsfaktor durch den fraglichen Wertungszeitpunkt
Zufall 2
Taktik 2
Strategie__ 1
Kreativität 0
Wissen_ 0
Gedächtnis 0
Kommunikation 0
Interaktion 3
Geschicklichkeit 0
Action 0